Fragen über Fragen

Huhu,

ich will mal versuchen Dir zu helfen - es sind jedoch alle Angaben ohne Gewähr...

Thema 1: Ist das Auto nun Privatwagen oder Firmenwagen?

Wenn du einen Privatwagen für geschäftliche Fahrten nutzt, musst du diese durch ein Fahrtenbuch nachweisen. Es gibt auch noch eine andere Regelung, da weiß ich aber jetzt nicht Bescheid, ich mache es mit dem Fahrtenbuch und der Km-Pauschale. Die geschäftlichen gefahrenen Km mal 0,30 € Km-Pauschale werden z.b. am Ende des Jahres als Ausgabe gebucht, Beleg hierfür ist das Fahrtenbuch.

Falls dein Auto Firmenwagen ist und privat genutzt wird, kann ich dir aus dem Stehgreif jetzt nicht weiterhelfen, da müsste ich nachlesen... *lol*

Thema 2: Die Überweisungen von Geschäftskonto auf Privatkonto werden einfach als Privatentnahme gebucht.

Das du nie eine Kasse geführt hast, ist natürlich schlecht... Ich glaube kaum, daß man das jetzt noch nachvollziehen kann... Hast du denn die Belege noch? Ohne Beleg keine Buchung, dann darfst du die Ausgaben nicht buchen...

Thema 3: Soweit ich weiß, muß explizit ein Arbeitsraum in der Wohnung vorhanden sein, um diesbezüglich Absetzungen zu machen. Bei mir ist es genauso wie bei Dir, großes Wohnzimmer, PC etc. steht hier, daß ist mein Home-Office, für ein 'Arbeitszimmer' können wir damit allerdings nichts absetzen.

Hallo Peter,

also... zu dem Verrechnungskonto kann ich dir jetzt ehrlich gesagt gar nichts sagen. Ich benutze das gar nicht, ich buche gleich alles an die richtige Stelle...

Zitat

Wie führt man denn die Kasse richtig, wenn ich z.B. 100 Euro vom Geschäftskonto abhole und dann z.B für 50 Euro Druckerpapier kaufe und für 50 Euro Lebensmittel (privat).

In diesem Fall würde sich eine Splittbuchung anbieten. Du würdest auf dem Geschäftskonto 100 € im Minus buchen, bei den Kategorien buchst du dann 50 € an die Kasse und 50 € als Privatentnahme.

Wenn du dann das Druckerpapier gekauft hast, buchst du die 50 € in der Kasse wieder im Minus mit der Kategorie 'Bürobedarf'.

Ich weiß nicht, wie fit Du in Buchhaltung bist!? Die Buchungssätze würden also lauten:

Bargeldentnahme von Geschäftskonto
Kasse 50 €
Privatentnahme 50 € an Bank 100 €

Kauf von Druckerpapier
Bürobedarf 50 € an Kasse 50 €

Und natürlich die Einstellung für die Vorsteuer (bei der Buchung für das Druckerpapier) nicht vergessen, damit das auch richtig mitgebucht wird - es sei denn, Du bist davon befreit.

Und so verbuchst du dann alle Ein- und Ausgänge deiner Kasse, das Geld in der Kasse kommt i. d. R. vom Geschäftskonto, aus einer Privateinlage oder vielleicht auch aus einer Barzahlung vom Kunden.

Wegen deines Autos steige ich jetzt nicht ganz durch, dass ist aus der Ferne jetzt irgendwie schlecht zu beurteilen... *lol* Wenn Du dein Auto als Firmenwagen in die Firma aufnehmen willst, buchst du den Beleg aus der Kasse oder aus dem Geschäftskonto - je nachdem wo das Geld herkam. Die Kategorie dazu wäre PKW. Dann wäre es noch ganz gut, wenn du das Auto im Anlagevermögen anlegst.

Die Raten kannst du erst ab dem Moment, wo der Wagen auch Firmenwagen ist, in der Firmenbuchhaltung verbuchen. Und dann halt z.b. vom Geschäftskonto - sofern die Rate von dort abgegangen ist.

Ich könnte mir aber vorstellen, dass das vielleicht alles erstmal über dein Privatkonto lief und jetzt in die Firma soll - da müsste sich die Sachen vielleicht am Besten mal jemand angucken und sich durchwurschteln... :wink:

hi,

zu 1)

falls der wagen als privatwagen läuft, darfst du anschaffungskosten nicht im unternehmen buchen und absetzen. hier kannst du aber relativ unproblematisch die 0,30 euro für geschäftlich gefahrene kilometer als abzugsfähige ausgaben ansetzen, wie ja bina schon schreibt.
(würde es als eigenbeleg ausgabe auf 4670 reisekosten unternehmer machen, ich machs monatlich kumuliert + bei nachfragen excel-liste)
abweichend zu ihrer info habe ich aber von meinem steuerberater die aussage, dass für diesen fall sogar eine einfache liste der geschäfts-km ausreicht. "fahrtenbuch" würde meines wissens heissen: lückenlose aufzeichnung mit von-km, bis-km, gefahrene km, zeit, geschäftlich/privat
kann aber auch sein, dass hier mein finanzamt auch nur kulant ist, also vorsicht

falls der wagen als geschäftswagen laufen soll, also auch in dessen vermögen wandern soll, denke ich muss er auf 320 pkw gebucht werden (konto wird aber lediglich in kontenliste erweitert angezeigt, sprich in manchen fenstern ggf. nicht verfügbar).
worauf die abschreibung hin muss, weiss ich selbst nicht genau... aber ich hab mal bei buchungskategorien nach abschreibung und afa gesucht... 4824 hört sich doch gut an und fliesst auch in eür pos 131 ein!?
falls das nicht stimmt, bitte um berichtigung
bei geschäftswagen musst du dann deine privat gefahrenen km glaub ich nachversteuern und wirklich ein lückenloses fahrtenbuch führen.

hier kann dir aber ein steuerberater wahrscheinlich den schnellsten und besten rat geben, der zu deiner situation passt. die kosten für die beratung lohnen sich sicherlich als investition, da die berater ja auch meist gute connections zu den finanzämtern haben, und hier schon abklären, dass alles passt.

zu 2) was du machst, würde ich so nicht machen, weil ja das auf dauer unübersichtlich wird. streng genommen, müsstest du zu deinem beispiel die 100 euro erst als privatentnahme buchen, da du ja beim abheben am automat noch keine geschäftliche verwendung hast. erst bei kauf des druckerpapier hast du dann ja ausgaben fürs geschäft... sprich hier müsstest du dann privateinlage 50 euro und sofort wieder ausgabe für druckerpapier...
ziemlich umständlich, ich weiss
ich machs so: ich vermeide einfach, dass ich privat-ausgaben vom geschäftskonto aus mache. egal ob per überweisung oder bankautomat.
nie was vom geschäftskonto abheben, das nicht fürs geschäft ist
ich zahle auch meine geschäftsausgaben erstmal aus privatkasse, und buch die mit dem beleg dann als ausgabe in kasse (oder verrech.konto, sollte egal sein). bei mir geht das, da ich nur geringe ausgaben habe (büromaterial, porto und ein bisschen software), ich weiss aber nicht wie das bei dir aussieht.
ein bisschen unschön ist bei meiner methode, dass dann die kasse/verrech.konto erstmal ins minus läuft, aber das stört mich nicht.
kann man ja zyklisch (monatlich oder per quartal) dann mit einer sammel-privateinlage glattstellen.
genauso zyklisch kannst du deine privatentnahmen / gewinnentnahmen machen, also einmal im monat oder quartal einen betrag x von geschäftskonto auf dein privatkonto überweisen, vielleicht sogar per dauerauftrag.
klingt auch erstmal kompliziert, da es ja eigentlich immer ein linke tasche rechte tasche spielchen ist. mir persönlich ist aber die trennung und die transparenz sehr wichtig.

zu 3) entgegen der info von bina, hat mir mein steuerberater erzählt, dass man ein sogenanntes "arbeitszimmer" nicht mehr so einfach wie früher absetzen kann. aber halt alle ausgaben die damit verbunden sind... also büromöbel, pc, drucker, telefon, fax, inet usw...
diese aussage könnte aber auch auf meine persönliche situation bezogen gewesen sein, also lieber auch hier deinen berater fragen

hoffe ich konnte weiterhelfen

viele grüße,
schpidi

Hi Schnipidi,

ich halte für meine geschäftlichen Fahrten mit dem Privatwagen auch nur die geschäftlichen Fahrten im Fahrtenbuch fest. Meine privaten Fahrten geht das FA meines Erachtens nichts an - ist ja auch kein Firmenwagen. Die geschäftlichen Fahrten halte ich dann allerdings schon fest, wie es im Fahrtenbuch vorgegeben ist. Also Km-Stand vorher nacher, von wo nach wo etc. - ich habe aber diesbezüglich auch noch keine Erfahrung mit dem FA, deswegen könnte es durchaus sein, dass eine einfache Excel-liste wie in deinem Fall - dann auch ausreicht.

Zitat

streng genommen, müsstest du zu deinem beispiel die 100 euro erst als privatentnahme buchen, da du ja beim abheben am automat noch keine geschäftliche verwendung hast. erst bei kauf des druckerpapier hast du dann ja ausgaben fürs geschäft... sprich hier müsstest du dann privateinlage 50 euro und sofort wieder ausgabe für druckerpapier...

Das verstehe ich jetzt allerdings nicht! Wenn er 100 € vom Geschäftskonto abhebt, davon 50 € in die Geschäftskasse legt und 50 € privat verwendet, ist das doch durchaus so zu buchen, wie ich es oben angegeben habe. Geld vom Geschäftskonto für die Kasse zu abzuholen, ist doch ein ganz normaler Geschäftsvorgang, deswegen kann ich jetzt nicht nachvollziehen, wieso es Deiner Meinung nach erstmal komplett als Privatentnahme gebucht werden müsste. *grübel*

ui ich glaube unsere vorherigen längeren posts haben sich überschnitten
also meine antwort bezog sich teilweise noch auf deine ersten antworten.

nun das spielchen 100 euro privat entnehmen, dann für 50 euro druckerpapier kaufen usw. würde ich so spielen, weil er nach seiner beschreibung ja im vorfeld nicht weiss, wofür er die 100 euro verwendet
hört sich zumindest nicht nach einer physischen eigenen kasse fürs geschäft an.

wenn man im vorfeld die aufteilung weiss, also wirklich eine kleine physische geschäftskasse (oder auch 2. geldbeutel hat bzw. die geschäftliche ausgabe im vorfeld genau kennt und den rest halt dann privat verwendet, stimm ich dir 100%ig zu, wie du es buchen würdest.