Was wäre denn richtig für Buchungen wie Barzahlungen / gefahrene Kilometer mit Priv. PKW: Verrechnungskonto / Kasse / Manuelle Buchung ?

  • Es wird immer in vielen Themen heiß diskutiert wie man richtig Barzahlungen, Zahlungen die über Privatkonto gelaufen sind oder gefahrene Kilometer mit Priv. PKW verbuch.


    Es gibt ja 3 Möglichkeiten:


    1. Über Kasse z.B +100€ Privateinlage dann -100€ auf Porto - Finde ich und SB aber (wenn man keine Kasse führt) fraglich und könnte (muss nicht) sogar Probleme verursachen


    2. Über Verrechnungskonto - finde ich sehr gut und hab bis jetzt immer so gebucht, aber mein SB meckert rum und sagt das Verrechnungskonto = Geldtransitkonto ist für Umbuchungen zwischen einzelnen Konten dient und solche Buchungen wie Privateinlage oder Porto dort nicht hingehören und können sehr kritisch gesehen werden bei BP.



    3. Über Manuelle Buchung, (noch nie gemacht) hier ist mein SB glücklich, ich finde aber ziemlich unübersichtlich bei Konto suchen, aber lässt sich bestimmt mit ein wenig Übung machen :




    Laut SB muss ich jetzt alle solche "Manuelle" Buchungen aus 2019 (Abschluss noch nicht abgegeben) und 2020 von Verrechnungkonto entfernen und über Manuelle Buchungen neu erfassen. :wacko:

  • 1. Über Kasse z.B +100€ Privateinlage dann -100€ auf Porto - Finde ich und SB aber (wenn man keine Kasse führt) fraglich und könnte (muss nicht) sogar Probleme verursachen

    na ja, auch das ist im HGB § 238 ff geregelt.

    Und Unternehmen die nicht buchführungspflichtig sind, ihren Gewinn mit der Einnahmen-Überschuss-Rechnung ermitteln sind davon befreit.

    Am Jahresende kann Kasse durch Privateinlage ausgeglichen werden.


    aber mein SB meckert rum und sagt das Verrechnungskonto = Geldtransitkonto ist für Umbuchungen zwischen einzelnen Konten dient und solche Buchungen wie Privateinlage oder Porto dort nicht hingehören und können sehr kritisch gesehen werden bei BP.

    wo er recht hat, hat er recht.


    ich finde aber ziemlich unübersichtlich bei Konto suchen, aber lässt sich bestimmt mit ein wenig Übung machen :

    Das Du es kannst, zeigt doch dein Bild

    4910 S an 1890 H

    wer bezahlt steht immer im Haben (obwohl er dann nichts mehr hat ;))

    und die paar Dinge welche Bar bezahlt werden sind leicht zu lernen u. merken (oder einfach nachsehen wo Du sie vorher zugeordnet hast)

    4530 = Kfz-Tanken, 4985 = Baumarkt-Schraubendreher, 4930 = Schreibwarenladen-Faserstifte, u.s.w.

    Ich sortiere am Monatsende alle Barquittungen und schreibe das jeweilige Buchungskonto drauf. So geht das ratzfatz.

  • Es sollte auch beachtet werden, dass Elster abprüft, ob diese Aufwendungen auch als Privateinlage erfasst wurden. Sonst gibt es "Gemeckere" bei der Abgabe der EÜR über Elster.

  • Ich buche Geschäftsfahrten mit dem Privat PKW in der Kasse auf Konto 4590 Kfz-Kosten für betrieblich genutzte zum Privatvermögen gehörende Kraftfahrzeuge. Die Fahrten müssen über Fahrtenbuch nachgewiesen werden, was ich mit einem elektronischen GPS Fahrtenbuch (bury time suite cl 1010) mache. Das erzeugte pdf aus dem Fahrtenbuch hänge ich an die Ausgabe als Datei dran. Die Ausgabe in der Kasse fülle ich, indem ich die Ausgabe kopiere, den Betrag positiv mache (Minuszeichen weg), die Zuordnung lösche und neu zurordne als Privateinlage. Möglich wäre auch eine Umbuchung vom Geschäftskonto auf Kasse vorzunehmen (Geld am Automat holen und die Abbuchung vom Konto als Umbuchung Kasse deklarieren)


    Für alle anderen geschäftlichen Bargeldzahlung mache ich das genauso, natürlich bei entsprechend anderen Ausgabenkonten. Laut SB soll ich nur darauf achten, dass ich nicht all zuviel Bargeldbestand habe, damit wäre er zufrieden und würde behaupten dass das ganze dann nicht unter die Kassenverordnung fällt, da es keine richtige Kasse ist, sofern die massgeblichen Betriebseinnahmen nicht darüber laufen.

  • Laut SB soll ich nur darauf achten, dass ich nicht all zuviel Bargeldbestand habe, damit wäre er zufrieden und würde behaupten dass das ganze dann nicht unter die Kassenverordnung fällt, da es keine richtige Kasse ist, sofern die massgeblichen Betriebseinnahmen nicht darüber laufen.

    danke :thumbsup:

    1000 geht lockerer einzugeben als 1890 ;)

  • Ich würde mich gerne auch noch einmal an dieses Thema hängen. Entweder habe ich es noch nicht richtig verstanden - oder aber es gibt mehrere Wege, die korrekt zum Ziel führen?!


    Hauptsächlich laufen meine Zahlungen bei mir unbar über das Geschäftskonto: 100 Prozent aller Einnahmen und nahezu alle Ausgaben. Dennoch gibt es gewisse Buchungen, die ich bisher über das Verrechnungskonto habe laufen lassen. Dazu zählt alles, was ich bar zahlen musste (ich führe keine Kasse): Also Portokosten, Kleinstbeträge, etc.

    Hinzu habe ich über das Verrechnungskonto auch diejenigen Reisekosten gebucht, die nicht über das Geschäftskonto laufen. Konkret also die Kilometerpauschale (betriebl. genutzte zum Privatvermögen gehörende Kraftfahrzeuge) oder den Verpflegungsmehraufwand bei Abwesenheit > 8 Std.


    aber mein SB meckert rum und sagt das Verrechnungskonto = Geldtransitkonto ist für Umbuchungen zwischen einzelnen Konten dient und solche Buchungen wie Privateinlage oder Porto dort nicht hingehören und können sehr kritisch gesehen werden bei BP.

    wo er recht hat, hat er recht.

    Laut dieser Aussage ist vom Verrechnungskonto also abzuraten.


    Vor ziemlich genau zwei Jahren hatte ich diese Frage bereits einmal gestellt. Damals wurde mir aber zum Verrechnungskonto geraten - was ich bisher auch so geführt habe:


    Betriebsausgaben aus Privatvermögen richtig verbuchen

    auf dem Verrechnungskonto ganz normal als Ausgabe, am Ende des Jahres empfehle ich den Saldo als Privateinlage (wenn Saldo negativ) auf Null auszubuchen


    Hat sich daran zwischenzeitlich etwas geändert, sind beide Wege möglich oder wie sollte man es am besten machen. Frei nach dem Motto "Neues Jahr, neues Glück" habe ich nichts dagegen, in 2021 korrekt zu buchen ;)

  • Prinzipiell würde ich sagen, dass beide Wege machbar sind, aber auf Grund der Übersichtlichkeit habe ich persönlich die Kasse gewählt, da das Verechnungskonto mit vielen anderen internen Buchungen doch recht unübersichtlich ist.

    • Offizieller Beitrag

    Das Verrechnungskonto ist in Mein Büro genau für alle Geschäftsfälle, die nicht über Bank oder Kasse laufen.

    Wer nicht zur Kassenbuchführung mit den erhöhten Anforderungen verpflichtet ist, dem ist zu raten die wenigen Bargeschäfte und ohne Geldflüsse über Verrechnung zu führen.

    Was der STB erzählt ist dem sein Ding mit seinem Kunden. M.E. nach hat er sich damit nicht auseinandergesetzt wie auch gelegentlich vorbeilaufende Buchhalter, die MB nicht kennen.

  • Das Verrechnungskonto wurde von Buhl eingeführt, zu Zeiten, als das Finanzamt noch Papiererklärungen erhalten hat und nicht plausibilisiert hat. Inzwischen werden Zahlungen über das "private" Portemonnaie geprüft, da automatisch möglich. Alle Entnahmen wie Pkw- und Telefonnutzung müssen die Gegenbuchungen auf dem Konto Privatentnahme haben und alle Zahlungen wie die genannten Kosten für dienstlich gefahrene Kilometer mit Privat--Pkw müssen ihre Entsprechnung im Konto Privateinlage haben. Sonst kann keine Meldung der EÜR über Elster erfolgen.

    Es empfiehlt sich also, diese Buchungen über die Privatkonten zu machen. Das Verrechnungskonto kann verwendet werden für Porto, Büromaterial und ähnliches, da dieses (noch) nicht plausibiliert werden kann.

  • .... gefahrene Kilometer mit Privat--Pkw müssen ihre Entsprechnung im Konto Privateinlage haben. Sonst kann keine Meldung der EÜR über Elster erfolgen.

    Hallo Neida, wenn man auf dem Verrechnungskonto immer für Ausgleich sorgt, gegen Privateinlage/Privatausgabe dann läuft die EÜR ohne Probleme.

  • SAMM

    Hat den Titel des Themas von „Was wäre den richtig für Buchungen wie Barzahlungen / gefahrene Kilometer mit Priv. PKW: Verrechnungskonto / Kasse / Manuelle Buchung ?“ zu „Was wäre denn richtig für Buchungen wie Barzahlungen / gefahrene Kilometer mit Priv. PKW: Verrechnungskonto / Kasse / Manuelle Buchung ?“ geändert.
  • .... gefahrene Kilometer mit Privat--Pkw müssen ihre Entsprechnung im Konto Privateinlage haben. Sonst kann keine Meldung der EÜR über Elster erfolgen.

    Hallo Neida, wenn man auf dem Verrechnungskonto immer für Ausgleich sorgt, gegen Privateinlage/Privatausgabe dann läuft die EÜR ohne Probleme.

    So habe ich es quasi zum Jahresende gemacht: Mit Datum 31.12.2020 habe ich eine (fiktive) Privateinlage in der Höhe gemacht, damit das Verrechnungskonto wieder auf 0 Euro ist.


    Alle Entnahmen wie Pkw- und Telefonnutzung müssen die Gegenbuchungen auf dem Konto Privatentnahme haben und alle Zahlungen wie die genannten Kosten für dienstlich gefahrene Kilometer mit Privat--Pkw müssen ihre Entsprechnung im Konto Privateinlage haben. Sonst kann keine Meldung der EÜR über Elster erfolgen.

    Es empfiehlt sich also, diese Buchungen über die Privatkonten zu machen.

    Vielleicht stehe ich auch gerade auf dem Schlauch, aber wie genau würde ich das in MB umsetzen? Unter "Zahlungen/Kasse" habe ich mein online geführtes Geschäftskonto, das Kassenbuch und das Verrechnungskonto. Sollen solche Buchungen dann über eine manuelle Buchung erfolgen?

  • .... gefahrene Kilometer mit Privat--Pkw müssen ihre Entsprechnung im Konto Privateinlage haben. Sonst kann keine Meldung der EÜR über Elster erfolgen.

    Hallo Neida, wenn man auf dem Verrechnungskonto immer für Ausgleich sorgt, gegen Privateinlage/Privatausgabe dann läuft die EÜR ohne Probleme.

    So habe ich es quasi zum Jahresende gemacht: Mit Datum 31.12.2020 habe ich eine (fiktive) Privateinlage in der Höhe gemacht, damit das Verrechnungskonto wieder auf 0 Euro ist.

    Und damit hast du es richtig. Fiktiv würde ich es nicht sehen, du hast es aus deine private Tasche bezahlt. Ich finde die Manuelle Buchngen im MB nicht so praktisch, da diese so versteckt sind. Man kann es bestimmt auch lösen, aber warum sich das Arbeiten erschwerren, wenn das Verrechnungskonto das auch tut.

  • Vielleicht stehe ich auch gerade auf dem Schlauch, aber wie genau würde ich das in MB umsetzen? Unter "Zahlungen/Kasse" habe ich mein online geführtes Geschäftskonto, das Kassenbuch und das Verrechnungskonto. Sollen solche Buchungen dann über eine manuelle Buchung erfolgen?

    Das Fazit hier: Entweder als manuelle Buchung oder als Buchung mit ausgleichender Buchung im Verrechnungskonto, wie Du willst.


    Die Verwendung des eigentlich für Geldtransit genannten Verrechnungskontos in WISO Mein Büro bürstet gegen den Strich der Steuerberater. Das kennen sie so nicht, dürfte wohl auch einzigartig in der Softwarelandschaft sein. Deshalb die Verwunderung über importierte Daten dort. Von daher sicher keine so glückliche Lösung (mehr), wenn man die Verbuchung einem Stb immer erst erklären muss.