Lieferantenrechnung nicht bezahlt, dafür Provision vom Lieferanten erhalten

  • Ich hab mal wieder ein Buchungsproblem:


    Ich weise MwSt. aus, benutze MB2010 + SKR03


    Folgendes:


    Ein Kunde bestellt bei mir im Mai 2010 ein Gerät für 750 Euro inkl. MwSt. per Nachnahme.


    Ich bestelle dies bei meinem Lieferanten.


    Der Lieferant liefert direkt zum Kunden und kassiert den von mir genannten NN-Betrag, also die besagten 750 Euro in Bar.


    Ich bekomme am 27.05.2010 vom Lieferanten eine Rechnung über das Gerät in Höhe von 688 Eur inkl. MwSt.


    Im Juni 2010 bekomme ich vom Lieferanten dann eine Gutschrift über die Differenz.


    Wie buche ich richtig?


    Die Eingangsrechnung nicht berücksichtigen und nur die Gutschrift als Einnahme buchen?

  • Grundsätzlich gilt für die Einnahme-Überschuss-Rechnung der Zeitpunkt, an dem Geld tatsächlich zu- oder abfließt und nur dies ist aufzuzeichnen. So gesehen, wäre nur der Differenzbetrag in Höhe von 62,00 EUR als Einnahme aufzuzeichnen.


    Aus meiner Sicht gibt es noch unbeantwortete Fragen:


    Wer hat denn die Rechnung an deinen Kunden in Höhe von 750,00 ausgestellt?
    Du oder der Lieferant?


    Hast Du die Vorsteuer aus der Liefrantenrechnung geltend gemacht?

    Einmal editiert, zuletzt von khmcologne ()

  • 1. Die Rechnung an den Kunden habe ich ausgestellt.


    2. Ich habe die Vorsteuer aus der Lieferantenrechnung noch nicht geltend gemacht, weil ich noch nicht wusste, wie ich am besten buche.

  • 1. Die Rechnung an den Kunden habe ich ausgestellt.


    Dann musst du auch alles buchen.
    Rechnungseingang-Zahlungsausgang
    Rechnungsausgang-Zahlungseingang
    Aber was ist das für eine komische Geschäftsabwicklung ?
    MfG Günter

  • In diesem Fall liegt meiner Meinung nach folgender Geschäftsvorfall vor:

    • Dein Kunde kauft bei Dir Ware zum (Ver-)Kaufpreis von 750,00 EUR
      Du stellst deinem Kunden eine Rechnung mit MB über diesen Betrag aus und vereinbarst Barzahlung bei Lieferung.
    • Du bestellst bei Deinem Lieferanten die Ware zum (Ein-)Kaufpreis von 688,00 EUR und dein Lieferant stellt Dir hierüber eine Lieferanten-Rechnung aus.
      Ferner vereinbarst Du mit Deinem Lieferanten direkte Auslieferung der Ware an Deinen Kunden und Vereinnahmung des (Ver-)Kaufpreises von 750,00 EUR durch Deinen Lieferanten bei Auslieferung.
    • Dein Lieferant liefert an Deinen Kunden aus und vereinnahmt in Deinem Auftrag den (Ver-)Kaufpreis in Höhe von 750,00 EUR
    • Dein Lieferant verrechnet nunmehr den (Ver-)Kaufpreis in Höhe von 750,00 EUR mit seiner Forderung aus dem (Ein-)Kaufpreis von 688,00 EUR.
    • Dein Lieferant stellt Dir eine Gutschrift über den Differenzbetrag in Höhe von 62,00 EUR aus und überweist Dir das Guthaben auf Dein Geschäftskonto.
      Für den Lieferanten sind die 62,00 EUR ein „durchlaufender Posten“, da er hier lediglich in Deinem Auftrag das Inkasso vollzogen hat.

    Mit MB würde ich diesen Sachverhalt wie folgt aufzeichnen:

    • ->Bank: 62,00 EUR Kategorie: Zahlung von Kunden und Zuordnung als Teilzahlung zur Kundenrechnung
    • ->Verrechnungskonto: Einnahme, 688 EUR, Kategorie Zahlung vom Kunden und Zuordnung als Teilzahlung zur Kundenrechnung.
    • ->Verrechnungskonto: Ausgabe, 688 EUR, Kategorie Wareneinkauf nebst entsprechender Steuerschlüssel.

    EDIT: Nach den Schilderungen von Rasslputz liegt eine Provisionzahlung des Lieferanten, wie im Titel des Threads geschrieben, meiner Meinung nach nicht vor.

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