Bilanz interpretieren

  • Hallo,

    Bei der Analyse einer Bilanz ist mir eine Sache nicht klar. Vielleicht kann mir bitte jemand meinen Denkfehler erklären!


    in einer Bilanz eines Einzelunternehmens sind auf der Passiva folgende Privatentnahmen auf geführt: Privatentnahme allgemein (Bank/Kasse), Privatsteuern und unentgeltliche Wertabgaben


    was mich nun irritiert ist das Verhältnis: der Betrag der Steuern ist rund 30% höher als die beiden anderen Positionen. Wenn es sich bei Privatsteuern um ESt handelt werden somit 55% Steuern gezahlt=O


    wenn der Gewinn des Unternehmens deutlich höher war, wie kann ich das erkennen?


    Wo ist hier mein Denkfehler?


    danke für die Hilfe

  • Du kannst die Privatkonten nicht miteinander vergleichen! Allgemeine Entnahmen sind in der Regel Ausgaben, die über die Firmenkonten gelaufen sind, aber den Privatbereich betreffen - hat nichts mit Steuern zu tun. Privatsteuern sind alle Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer, aber können z. B. auch Kfz-Steuer für den privaten Pkw betreffen oder anderes. Unentgeltliche Wertabgaben sind z. B. die Privatnutzung eines betrieblichen Pkw oder Warenentnahmen für den Privatgebrauch.

    Du machst daher eine "Milchmädchenrechnung" mit deinem Vergleich. Was an Privatsteuern zu zahlen ist, hängt ja nicht nur an der EÜR.

  • Danke. So etwas habe ich vermutet.


    anders gefragt: wie muss ein Jahresüberschuss von >200.000€ versteuert werden, wenn andere Einflüsse nicht zu berücksichtigen wären

  • Hier kann dir niemand eine Antwort geben! Es liegt in der Natur der Einkommensteuer, dass ein zu versteuernder Betrag mit unterschiedlichen Steuerbeträgen belegt wird. Hier kommen nämlich die persönlichen Verhältnisse der Anteilseigner zum Tragen. Du hast hier keine Kapitalgesellschaft, für die Körperschaftsteuer (und Gewerbesteuer) zu zahlen ist, sondern eine Personengesellschaft (oder einen Einzelunternehmer) und hier wird nach den Regeln der Einkommensteuer der/die Gesellschafter besteuert, nicht die Gesellschaft.