Hallo zusammen und guten Abend!
Obwohl ich mich heute bei einer Steuerberaterin habe beraten lassen, verwirrt mich die Berechnung meines WISO-Programms (Steuer 2016) noch immer.
Ich würde mich freuen, wenn hier jemand vielleicht einen heißen Tipp hat.
Folgender Fall:
Mein Jahreseinkommen Brutto 2015: 8.700 € (Januar-Februar)
Ich habe mit Steuerklasse 1 gearbeitet und bin dann Ende Februar mit einer Abfindung i.H.v. 38.000 € ausgestiegen.
Auf meiner elektronischen Lohnsteuerbescheinigung sind Lohnsteuer, Soli etc. auch aufgeführt (diese wurden also vom AG einbehalten).
Ich habe das ganze Jahr über nicht mehr gearbeitet, da ich ein Studium begonnen habe.
Mein ehemaliger AG hat mir vorher bereits berechnet, dass der Abfindungsbetrag Brutto = Netto sein wird. Angewandt wurde die Fünftelregelung.
Das hat mir die Steuerberaterin heute nochmal bestätigt.
Ihre Begründung und die meines ehemaligen AG:
Das o.s. Jahreseinkommen liegt, abzüglich der Werbungskostenpauschale von 1.000 €, unter dem Höchstbetrag für steuerfreies Einkommen
und ist somit steuerfrei. Somit beträgt die Abfindung 38,000 €, das steuerpflichtige Einkommen beträgt 0 € und auf die Abfindung fallen
keine Steuern an. Das habe ich gerade auch nochmal in diverse Abfindungsrechner eingetippt und das scheint also auch zu stimmen.
Trage ich die Angaben meiner elektronischen Lohnsteuerbescheinigung *ohne* die Abfindungssumme in mein WISO-Programm ein, wird mit als Erstattungsbetrag
auch die zuviel entrichtete Lohnsteuer etc. als Rückerstattungsbetrag angezeigt.
Wenn ich nun allerdings unter 10. ("Ermäßigt besteuerter Arbeitslohn für mehrere Kalenderjahre...") meine Abfindung eingebe (so wie das
auch auf meiner Lohnsteuerbescheinigung eingetragen ist), wird mir plötzlich eine hohe Nachzahlung angezeigt. Die Steuerberaterin meint,
dass dies ein Berechnungsproblem der Software sein muss, da diese bei der Berechnung des zu besteuernden Einkommens und der Einkommenssteuer
meinen Bruttoarbeitslohn (8.700 €) der Abfindung hinzurechnet und sich somit ein Bruttoarbeitslohn über 46.000 € ergibt.
Sie ist der Meinung (und ihr Kollege hat die Daten auch mal in DATEV eingegeben), dass ich eine Steuererstattung bekomme. Mir ist trotzdem irgendwie
noch unwohl, da mir WISO ja eine deutliche Nachzahlung anzeigt. Ich überlege schon, die Steuererklärung diesmal komplett von der Steuerberaterin machen
zu lassen (normalerweise mache ich das immer selbst), aber vielleicht weiß ja jemand, ob das ein Fehler bei WISO ist (ich verlasse mich eigentlich immer
auf WISO und kann mir selbst schwer vorstellen, dass da ein Fehler im Programm ist).
Würde mich über einen Tipp sehr freuen
Viele Grüße
Antolina
Nachtrag:
Ich habe eben nochmal gerechnet und wollte meinen Weg hier noch ergänzen, vielleicht hilft das beim Verständnis.
Laut der Fünftelregelung läuft die Berechnung wie folgt ab:
Zuerst wird die Steuer auf das Jahreseinkommen berechnet. Da ich dank Pauschbetrag unter dem Grundfreibetrag bleibe, ist
meine Einkommenssteuer gleich 0 €. Dann wird die Abfindung durch fünf geteilt (38.000 € / 5 = 7.700 €) und dieser Betrag dem
zu versteuernden Einkommen hinzugerechnet. Also 0 € + 7.700 € = 7.700 €. Hier wird erneut die Steuer berechnet. Da diese Summe
wieder unter dem Grundfreibetrag liegt sind auch hier die Steuern gleich 0 €. Zum Schluss muss dieser Wert mit 5 addiert werden, um die
Steuerbelastung der gesamten Abfindung zu berechnen. 0 € mal 5 sind natürlich weiterhin 0 €. Das muss WISO doch irgendwo erkennen, oder? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Programm einen solchen Fall nicht kennt.