Verkauf von Waren mit unterschiedlichen Umsatzsteuersätzen

  • Hallo,


    angenommen es liegt im Warenkorb ein Buch mit netto 15 EUR und ein Fernseher mit netto 30 EUR. Der Versand für beide Waren im Warenkorb liegt bei 4 EUR.
    Steuersatz Buch 7% ; Steuersatz Fernseher 19%



    Die Regel sagt: ((Wenn ein Unternehmer einem Kunden Versandkosten berechnet, so unterliegen die dem gleichen Steuersatz wie das versendete Gut. Bei Büchern z. B. also 7 %, bei einem Fernseher 19 %.))


    Verstehe ich richtig damit, dass der Unternehmer beim Umsetzen, auf seinem Checkout und seiner Rechnung, jede einzelne Linie durchgehen muss, wie im folgenden Beispiel gezeigt, um die gesamte MwSt. zu berechnen und auszuweisen?



    * Buch inkl. 7% MwSt. 16.05
    * Fernseher inkl. 19% MwSt. 35.7


    * Versand Buch 7% MwSt. 0.28
    * Versand Fernseher19% MwSt. 0,76


    *Versand: 5.04
    * MwSt. ?? % : 1.05 + 5.7 + 0,28 + 0,76 = 7.79



    Gibt es irgendwelche Vereinfachung im Deutschen Recht? ?(

    • Offizieller Beitrag

    Verstehe ich richtig damit, dass der Unternehmer beim Umsetzen, auf seinem Checkout und seiner Rechnung, jede einzelne Linie durchgehen muss, wie im folgenden Beispiel gezeigt, um die gesamte MwSt. zu berechnen und auszuweisen?

    Laut Abschnitt 185 Absatz 22 UStR zweifelsfrei ja.


    Alles dem Grundsatz folgend, dass die Nebenleistung das Schicksal der Hauptleistung teilt.

  • zweifelsfrei ja.


    Erstmal Danke für deine hilfreiche Antwort miwe4. Nur um sicher zu gehen... Unter Bezugnahme auf mein Beispiel, wenn ich jetzt einen weiteren Artikel mit 7% Steuersatz hätte würde das keinen Einfluss mehr auf die bereits berechnete Versandkosten haben, da schon 7% einemal zugelegt wurde oder?



    Wenn aber zusätlich ein weiterer Artikel mit 16% Steuersatz im Korb gelegt werden sollte, da erhöhen sich die Versandkosten da weitere 16 % auf Versandkosten berechnet sollen, habe ich recht? Ich meine nur einaml pro satz... jedoch nicht pro Artikel eines gleichen Satzes

    • Offizieller Beitrag

    Unter Bezugnahme auf mein Beispiel, wenn ich jetzt einen weiteren Artikel mit 7% Steuersatz hätte würde das keinen Einfluss mehr auf die bereits berechnete Versandkosten haben, da schon 7% einemal zugelegt wurde oder?

    Warum sollte das keine Auswirkung haben? Die Warenwerte ändern sich doch. Ist eine klassische Dreisatzrechnung bzw. gleich mehrere davon.Bei deinem Nachsatz ebenso.

  • Gibt es irgendwelche Vereinfachung im Deutschen Recht?

    Nein.
    Steuerrecht ist nun mal so wie Du es ausführst.


    Man könnte zwar den Nettobetrag 7% u. 19% ermitteln und den MwSt.-Satz Versand dem jeweils überwiegenden Nettobetrag zuweisen. Was in Deinem beschriebenen Fall z.B. 19% wäre. Das FA. hätte, im Gegensatz zu Deinen Kunden sicher nichts dagegen.

    • Offizieller Beitrag

    Das FA. hätte, im Gegensatz zu Deinen Kunden sicher nichts dagegen.

    Dann müsste der TE den überschießenden USt-Betrag aber aufgrund der Regelungen des § 14c UStG abführen und der Rechnungs-/Leistungsempfänger dürfte diesen Mehrbetrag nicht als Vorsteuer abziehen.
    Siehe auch schon Thread Wareneingang 7% und Versandkosten 19%, richtig buchen?, woran sich bis heute nichts geändert.

  • Steuerrecht ist nun mal so wie Du es ausführst.


    Ich habe manchmal Probleme, das genau auszudrücken, was ich auch wirklich sagen will weil ich eigentlich nicht deutschsprachig bin. Bitte verzeiht und nicht gleich nervig werden wenn ich mal das gleiche mit anderen Wörten formulieren möchte.


    Ich möchte eigentlich prüfen ob folgendes stimmt:
    ob die Höhe der Versandkosten (nach der Berechnung) von dem Nettobetrag der Versandkosten abhängt, und nicht unbedingt von dem Gleichgewicht der Mischung .


    1
    Wenn ich weitere Waren (mit 7% und 19% steuersatz) in den Korb legen sollte (unabhängig von der Anzahl und Proportion) und die Versandkosten (Nettobetrag ) sich z.B. auf 7,- EUR erhöhen sollten, hätte ich bei der gleichen Berechnung wie oben folgendes Ergebnis:


    Bei Versand 7,- EUR netto (alle Waren)


    * Versand 7% MwSt. = 0.49
    * Versand 19% MwSt. = 1.33
    * Versand inkl. MwSt : 8.82



    2
    Wenn ich weitere Waren in den Korb legen sollte und die Versandkosten (Nettobetrag ) immer noch bei 4,- EUR bleiben sollte (unabhängig von der Proportion und Anzahl der Mischung), hätte ich genau das richtige und gleiche Ergebnis wie in meinem ersten Schreiben oben, ((obwohl da nur 2 Artikel in den Korb waren))


    ** Versand inkl. MwSt : 5.04


    Kann ich definitiv davon ausgehen, das ich diese Methode sorglos verwenden kann? Dann hätte ich keine weitere Fragen. ^^

  • Hier heißt es

    Zitat

    Und was ist zu beachten, wenn sich in einem Versandpaket Produkte mit verschiedenen Umsatzsteuersätzen befinden? Die Rechtsvorschriften sind auf den ersten Blick ganz einfach. Die Verpackungs- und Versandkosten sind eine Nebenleistung der verpackten und versendeten Produkte und teilen deren Steuer-Schicksal.

    ...Ist für mich gleichbedeutend mit: Ware für Netto 50,-- zzgl. 7% Mwst (Versand eben für diesen Betrag) Ware für Netto 50,-- zzgl. 19% MwSt. (Versand eben auch für diesen Betrag) obwohl der Aufwand der Gleiche ist und der Postbote das Gesamtpaket als 1 Ware befördert. Egal ob der Inhalt nun mit 7% oder 19% versteuert ist. (okay, ist Schwachsinn, ist aber nun mal so)