Hallo liebe Leute,
ich hoffe, ich bin hier richtig (wenn nicht, bitte verzeiht mir und verschiebt das Thema). Ich habe etliche Probleme bei meiner Einkommenssteuererklärung und wenn ich nicht so verzweifelt wäre, würde ich mich nicht an Euch wenden.
Vorgeschichte:
Ich war bis vor kurzem als selbständiger gebundener Versicherungsvermittler nach §34d. Abs. 1 GewO für eine große Versicherungsgesellschaft tätig (seit 01.01.2015). Dies beinhaltete bis Mai 2016 eine Fortbildung zum geprüften Versicherungsfachmann in dessen Zeitraum ich von Nordenham (bei Bremerhaven) nach Nürnberg gezogen bin. Während ich in Nordenham tätig war bekam ich eine Vorschusszahlung seitens der Gesellschaft sowie ein Fixum. Das Fixum betrug 1.500 Euro und der Vorschuss betrug 1.000 Euro. Von diesem Vorschuss musste ich alle zwei Monate 250 Euro mehr gegenwirtschaften. Ausgewiesen wurde dies auf dem Vergütungsnachweis folgendermaßen:
Januar - Februar: 2.500 Euro
März- April: 2.000 Euro
Mai-Juni: 1.750 Euro
Juli-Dez.: 1.500 Euro
Bekommen habe ich aber stets 2.500 Euro pro Monat. Die Differenz wurde auf einem Debet-Konto verrechnet. Da ich mich auf die Ausbildung konzentriert habe (und das auch sollte), habe ich einen unnetten Kredit in Höhe von knapp 6.500 Euro bei meiner Gesellschaft angehäuft. Aus privaten Gründen bin ich Anfang April '16 nach Nürnberg gezogen und zahle seitdem den Kredit ab (ich gebe also etwas von dem bekommenen Gehalt wieder zurück). Nachdem ich hier für selbige Gesellschaft bei wesentlich schlechterer Provisionierung gearbeitet habe, musste ich aufgrund gesundheitlicher Probleme das Gewerbe im September diesen Jahres aufgeben.
Optionale Info, falls es wichtig ist:
Auf dem steuerlichen Fragebogen zur Erfassung habe ich im Frühjahr 2015 dementsprechend und mit Absegnung meines Steuerberaters 30.000 Euro an Einnahmen angegeben und persönlich bei dem zuständigen Finanzamt in den Briefkasten geworfen. Vorerst habe ich erstmal nichts von dem Finanzamt gehört und da ich mächtige Angst vor allen Behörden habe, verschwand der Gedanke daran in den hintersten Winkeln meiner Hirnwindung (mein Agenturpartner sagte mir zu dem, ich solle mir keine Gedanken machen, denn im ersten Jahr käme das Finanzamt eh nicht), bis nun die Krankenkasse auf mich zukam und mich um den Einkommenssteuerbescheid von 2015 bat. Diesen habe ich nicht bekommen und daraufhin habe ich mich beim Finanzamt in Nordenham gemeldet. Dort bin ich nach Aussagen des Finanzbeamten nie erfasst worden. Keine Steuernummer, kein angezeigtes Gewerbe nichts. Das hat mir erstmal den kalten Schweiß auf die Stirn gerufen und ich hatte sofort Schiss wegen versuchter Steuerhinterziehung in den Knast zu wandern. Zum Glück soll ich jetzt nur eine Einkommenssteuererklärung für das Kalenderjahr 2015 nachreichen. Derzeit habe ich jedoch keine Einkünfte und kann mir einen Steuerberater schlichtweg nicht leisten. Nur Google spuckt zu meiner speziellen Situation auch nichts aus (oder ich bin zu blöde zum Googlen).
Jetzt stehe ich vor folgenden Problemen:
1. Meine Einkünfte habe ich vorher mit 30.000 Euro angegeben, aber ich zahle ja einen Teil zurück. Reell habe ich nur Einnahmen in Höhe von 21.500 Euro. Was soll ich angeben?
2. Mein Auto habe ich kreditfinanziert. Muss ich jetzt die bis zum Jahresende getilgten Beiträge angeben oder die Kredithöhe? Fahrtenbuch habe ich nicht geführt und das Auto wurde privat und beruflich genutzt. Ich bin ab Juli '15 fast jedes Wochenende damit nach Nürnberg und wieder zurück gefahren (jaja, die Liebe) innerhalb meines Tätigkeitsbereichs aber ausschließlich beruflich, da ich in der Stadt gewohnt habe und alles per pedes erreichen konnte.
3. Welche Versicherungen gelten als Vorsorgeversicherungen und sind absetzbar?
Ich bin vollkommen überfordert und ehrlich gesagt, fast gelähmt vor Angst vor dem FA. Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Bitte helft mir...