Weniger Einnahmen aus Vermietung im Ausland = 400 € Steuernachteil?

  • Liebe Steuergemeinde, vielleicht hat jemand eine Idee oder besser noch: eine Erklärung.


    Wir haben Einnahmen aus der Vermietung einer Immobilie in Spanien. Im Jahr davor, 2019, haben wir ca. 7000 Euro Gewinn gemacht, worauf wir ca. 1200 Euro Steuern in Spanien gezahlt haben. Wir machen unsere Steuererklärung mit WISO Steuer 2021. Und haben das entsprechend unter Einkünfte (Zeile 7 Anlage AUS) und die bezahlten Steuern in der Zeile “Anzurechnende ausländische Steuern” (Zeile 12 Anlage AUS) angegeben. (siehe screenshot)



    Im letzten Jahr, 2020, hatten wir aufgrund von Corona weniger Einnahmen: ingesamt ca. 4000 Euro, worauf wir ca. 700 Euro Steuern in Spanien gezahlt haben.


    … und jetzt kommts.


    Im Modus Planspiel kann man bei WISO nachvollziehen, wie sich die grösseren und in diesem Fall kleineren Einnahmen auswirken. Und es ergibt sich ein Steuernachteil von 429 EURO, wenn die Einnahmen geringer sind!!!!!!! :S (siehe screenshot). Wir habe sogar ein bisschen herumprobiert. Schreibt man noch geringere Einkünfte, zum Beispiel 1000, ist der Nachteil sogar viel grösser, ca. 900 euro.


    :wacko: :wacko: :wacko:


    Ist ja doch verrückt, kann sich das jemand erklären? Oder vielleicht haben wir es immer falsch ausgefüllt, und nur jetzt erst gemerkt? Wo sollte man es sonst bei Wiso Auffüllen?


    • Offizieller Beitrag

    Suchergebnisse - Buhl Software Forum


    Für Spanien gilt anscheinend nach DBA eine Ausnahme, somit Progressionsvorbehalt in D.


    Ich vermute einmal, im Planspiel hast Du die dem Progressionsvorbehalt unterliegenden Einkünfte nochmals hinzuaddiert, statt diese betragsmäßig zu ersetzen. Das kannst aber nur Du selber prüfen. Vielleicht einfach noch einmal neu beginnen mit dem Planspiel und dabei bestenfalls auch nur mit einer Dateikopie arbeiten. Mit dem Vorjahr kann man so etwas allerdings in den wenigsten Fällen vergleichen, da meistens auch noch andere Besteuerungsgrundlagen verändert sind.

  • Billy

    Hat den Titel des Themas von „Weniger Einnahmen aus Vermietung im Ausland = 400 € SteuerNACHTEIL ???“ zu „Weniger Einnahmen aus Vermietung im Ausland = 400 € Steuernachteil?“ geändert.
  • Sind das die einzigen Einnahmen? Sonst muss man ja auch Änderungen bei den übrigen Einnahmen und Ausgaben berücksichtigen.

  • https://www.buhl.de/wiso-softw…rch/&q=vermietung+ausland


    Für Spanien gilt anscheinend nach DBA eine Ausnahme, somit Progressionsvorbehalt in D.


    Ich vermute einmal, im Planspiel hast Du die dem Progressionsvorbehalt unterliegenden Einkünfte nochmals hinzuaddiert, statt diese betragsmäßig zu ersetzen. Das kannst aber nur Du selber prüfen. Vielleicht einfach noch einmal neu beginnen mit dem Planspiel und dabei bestenfalls auch nur mit einer Dateikopie arbeiten. Mit dem Vorjahr kann man so etwas allerdings in den wenigsten Fällen vergleichen, da meistens auch noch andere Besteuerungsgrundlagen verändert sind.

    Hallo Miwe4,


    danke für die Tipps, Wir haben es nochmal gecheckt, und sind deinem Vorschlag gefolgt, und sogar auch mit einer Dateikopie, aber das Ergebnis ist gleich. Wir denken halt, wir haben die Angaben in den falschen Stellen am Formular geschrieben, aber wir wissen sonst nicht, wo man es reinschreiben sollte. Das WISO es irgendwie falsch berechnet ist sehr sehr unwahrscheinlich…

  • Sind das die einzigen Einnahmen? Sonst muss man ja auch Änderungen bei den übrigen Einnahmen und Ausgaben berücksichtigen.

    Hi Nesciens!


    Danke für die Antwort,


    nein, es sind nicht die einzigen Einnahmen. Und die andere Einnahmen und Ausgaben (die von hier, in Deutschland), haben sich auch geändert, wie jedes Jahr bei uns.


    Aber wir verstehen den “Planspiel” von den Software so: er lässt alles andere raus, und zeigt dir ein anderes Ergebnis, nur in Betrachtung von diese letzte Änderung, also seit den Moment in dem wir “Planspiel” klicken.


    Also, anders ausgedrückt: wir haben schon alle anderen an Einnahmen, usw. für 2020 in der Software eingegeben. Dann gehen wir zu Ausländische Einkünfte, und tragen wir es so wie in den Screenshot. Also bei “Einkünfte (Zeile 7 Anlage AUS)”, ca. 7300 euros. Und bei “Anzurechnende ausländische Steuern (Zeile 12 Anlage AUS)” ca. 1300 euros. Das ist halt was wir das Jahr davor gehabt hatten, (und deswegen haben wir das Problem gemerkt), aber es sollte keine Rolle spielen, es konnten erfundene Zahlen sein.

    Dann klicken wir bei Planspiel: er zeigt erstmal Als “Differenz” null, wir haben ja noch nichts geändert. Aber wenn wir neue Zahlen schreiben, also ca. 4200 euro als Einkünfte, weniger als davor, dann zeigt uns das Planspiel ( da ist auch ein screenshot), dass wir 429 euro mehr an Steuern zahlen sollten. :wacko: :wacko:

    Das ist das verrückte, oder?

  • Ich habe mir einmal das DBA Deutschland-Spanien angesehen. Es gilt hier bei Einkünften aus Vermietung und Verpachtung bei nicht in Spanien lebenden Steuerpflichtigen die Anrechnungsmethode, nicht wie sonst üblich die Freistellungsmethode.

    Dabei ist dann zu beachten, dass die in Spanien gezahlten Steuern zwar angerechnet werden, aber nur bis zur Höhe der in Deutschland zu zahlenden Steuern. Das bedeutet, dass nicht mehr als der Durchschnittsteuersatz in Deutschland angerechnet wird. Das könnte diese scheinbare Erhöhung verursachen, denn mit weniger Einkünften sinkt die Durchschnittssteuerlast wegen der Steuerprogression, aber wie ich sehe, in Spanien blebt der Steuersatz gleich.

  • Ich habe mir einmal das DBA Deutschland-Spanien angesehen. Es gilt hier bei Einkünften aus Vermietung und Verpachtung bei nicht in Spanien lebenden Steuerpflichtigen die Anrechnungsmethode, nicht wie sonst üblich die Freistellungsmethode.

    Dabei ist dann zu beachten, dass die in Spanien gezahlten Steuern zwar angerechnet werden, aber nur bis zur Höhe der in Deutschland zu zahlenden Steuern. Das bedeutet, dass nicht mehr als der Durchschnittsteuersatz in Deutschland angerechnet wird. Das könnte diese scheinbare Erhöhung verursachen, denn mit weniger Einkünften sinkt die Durchschnittssteuerlast wegen der Steuerprogression, aber wie ich sehe, in Spanien blebt der Steuersatz gleich.

    Ein Tausend Dank!


    Und dann habe ich noch wichtige Informationen gefunden.

    Ich hatte davor nicht draufgeschaut, aber WISO hat diese Option, oben “VORSCHAU” und dann “Steuerberechnung”. Da bekommt man dieses lange PDF und unter ausländische Einkünfte habe ich gefunden, dass der Höchstbetrag der anzurechnenden ausländischen Steuern so kalkuliert wird: Anzusetzende ausländische Einkünfte x Tarifliche Einkommensteuer auf der Bemessungsgrundlage DURCH Bemessungsgrundlage. Das macht natürlich Wiso allein.


    Aber das wichtige hier: ANGERECHNET wird der niedrigere Betrag. Also entweder das Resultat aus der vorigen Formel, oder was man tatsächlich in Spanien bezahlt hat: eben die kleinere Summe der beiden. Das ist die Erklärung dafür, was mich irritiert hatte: egal wie viel Einkommen ich in das Planspiel von WISO eingetragen habe, das Ergebnis war ab einer bestimmten Summe immer gleich: ob 7000 euro Einnahmen oder 700.000 oder siebzig Millionen. Angerechnet würde immer das gleiche.


    Und noch was, für alle die lesen, und so wenig Ahnung haben wie wir. Unseren Denkfehler war hier dass wir die Steuern in Spanien SCHON bezahlt haben!!! Also, das kann sich nicht mehr ändern. Deutschland erstattet uns ein Teil davon, wegen den DBA, damit man nicht doppelt besteuert wird. Aber klar, wenn wir dieses Jahr weniger in Spanien verdient haben, haben wir ja auch weniger an Steuern bezahlt, und Deutschland erstattet uns auch weniger. Ist ja logisch, haben wir aber nicht gerafft. Wiso sagte halt, so (mit weniger Einkommen aus Spanien) müssen wir mehr ans Finanzamt überweissen als wenn wir mehr Einkommen angeben, und das ist was uns so verrückt gemacht hat.

    Also ist alles richtig: wir haben zwangsläufig weniger Steuern in Spanien bezahlt, kriegen wir hier auch weniger zurück, aber alles zusammen ist unseren Steuerlast, jetzt bei weniger Einkommen geringer, wie es sein soll.