Wie sieht Euer Kategorienbaum aus?

  • Hallo,
    mit Umstellung auf die .NET-Version räume ich meine Datenbank auf. Deshalb hätte ich eine Frage zum Standardkategorienbaum.
    Der vom Programm mitgelieferte Standardkategorienbaum ist doch nach einem bestimmten Muster (Steuer?) aufgebaut, oder?
    Habt Ihr diesen Standardkategorienbaum nur leicht verändert oder habt Ihr ihn fast komplett umgebaut? Wie handhabt Ihr das?
    Habt Ihr wenige Lebensbereiche und dafür tiefgestaffelte Kategorien oder eher einen flachen, breiten Baum? Sollte man sich an die Vorgaben halten?
    Das würde mich sehr interessieren.


    Grüße
    Tommes

  • Hallo Tommes,
    ich habe das Großreinemachen zum Umzug auf die .NET bereits hinter mir und dabei im positivem Sinne viel gelernt.
    Aus alter Zeit (noch MS Money) habe ich den Standardkategorienbaum ("Kategorie") für meine Bedürfnisse angepasst. Viel ist von den vordefinierten Kategorien nicht geblieben. Insgesamt habe ich rund 20 Lebensbereiche definiert, denen rund 500 Kategorien zugeordnet sind. Eine stringente Logik kann ich in meiner Definition von Lebensbereichen und Kategorien nicht erkennen - die gibt es auch nicht. Mir war es z.B. wichtig, alle Buchungen von Versicherungen unter einem Lebensbereich "Versicherungen" wiederzufinden. So finden sich z.B. die Buchungen zur Hausratversicherung unter dem Lebensbereich "Versicherungen" und nicht unter dem Lebensbereich "Haus" oder "Haushalt" wieder.
    Unterhalb der Ebene Lebensbereich ist nur noch die Ebene Kategorien angeordnet. Unterkategorien habe ich nicht definiert, zwei Ebenen müssen bei mir reichen.
    Für die Bezeichnung der Lebensbereiche habe ich möglichst kurze Bezeichnungen gewählt, die dann den Kategoriebezeichnungen vorangestellt werden. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass in den Buchungslisten von MG nur die jeweils den Buchungen zugeordnete Kategorie angezeigt bzw. exportiert wird, nicht aber der übergeordnete Lebensbereich. Unter dem Lebensbereich "Versicherung" findet sich also z.B. die Kategorie "Versicherung_Hausrat". Bei der Suche in den Buchungslisten finde ich also unter dem Stichwort "Versicherung" alle versicherungsrelevanten Buchungen wieder.
    Für die Kategorisierung steuerrelevanter Buchungen nutze ich ergänzend den Baum "Steuer".
    Aus meiner Sicht gilt auch für die Kategorien, dass weniger mehr ist. Bem Großreinemachen habe ich auch mal geschaut, wieviel Buchungen den jeweiligen Kategorien zugeordnet sind. Alle Kategorien, denen nur wenige Buchungen zugeordnet waren, habe ich mit anderen Kategorien zusammengefasst.
    Ansonsten lässt MG der freien Gestaltung unter Nutzung von Bäumen, Lebensbereichen, Kategorien und Unterkategorien jeden beliebigen Spielraum - zumal durch Zusammenführen von Kategorien, Umbenennen, usw. nichts auf alle Zeiten zementiert ist. Bei der Definition der Lebensbereiche und Kategorien würde ich mich auch fragen, welche Auswertungen ich vornehmen möchte, wie die Budgetierung aussehen soll usw. und danach die Kategorien festlegen. Je zerfaserter die Kategoriendefinition ist, desto schwieriger wird der Überblick.
    Weiterhin viel Vergnügen beim Grübeln!
    Gruß
    rowi

  • Hallo rowi,
    klasse Beitrag. Vielen Dank für Deine Hilfestellung.
    Ja, bisher habe ich auch den Baum sehr flach und breit gehalten. Nur Lebensbereich und darunter nur eine Kategorieebene.
    Bin mir aber nicht sicher, ob das besser ist, als eine etwas tiefere Gliederung mit mehr Kategorieebenen.
    LG Tommes

  • Nur Lebensbereich und darunter nur eine Kategorieebene.

    Genauso habe ich es auch gemacht. Weitere Untergliederungen finde ich nicht übersichtlich. Allerdings habe ich es etwas anders als rowi organisiert. Beispiel Versicherung. Da sind bei mir nicht alle aufgelistet. Die KFZ Versicherung liegt unter Lebensbereich "Fahrzeug". Das mache deswegen, weil ich jährlich wissen möchte, was mich mein Auto inklusiv aller Kosten (Reparaturenk, Tanken, Inspektion usw.) kostet. Da fahre ich dann auch eine gesonderte Auswertung über die Verbrauchsdaten Fahrzeug. Hier müssen ja noch Verbraucher zugeordnet werden. Damit das dann nicht unübersichtlich in allen Lebensbereichen verteilt ist, fülle/erstelle ich die Lebensbereiche nach diesen Kriterien. Der Aufbau des Kategorienbaums hängt also indirekt auch damit zusammen, welche Schwerpunkte bei der Auswertung gesetzt werden und wie die Ausgabe sein soll. Nach solchen Kriterien habe ich meinen Kategorienbaum aufgebaut. Das hat dazu geführt, dass ich manche Standardeinstellung verändert habe. Teile sind unverändert, weil es für meine Auswertungen schon gepasst hat.

  • Cash 2
    Danke für Deine Ausführungen. Sehr interessant.
    Über weitere Vorschläge/Erfahrungen freue ich mich.
    Grüße, Tommes

  • Hallo,


    ich hätte noch eine Frage zum Kategorienbaum. Im Standardkategorienbaum wird der Lebensbereich "Einkünfte" angezeigt.
    Wie kategorisiert Ihr Einnahmen? Immer grundsätzlich unter dem Lebensbereich "Einkünfte"? So ist es z.B. auch bei Quicken. Auch dort gibt es strikte Einnahmen- und Ausgaben-Kategorien.
    Oder ordnet Ihr ein und derselben Kategorie Einnahmen UND Ausgaben zu?


    Beispiel Kindergeld:
    Das Kindergeld, das ich erhalte, leite ich an meine Kinder weiter. Es gibt dann 2 Möglichkeiten:
    a) Kindergeld ist gleichzeitig Einnahme und Ausgabekategorie und ein Lebensbereich "Einkünfte" ist nicht nötig.
    b) Ich vergebe 2 Kategorien: eine Einnahmekategorie im Lebensbereich "Einkünfte" und eine Ausgabenkategorie im Lebensbereich "Kinder".


    Wie macht Ihr das in ähnlichen Fällen?
    Wenn eine Kategorie Einnahmen und Ausgaben beinhaltet... fehlt in Eurem Kategorienbaum dann der Lebensbereich "Einkünfte"?


    Viele Grüße, Tommes

  • Eine Unterscheiduing zwischen Einnahmen- und AUsgabenkategorien gibt es in Mein Geld nicht. Du kannst daher gemäß deinem Beispiel Kindergeld tatsächlich die Einnahmen und Ausgaben (Gutschrift vom Amt, Überweisung an deine Kinder) in einer Kategorie verbuchen. Wird dann entsprechend saldiert.


    Bei anderen Kategorien kannst du das ebenfalls vornehmen, beispielsweise Rücklagen für die KFZ Versicherung. Mann muss dann nur bei den Auswertungen berücksichtigen, was genau man erwartet: Buchungen nach Kategorie (für Einnahmen und Ausgaben) oder Ausgaben nach Kategorie (für ausschließlich Ausgaben). Natürlich kannst du dir aber auch die entsprechende Auswertung komplett umkrempeln.

  • Hallo,


    vielen Dank. Ja, mir ist schon klar, dass man in MG auf eine Kategorie Einnahmen und Ausgaben verbuchen kann.
    Mich würde eben nur interessieren, wie Ihr das macht.
    Denn im Standardkategorienbaum gibt es einen Lebensbereich "Einkünfte". Da man aber jede Kategorie Einnahmen und Ausgaben verbuchen kann, macht doch ein Standard-Lebensbereich "Einkünfte" wenig Sinn, oder?


    LG, Tommes

  • Ah, jetzt hat es Klick gemacht.


    Um wieder auf dein Beispiel Kindergeld zurück zu kommen. Natürlich kannst du die Kategorie auch unterhalb eines Lebensbereichs "Kinder" anlegen.


    Ich verstehe jedcoh den eigentlichen Sinn hinter dem separaten Lebensbereich "Einnahmen" in der Differenzierung der möglichen Einkunftsarten. Lohn/Gehalt, Kapitalerträge, Geschenke/Gewinne und so weiter. Also prinzipiell all das, was du tatsächlich als Einkommen verbuchen kannst.


    Boni der Krankenkasse erfasse ich in meiner Buchführung beispielsweise direkt in der "Ausgaben"-Kategorie "Krankenkasse". Gleiches mit Tankgutscheinen oder Privatverkäufen (Einkauf eines Schnäppchens,Weiterverkauf mit Gewinn).


    Da Kategorien oder Tags aber sehr persönlich sind, gibt es da gewiss noch andere sinnvolle Alternativen zu... deswegen ja auch dein Thread :D