Länderliste und Brexit

  • Hallo zusammen,


    der Brexit naht und somit werden sich vermutlich auch bei unseren britischen Kunden und Lieferanten einige Dinge ändern. Bevor wir das jetzt mühsam einzeln rauspfriemeln, gibt es vielleicht auch einen eleganteren Weg, den ich bisher übersehe?


    Konkret sind die Kunden ja ab da keine EU-Kunden mehr, die dann auch noch je nach Vorhandensein einer VAT-ID mit und ohne Steuer unterschieden wurden, ab 1.1. gehen die komplett ohne Umsatzsteuer. Es wäre gut, das global ändern zu können. Weiterhin sollten ab da auch keine VAT-IDs mehr bestehen und dann auch nicht mehr auf Rechnungen erscheinen, wobei ich hier vorsichtig sein würde, nicht dass dann im Nachgang doch noch irgendeine Regel kommt, die dann diese IDs wieder benötigt.... ich bin alst genug, um nichts für unmöglich zu halten.


    Und dann stört mich seit langer Zeit schon ein Punkt in der Rechnung, die als Land immer "Großbritanntien und Nordirland" ausgibt, was unsere Rechnungsempfänger in den jewiligen beiden Ländern immer wieder befremdet. Kann ich irgendwo in den Dingern Großbritannien ändern, so dass es nur "Großbritannien" ausspuckt und dann eventuell Nordirland separat anlegen, falls es nötig wäre?


    Oder wird in der Software diese Brexit Thematik irgendwo berücksichtigt und die nötigen Änderungen dann automatisch gemacht?

  • Na ja -Nordirland ist nun einmal nicht Großbritannien (auch wenn eingefleischte Briten dies einfach ignorieren), Großbritannien sind England, Schottland und Wales.


    Inwieweit hier Änderungen erforderlich sind, kann ich mir nicht so ganz vorstellen, denn einerseits ist es ja heute schon möglich, Rechnungen an Kunden in Drittländern zu schreiben und von dort zu erhalten. Andererseits weiß noch keiner, was konkret an Änderungen kommt aufgrund des gestrigen Vertrages. Es muss sicherlich etwas passieren wegen der Abgrenzungsproblematik (Lieferung/Leistung 2020 oder 2021), aber hier dürfte es wie so häufig eine ganze Weile dauern, bis etwas kommt. Also: selber Maßnahmen überlegen, wie man in der Übergangsphase damit umgeht.

  • Wir hatten gestern das Thema mal bei uns besprochen, so wie es sich jetzt darstellt, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass wir die Großbriten überwiegend im neuen Jahr dann neu anlegen werden, um das ganze steuerrechtlich sauber zu trennen. Wir haben glücklicherweise alle Deals komplett abschließen können, so dass es da keine Überschneidungen geben dürfte. Der Corona-Mutant hat jetzt auch noch dafür gesorgt, dass wir keine Pakete nach "Brexit" versenden können, also ist es zumindest in der Hinsicht geklärt, und der Buhmann ist DHL :)


    Ich vermute aber, dass das eher ein kleiner Waffenstillstand zu Weihnachten ist und wir da bald aus den Reihen der EU-Mitglieder viele Veto's erleben werden. Man wird sehen, was da passieren wird. Viele unserer Lieferanten, die auf der Insel zuhause sind, haben schon mal vorsorglich Filialen in der EU gegründet, um zumindest in Richtung ihrer Kunden eine gewisse Rechtssicherheit zu schaffen und zu verhindern, dass sich da irgendwelche Zwischenhändler dann die Kirschen vom Kuchen picken. Das habe ich aus verschiedenen Quellen mitbekommen, dass da schon einige genau deswegen schonmal in den Startlöchern positioniert haben.

  • Ein Hinweis: für Nordirland gibt es in Punkto Umsatzsteuer Sonderregelungen. Bei Warenlieferungen gilt Nordirland weiterhin als EU-Mitglied, die UStID sollen mit XI.... beginnen.

  • Weiß jemand, ob die den dort ansässigen GB-Inhabern automatisch neu zugewiesen werden? Die Infos zu den ganzen Änderungen zusammenzusuchen ist ziemlich aufwändig. Für morgen habe ich eine ziemlich lange To-Do-Liste, nichtmal DHL hielt es für nötig, uns die aktualisierte Länderliste mit den dann wohl neuen Zoneneinteilungen für die Brexit-Länder zukommen zu lassen.