Verbuchung von geleisteten Anzahlungen

  • Hallo zusammen,


    folgende Frage treibt mich seit längerem um und ich konnte bisher auch leider im Forum dazu nichts finden, was zu einer abschließenden Klärung gesorgt hätte.


    Zunächst zum Hintergrund:

    • Ich habe im Januar eine Anzahlung auf Ware geleistet, damit der Produzent "loslegen" kann - diese wurde von meinem Bankkonto abgebucht. Die zugrundeliegende "Proforma Rechnung" notiert in USD, aber natürlich wurde vom Konto in EUR abgebucht.
    • Die Anzahlung habe ich auf ein eigens dafür angelegtes Konto 3201 "Anzahlung auf Wareneingang ohne Umsatzsteuer" gebucht
    • Im Februar wurde die Ware abschließend produziert und ich habe die eigentliche Rechnung dazu erhalten - diese habe ich als Eingangsrechnung eingestellt.
    • Die Restzahlung wurde ebenfalls von meinem Bankkonto abgebucht und ich habe diese ebenfalls auf Konto 3201 gebucht.


    Frage:

    • Wie schaffe ich jetzt den Ausgleich von Konto 3201 auf 3200 in Verbindung mit der Begleichung der Eingangsrechnung?


    Ein Versuch, den Ausgleich über manuelle Buchung herzustellen scheitert daran, dass in der Kontenauswahl der manuellen Buchung weder das Verrechnungskonto aufgeführt wird, noch die Möglichkeit besteht, "Bezahlung Eingangsrechnung" auszuwählen.


    Ich könnte zwar von Konto 3201 auf 3200 per manueller Buchung buchen, aber wie bekäme ich dann zusätzlich die Eingangsrechnung auf "bezahlt"?


    Vielen Dank vorab für jegliche Hilfe.


    Viele Grüße ins Forum


    SundanceKid

  • Moin,


    vorab: ich arbeite nicht mit MB, deshalb ein theoretischer Ansatz :)


    Die Anzahlung hätte ich nicht auf ein Wareneingangkonto, sondern auf ein Konto "geleistete Anzahlungen" 15xx gebucht, es ist ja noch keine Lieferung erfolgt.
    Dann erhälst Du bei Erhalt der Ware auch die Rechnung und erstellst dazu die Eingangsrechnung.


    Wenn Du diese bezahlst (über Bezahlung Eingangsrechnung) ergibt sich ja eine Differenz in Höhe der Anzahlung - kannst Du hier das Konto "geleistete Anzahlungen" auswählen?


    Und jetzt kommen die Praktiker :)


    Gruß
    Maulwurf

  • Hallo Maulwurf,


    vielen Dank für die schnelle Antwort.


    Ich nutze den Kontenrahmen SKR03 - ein Konto "geleistete Anzahlungen" konnte ich in der Kontenliste nicht finden. Es gibt lediglich das Konto 1593 "Verrechnungskonto Anzahlungen Debitor", welches jedoch wohl eher für erhaltene (statt geleistete) Anzahlungen gedacht ist.


    Da ich die Zahlungen, die vom Bankkonto abgebucht wurden, bereits zugeordnet habe (also wie bei mir auf 3201 oder ansonsten wie von dir vorgeschlagen auf 15xx), stellt sich ferner die Frage, mit welchem Umsatz ich die Eingangsrechnung auf "bezahlt" buchen soll.


    Viele Grüße


    SundanceKid

  • Mein Gedanke war folgender: Du buchst Du Anzahlung, z.B. 1000 € (welche Buchungsvariante nutzt Du? Bei Var. 3 kannst Du das Konto im Kontenplan evtl. aktivieren/sichtbar stellen?


    Dann buchst Du die Rechnung in gesamter Höhe ein, z. B. 2000 €. Wenn Du die Zahlung in Höhe von 1000 € dieser zuordnest, war meine Hoffnung, dass Du die "offenen" 1000 € dem Anzahlungskonto zuordnen kannst...


    Bitte auch um Hülfe :)

  • Na sagen wir es mal praktisch: Das angezahlte Geld ist zunächst auf einem anderen Konto (Lieferant) "geparkt".
    Ich mache das daher so, dass ich Anzahlungen, welche den UStVA Zeitraum überschreiten (also Anzahlung im Januar, Lieferung und Rechnung erst im Februar) auf das Verrechnungskonto buche und von dort aus dann die Eingangsrechnung "bezahle". Ist problemlos, praktisch und ohne Kopfschmerzen. ;)

  • Hallo Heiko,


    vielen Dank für deine Ausführungen.


    Zu meinem Verständnis - das Vorgehen würde also folgendermaßen aussehen:

    • Der im Januar geleisteten Anzahlung, die vom Bankkonto abgebucht wurde, weise ich als Kategorie das Konto (1360) Verrechnungskonto zu (ggf. ergänzt um den Verwendungszweck "Anzahlung für Ware XYZ")
    • Mit der Schlusszahlung bzw. auch mit weiteren Anzahlungen ist die Handhabung analog zu 1.
    • Sobald die Rechnung vorliegt, buche ich diese als Eingangsrechnung ein
    • Anschließend erfasse ich auf dem Verrechnungskonto eine neue Ausgabe, die ich mit der Kategorie "Bezahlung Eingangsrechnung" versehe und die Rechnung zuordne
    • Das Verrechnungskonto sollte danach ausgeglichen sein und die jeweiligen Posten der Rechnung (Ware, Porto) sind bereits über die Eingangsrechnung aufgeschlüsselt und korrekt sortiert.

    Ich nehme an, dass die UStVA mit diesem "Verfahren" korrekt auch berechnet wird - richtig?


    Falls ja, wäre es zwar buchungstechnisch etwas anders, als mein Steuerberater es beschrieben hat, aber hoffentlich trotzdem ein gangbarer Weg.


    Nochmals vielen Dank und viele Grüße


    SundanceKid

  • Wie gesagt, (wenigstens in D) gibt es die Pflicht, auch für Anzahlungen eine Rechnung zu erstellen

    Naja wenn eine Rechnung vorliegt, dann ist die Verbuchung doch kein Problem. :vain:



    aber dann gehst Du doch, sofern in der Anzahlung Umsatzsteuer enthalten ist, des möglichen (frühzeitigen) Vorsteuerabzugs verlustig

    Stimmt, aber ich weiß jetzt nicht, ob eine Proformarechnung schon zum Vorsteuerabzug berechtigt. Da bin ich überfragt.

  • Eine Profomarechnung ist m. W. eher eine Zahlungsaufforderung, die aber noch nicht zum Vorsteuerabzug berechtigt. Wenn aber aus der Rechnung klar hervorgeht, dass es sich um eine Anzahlung handelt, dürfte der VSt-abzug - ohne Kopfweh - möglich sein :D

  • Okay, wer lesen kann... war also nur ein ganz allgemeiner Hinweis :saint:


    Aber ob man nun ein Verrechnungskonto oder ein Anzahlungskonto ohne VSt nimmt, ist doch bei der EUR eher ...wurscht... so, wie von Dir beschrieben, meinte ich es ;)


    Schönen Feierabend :beer: