WISO: Die große Ernüchterung nach Bescheid vom Finanzamt!

  • Ich habe das erste Mal ein Steuerprogramm benutzt. Da ich mich vorher informierte und wissen wollte, welches Programm wohl am geeignetsten wäre, habe ich sämtliche Testergebnisse gesichtet und mich für das Programm von WISO entschieden.


    Doch leider taugt das Programm nicht die Bohne! Begründung: ich bin Pilot, verheiratet und im Ausland stationiert. Nach Eingabe sämtlicher Daten in das Programm, rechnete es aus, dass wir eine Steuerrückzahlung über 8.900 EUR erhalten würden. Prima! Dachte ich und reichte alles beim Finanzamt ein. Jetzt kam der Bescheid: NACHZAHLUNG 3.500 EUR !!! Also hatte sich das Programm um satte 12.400 EUR verrechnet!


    Nun könnte man natürlich vermuten: "Jaahaaa, der Typ hat alles falsch eingegeben der Dussel! Schreibt er ja selbst: das erste Mal ein solches Programm benutzt. Den Umgang damit muss man natürlich erstmal lernen!"
    KÖNNTE man! Denn nach dem Bescheid vom FA bin ich natürlich reumütig zu meinem Steuerberater zurück und hab' ihm alles auf den Schreibtisch gelegt. Nach Durchsicht meinte er: "Tja, Sie haben alle Angaben richtig gemacht. Nur ist das Programm für Sie schlichtweg unbrauchbar! Dieses Programm taugt nur was bei Ehepaaren, mit Kind, Hund und Haus. Wenn die Berufe des Ehepaares aber über den Beruf der Büroangestellten hinausgehen, dann macht das komplette Programm mit seiner Interview-Führung schlichtweg keinen Sinn mehr! Es unterscheidet leider nicht zwischen den Berufen. Schon alleine Ihre Kilometerabrechnung: Sie wurden sicherlich gefragt wieviele Kilometer zwischen Ihrem Wohnort und Ihrem Arbeitsplatz liegen, richtig?"
    "Ja!"
    "Sehen Sie! Und das wären bei Ihnen 1400km! Dann fragt das Programm nach der Zahl der Arbeitstage in der Woche. Sind bei Ihnen wahrscheinlich 7, aber ich sehe, Sie haben den Braten gerochen weil die Frage gleich nach der Entfernung gestellt wurde, und nur 5 Tage angegeben. Gut! Aber das Programm hat leider keine Ahnung davon dass die Rechnung hier falsch ist! Der ganze Interview-Modus in diesem Programmm ist einfach nur stupide und taugt nur was, wenn Sie im Büro arbeiten und jeden Tag brav zur Arbeit gehen. Vergessen Sie solche Programme! Wären Sie zu mir gekommen, hätte ich Ihnen geraten keine Steuererklärung abzugeben! Sie hätten zwar 400EUR mehr ausgegeben als für das Programm, aber 400 EUR sind immernoch weniger als 3.500 EUR! Jetzt wissen die vom FA, dass bei Ihnen Geld zu holen ist und werden jedes Jahr bei Ihnen auf der Matte stehen und die Hand ganz gewaltig aufhalten!"

    • Offizieller Beitrag

    Das nennt sich dann Solidargemeinschaft 8)


    Naja, ob der Steuerberater sooo richtig liegt, wage ich zu bezweifeln.


    Ich würde nochmal einen anderen aufsuchen.


    Hat er denn gesagt, woher die große Nachzahlung kommt ?


    Normalerweise kann es das nicht geben, und wenn, wären Sie (vermutlich) sowieso per Gesetz verpflichtet gewesen, eine Steuererklärung abzugeben.


    Oder schon mal über eine getrennte Veranlagung nachgedacht und durchgerechnet ?
    Denn vermutlich unterliegen Ihre Einkünfte aus dem Ausland dem Progressionsvorbehalt und würden bei einer getrennten Veranlagung außen vor bleiben. Dafür würde dann im Gegenzug die Ehefrau (fast) wie eine Ledige behandelt werden, kann aber durchaus günstiger sein.

  • Hallo lieber Petz,


    es tut mir Leid, aber ich muss es einfach mal los werden!


    1.
    Das Programm ist in Ordnung, ich setze das Programann schon seit Jahren ein und es hat immer alles richtig errechnet, im Gegensatz von T@X, was mir immer zumindest die KiSt und den SolZ falsch ausgerechnet hat.


    2.
    Im Gewissen Sinne hat der Steuerberater schon Recht:
    WISO Sparbuch ist für den "Selfmade-Steuererklärungs-Mann" nur unter den genannten Bedingungen tauglich, aber darüber hinaus wird es schon kritisch!


    Man muss schon die steuerlichen Sachverhalte zu würdigen wissen und entsprechend im Programm eingeben, wenn die Berechnung nicht stimmt, was man leider aber nur als Fachmann erkennen kann, dann muss man im Programm eben die richtigen Stellen ausfüllen, leider kann das aber heutzutage "Otto-Normal" nicht mehr wissen und schon garnicht verstehen.


    Im übrigen vertrete ich schon die Meinung, dass im vorliegenden Fall es sich nicht um eine alltägliche Situation handelt:


    Pilot, verheiratet und im Ausland tätig, das entspricht in keinster Weise dem normalen deutschen Steuerbürger, der von unserer Regierung immer weit geschröpft wird, weil dieser der Masse entspricht.


    Insoweit lieben Gruss ffs


    P.S.


    Lieber Jochen2,


    Sie sind ganz bestimmt kein Dussel, ganz im Gegenteil, das zeigt schon Ihr Beruf, jeder versucht Kosten zu sparen, aber die steuermindernden Tatsachen konnten Sie einfach nicht erkennen, mit Ihrem Einkommen als Pilot können Sie sich schon einen Steuerberater leisten, denn erstens hätten Sie weniger Ärger und zweitens keine böse Überraschung erlebt!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "ffs62"

    Hallo lieber Petz,


    es tut mir Leid, aber ich muss es einfach mal los werden!


    1. Das Programm ist in Ordnung, ......
    2. Im Gewissen Sinne hat der Steuerberater schon Recht:


    1. Habe ich das Gegenteil behauptet ?


    2. Ein Steuerberater, der so einen Fall nicht lösen kann, sollte seine Finger davon lassen und nicht auch noch falsche = ungesetzliche Infos verbreiten.

  • Hallo,


    Zitat von "Petz"

    ...= ungesetzliche Infos verbreiten.


    wo bitte kann man aus dem Sachverhalt erkennen, dass der StB falsche oder gar ungesetzliche Informationen geliefert hat?


    Gruss ffs

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "ffs62"

    wo bitte kann man aus dem Sachverhalt erkennen, dass der StB falsche oder gar ungesetzliche Informationen geliefert hat?


    Zitat von "Jochen2"

    Wären Sie zu mir gekommen, hätte ich Ihnen geraten keine Steuererklärung abzugeben!

  • Zitat von "Jochen2"

    Jetzt wissen die vom FA, dass bei Ihnen Geld zu holen ist und werden jedes Jahr bei Ihnen auf der Matte stehen und die Hand ganz gewaltig aufhalten!"


    @ffs:


    Na, - das oben ist imho "ausgemachter Blödsinn" und eines Steuerberaters eigentlich nicht würdig, - finde ich.


    Grüße, die Catja

  • Hallo,


    esrstens ist es nicht ungesetzlich zu raten, keine Steuererklärung abzugeben und


    zweitens liegt allenfalls eine "Unterlassungssünde" vor, denn man muss schon, nicht nur in diesem Fall, damit rechnen, dass man aufgefordert wird, eine Erklärung abzugeben. Die "Sünde" liegt darin, nicht zu sagen, dass man die evtl. Steuernachzahlung auf die "hohe" Kante zu legen.


    @Catj,


    was bitte ist schon wieder "imho"??????????????


    Gruss ffs

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "ffs62"

    Hallo,


    esrstens ist es nicht ungesetzlich zu raten, keine Steuererklärung abzugeben und


    Wenn aus den von mir geschilderten Gründen eine abgegeben werden muss, dann verstößt dieser Hinweis eines Steuerberaters schon gegen bestehende Gesetze



    Zitat

    zweitens liegt allenfalls eine "Unterlassungssünde" vor,


    zum einen merkwürdige, zum anderen gefährliche Rechtsauffassung.

  • ich bin´s nochmal mit Adressat Jochen2:


    Da der Unterschied zwischen dem selbst errechneten Ergebnis und dem Steuerbescheid doch mit 12.400 € knapp an dem vorbeigeht, was ich gerade noch als "Trinkgeld" ansehe [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/smiliegenerator/ablage/510/59.png] , rate ich unbedingt den Gang zum StB oder LoHi an! Und sei es auch nur, um den Steuerbescheid auf Richtigkeit zu überprüfen und "Gewissheit" zu haben, - ansonsten, um den Weg des Einspruches zu gehen, wenn der Bescheid nicht in Ordnung wäre!


    Grüße, die Catja

  • Wie gesagt, bin ich Pilot. Und für Piloten gibt es weder Wochenende noch Feiertage nocht Nachtruhe noch Laden- oder Büroöffnungszeiten. Und wenn ich mal zu normalen Öffnungszeiten im Lande bin, dann muss ich meinen Terminkalender auch noch mit dem des Steuerberaters abgleichen, was auch nicht immer möglich ist. Für mich ist es teilweise schwierig einen Friseur aufzusuchen weil ich meistens zu "unchristlichen" Zeiten zu Hause bin. Da die Zeit drängte und da das FA nicht ewig auf die Lohnsteuererklärung wartet, hatte ich mich entschlossen, es mal mit einem entsprechenden Programm anzugehen. Ich habe Testergebnisse eingeholt und nach Sichtung derselben gedacht, dass das WISO-Sparbuch für absolute Laien wie mich wohl geeignet wäre. Dann habe ich mich während diverser Hotelaufenthalte durch das Interview geschlagen.


    Und meine Frau lehnt es kategorisch ab, die Steuersachen in die Hand zu nehmen. Sie scheut solche Angelegenheiten wie der Teufel das Weihwasser. Verständlicherweise, muss ich sagen.


    Falls es interessiert, hier ein kleiner Bericht über den Stand der Dinge:
    Das FA hat meine Flüge nach Hause nicht anerkannt! Ich hatte dem FA sämtliche Boarding-Pässe vorgelegt. Das FA will aber Quittungen darüber, was ich bezahlt habe.
    "Natürlich" werden jetzt einige sagen.
    ABER: vor einigen Jahren noch war ich dem FA Bremen unterstellt. Denen hatte ich die Quittungen eingereicht, die man auf der letzten Seite der Tickets bekommt. Was der eigentliche Zahlungsbeleg ist. Man bekommt nur das. Keinen Kassenzettel oder ähnliches. Doch der Finanzbeamte meinte, die könne ich zurückgeben (womit er absolut Recht hatte). Er wolle sehen, dass ich tatsächlich an Bord war und das würden eben nur die Boarding-Pässe beweisen. Die Quittungen kamen also zurück und meine Erklärung als Lüge verworfen. :x
    JETZT habe ich die Boarding-Pässe abgegeben und die Dame vom hiesigen FA meint, sie wolle die Quittungen (Ihr wißt schon: die die der vorige FA als Lüge bezeichnete). In ihrem Schreiben stellt sie außerdem in Frage, ob Piloten überhaupt etwas für Tickets bezahlen würden. In meinem Antwortschreiben habe ich ihr gesagt, dass ich über diese Frage sehr erstaunt bin und von meinen Erfahrungen aus Bremen erzählt. Desweiteren habe ich sie gefragt, ob ein Postbeamter kein Porto zahlen bräuchte nur weil er bei der Post sei. Oder ob sie als Finanzbeamtin keine Steuern zahlen müsse, nur weil sie beim FA arbeite.


    Ich kann Euch sagen... ungesetzlich hin oder her... ich muss erlich sagen, dass ich nach meinen Erfahrungen nicht das geringste schlechte Gewissen hätte, wenn ich das FA besch... könnte.
    Tschuldigung, aber ich bin mittlerweile echt "pissed off" wie der Amerikaner sagt.

  • Noch ein Wort zu den Programmen.
    Was wird denn von einem 50,- Programm, oder gar noch weniger, erwartet? Jeder weiß, daß D ein kompliziertes Steuerrecht mit vielen Ausnahmeregelungen, jährl. Änderungen usw. hat. Da bräuchte es StB ja gar nicht mehr zu geben, nur weil es ein Programm gibt. Und selbst bei dem bessten Programm gilt: Da schwächste Glied sitzt davor.


    Viele Grüße

  • Hallo Jochen2,


    irgendwie finde ich Ihren Fall insoweit "hoch"-interessant als dass er mir insofern Recht gibt, weil ich in letzter Zeit immer wieder behaupte und feststellen musste, dass derselbe Steuerfall in unterschiedlichster Weise beurteilt wird, je nach dem wie der zuständige Veranlagungsbeamte von "Neid zerfressen" ist (in Bezug auf die Höhe des Einkommens; als Pilot verdient man eben mehr als ein Steuerbeamter, aber das ist auch nur allzu verständlich).


    Sie haben vollkommen Recht, gehen Sie gegen den Steuerbescheid mit Einspruch vor!


    Auch heute ist es noch so, dass zur Anerkennung von Werbungskosten der Zahlungsbeleg gilt, also in Ihrem Fall "auf der letzten Seite der Tickets", im übrigen auch auf der Gehaltsabrechnung, als Abzug vom Nettogehalt, sofern nicht bar bezahlt; ist mir von meiner Cousine bekannt, welche dieselben Probleme hatte.


    Opa


    Was für eine Antwort, das haben Sie doch sicherlich nicht so richtig Ernst gemeint, oder? Insofern s.o.

  • Also, werter Opa,


    Deine Ansicht kann ich auch nicht im Geringsten teilen!
    Wenn jemand ein Produkt zu einem bestimmten Zweck anbietet, dann muss das Produkt auch den Zweck bzw. seine Bestimmung erfüllen!


    Lass uns mal ein X-beliebiges Produkt nehmen: einen Fernseher! Aldi bietet einen Fernseher an. Auf der Packung stehen sämtliche Eigenschaften. Der Fernseher wurde auch getestet und für sehr gut befunden. Der Fernseher erfüllt also all Deine Bedürfnisse und Du kaufst ihn. Zu Hause angekommen, packst Du das Gerät aus und wagst es, es zu benutzen. Du installierst alles, stellst alles ein, besorgst Dir Cola, was zum Knabbern, zitierst Deine Familie vor den Fernseher und los geht's... Zum Ende des 8 Stunden (!) langen Films versagt der Ton und die Farbe. Und so endet jeder Film! Sagst Du dann auch "Ach, das Gerät war ein günstiges Angebot von Aldi, da darf man nicht erwarten, dass das Gerät ordnungsgemäß funktioniert"?


    Gerade die Softwarehersteller verwahren sich leider ALLE vehement extrem gegen's Ausprobieren und gegen Umtausch! Einen Fernseher, der nicht funktioniert, darf man zurückgeben. Ein Auto, dass den zugesagten Benzinverbrauch nicht einhält, darf selbst nach Monaten noch zurückgeben.
    Nicht so bei Software! Kein Ausprobieren! Kein Umtausch! So ganz nebenbei: wenn man solche Erfahrungen macht, dann darf sich kein Softwarehersteller wundern, wenn man sich überlegt, die Software doch in Zukunft zu "sharen", sich also mit anderen zu teilen...


    Was ich aber mit diesem Text sagen wollte: Ein Produkt hat das zu gewährleisten, was es verspricht! Alles andere ist Betrug! Es kann nicht sein, dass ein Produkthersteller sagt: "Ich verspreche jetzt mal das Blaue vom Himmel, mache das Produkt etwas günstiger als die Konkurenten, dann habe ich das Recht dazu, bei den Produkteigenschaften zu lügen!"

  • Meinen sie nicht, daß der Vergleich hinkt? Es wird auf den Fernseher geschimpft, auch wenn er nur verkehrt bedient wurde. Wer kann schon seinen Videorecorder richtig programmieren. :?


    Das dt. Steuerrecht ist nunmal kompliziert und gerade bei Piloten und anderen Berufen kommen viele Faktoren ins Spiel, wo ein Fachmann schon Probleme bekommt, auch wenn er das besste Programm hat. Desweiteren könne wir hier auch nicht prüfen, ob im Bescheid ein Fehler enthalten ist, was auch möglich ist, dort sitzen auch nur Menschen mit einem Programm.


    Zitat

    Und selbst bei dem bessten Programm gilt: Da schwächste Glied sitzt davor.


    Und dabei schließe ich mich auch nicht aus. :wink:


    Viele Grüße