Produktion auf Lager

  • Hallo,


    ich möchte in Unternehmer 365 einen Artikel X (mit Stückliste) bestehend aus Artikel Y und Z (Standardartikel) produzieren und auf Lager legen. Also den Lagerbestand von Artikel X erhöhen und von Artikel Y und Z gleichzeitig senken.

    Bisher habe ich hierfür nur die Möglichkeit gefunden dass ich den Artikel X zweimal anlege einmal als Artikel X-P (mit Stückliste) und einmal als Artikle X (mit Stückliste +ist Fertigunsartiel). Nun muss ich wenn ich den Artikel X real produziert habe in der Software

    1. bei mir selbst eine Bestellung für den Artikel X auslösen,
    2. mir selbst eine Lieferschein für den Artikel X-P schreiben und
    3. den Bestelleingang für die unter 1. ausgelöste Bestellung verbuchen.

    Mich stört an dieser Vorgehensweise, dass sie in meinen Augen doch unnötig kompliziert erscheint und dass ich den zu Produzierenden Artikel doppelt anlegen muss. Daher nun meine Frage gibt es dafür eine einfachere Lösung?


    Mein Gedanke war, dass es möglich ist wenn ein Artikel (mit Stückliste) als "ist Fertigungsartikel" markiert ist diesen durch eine Funktion (per Button o.ä.) zu "fertigen".


    Des weiteren würde mich in dem Zusammenhang interessieren was dieses "ist Fertigungsartikel" denn genau bringt, da ich nicht ganz nachvollziehen kann wozu ich einen Artikel (mit Stückliste) brauche bei dem die Stückliste ignoriert wird.


    Vielen Dank im voraus,

    grüße PapACutA

  • Hallo PapACutA,

    bei gesetztem Haken ("ist Fertigungsartikel") bucht sich bei einem Bestands-Abgang (i.d.R. Waren-Ausgang über Ausgangsrechnung) nur der angelegte Fertigungsartikel selbst aus --also ohne Ausbuchung der verwendeten Stücklisten-Artikel--, das hast Du ja bereits richtig erwähnt.

    Das bedeutet umgekehrt, dass ein mit nicht "ist Fertigungsartikel" erfasster Stücklistenartikel nur die verwendeten Bestandteile ausbucht, aber nicht sich selbst.
    Die Crux ist nun, dass man in U365 m.W. nicht beides auf einmal und in "one go" hinbekommt, denn den gewünschten Button dafür gibt es nicht.


    VORSCHLAG:

    Man erstellt z.B. einen STLA einmal als einen nicht "ist Fertigungsartikel" und einen identischen als "ist Fertigungsartikel".

    Soweit warst Du ja bei Deiner Vorgehensweise auch schon.

    Freilich sollten sich beide namentlich in der Artikelnummer aussagekräftig unterscheiden, aber gleichwohl hintereinander liegen (aufsteigend/absteigend).

    Das sollte mit entsprechenden Ergänzungskürzeln (z.B. "yx.PRO" für die Fertigungsbuchung bzw. "yx.SET" für die Verkaufsbuchung) wohl kein Problem sein.


    Jetzt der Unterschied im Prozedere:

    Auf einem internen Lieferschein, namentlich z.B. " 1234.Fertigung " (Parameter: "Bestand buchen" + "in History eintragen") buchst Du nun nach der Fertigung/Zusammenstellung

    1. den neu erstellten Set/Baugruppenartikels "yx.SET" (= jenen als "ist Fertigungsartikel" angelegten) als Zugang (= ohne Vorzeichen)

    und

    2. den Stücklisten-Artikel (= jenen als nicht "ist Fertigungsartikel" angelegten) als Abgang (mit Vorzeichen = "-" [MINUS])

    ein.


    Jetzt hast Du die Bestände in einem Beleg korrekt "umgepolt" und die Bestandliste und Lagermenge aller betroffenen Artikel ist schlüssig.

    Bei einem Warenausgang/Verkauf muss jetzt in der Ausgangsrechnung also nur der Set/Baugruppenartikel (der "ist Fertigungsartikel"= "yx.SET" ) gebucht werden.

    Hierbei hast Du nun 2 Belege weniger für die Bestandsbewegungen nach einer Fertigung auszuführen.

    Wenn ich Deine Schilderungen richtig deute, müsste das bei Deiner bestehenden Artikellisten-Konstellation und einer unmittelbaren Umstellung der Routinen (also ab jetzt und sofort) passen.

    Bitte aber zuvor alles in einer Testdatei durchspielen und prüfen (und bei der Fertigungsbuchung auf die darin angesprochenen Lager und die Vorzeichen achten) ....


    LG

  • Nachtrag.


    "Des weiteren würde mich in dem Zusammenhang interessieren was dieses "ist Fertigungsartikel" denn genau bringt, da ich nicht ganz nachvollziehen kann wozu ich einen Artikel (mit Stückliste) brauche bei dem die Stückliste ignoriert wird."


    Gute Frage!

    Das kann konkret vermutlich nur mit den breiteren Warenwirtschafts-Funktionaltäten des großen Originals BüroPlus von MT innnerhalb der Warenwirtschaft erklärt werden. Insofern ist U365 ja leider nur der kleine Bruder.
    Vorstellen kann ich mir aber, dass es duchaus auch bei U365 dazu dienen kann Fertigungsartikel , die z. B. aus einer größeren Menge geringwertiger Waren bzw. Kleinteile gefertigt werden, zu definieren.

    Also z. B. auch bei STLA's mit "Artikelposten" die keine Bestandsführung (lagerfähig ist ausgehakt) besitzen und/oder als Massenartikel, Rohmaterial/Vormaterial nur wertmäßig eingebucht wurden. Auch bei festen und wiederkehrenden Lohnleistungsposten, Dienstleistungen, usw., etc. ...

    Dabei soll es ja auch noch Fertigungsbetriebe geben, die Ihre Bestandskontrollen anderweitig dokumentieren (externe Software, Tabellenkalkulation, Karteikarten ???) und E/Ü-Bucher denen die dezidierte Bestandskontrolle bei Fertigungsartikeln einfach zu weit geht...

    LG

  • Vielen Dank wisogehtdas,


    ich werde deinen Vorschlag beide Artikel innerhalb eines Vorganges zu buchen auf jedenfall testen. Das würde schon etwas bringen da ich dann einen Schritt weniger ausführen muss, somit weniger um Fehler zu machen.


    Es beruhigt mich ein wenig dass ich nicht der einzige bin dem sich die wirkliche Funktion der Option "ist Fertigungsartikel" nicht so ganz erschließt. Schade das die Software hier keine Funktionsbeschreibung oder Definition der Bezeichner mitbringt. Zum Beispiel über die interne Hilfe, wenn diese Funktionieren würde.


    grüße PapACutA

  • Hallo PapACutA


    Na ja, um so länger ich über die vielfältigen Einsatz-Möglichkeiten dieser Option nachdenke, um so sinnhafter erscheint sie mir!

    Zum Ein- und Ausbuchen, also für eine umfängliche Bestandskontrolle braucht man zuvor ohnehin immer alle Datensätze für die STLA's, die finalen Fertigungsartikel und die verwendeten Komponentenartikel. Egal also ob es analog und zu Fuß zu buchen gilt, oder diese Buchung mittels einer programmierten Routine über einen Link, ein Makro oder einer vorgefertigten Eingabemaske abgehandelt wird, es ist ja bei allen denkbaren Vorgehensweisen erforderlich die betreffenden Mengen für alle involvierten Artikel einzugeben.

    Der bestandswirksame Lieferschein ist hier bei U365 eben das schnellste und einfachste Instrument.


    Die integrierte Programm-Hilfe (wenn auch bereits Asbach-Uralt) ist auch für das Thema "Fertigungsartikel" tatsächlich eine Hilfe.

    Wenn sie bei Dir nicht funktioniert, bemüh mal das Forum mit dem Suchbegriff " Programm-Hilfe oder Hilfe / Hilfedatei ", oder schreib gleich dem Support.

    Der schickt Dir die Hilfedatei. Sie muss dann m. W. nur noch in den Programm-Ordner gesteckt werden.

    Und/oder Du machst diesen PDF-Download:

    https://www.buhl.de/produkte/w…rnehmer#Service_und_Hilfe


    LG