Bürgschaftsausfall - unter welcher Rubrick wird es im WISO Formular eingetragen?
Gesellschafter, die als Bürgen einer insolventen Gesellschaft mit beschränkter Haftung, persönlich in Anspruch genommen werden, können ihre Zahlungen seit 2008 nicht mehr als nachträgliche Anschaffungskosten nach § 17 EStG steuerlich absetzen.
Allerdings für Altfälle vor 2008 gilt Vertrauensschutz:
Inwieweit kann ich mich auf Vertrauensschutz berufen?
Mit Rücksicht auf die bisherige Rechtspraxis und die großen Auswirkungen auf die Finanzierung von Kapitalgesellschaften durch Gesellschafterdarlehen und die Absicherung von Darlehen durch Bürgschaften des Gesellschafters gewährt der BFH jedoch Vertrauensschutz. D. h. in Fällen, in welchen ein Gesellschafter bis zum Tag der Veröffentlichung der Entscheidung des BFH am 27. September 2017 eine Bürgschaft oder eine der Bürgschaft entsprechende Finanzierungshilfe gewährt hat, darf im Verwertungsfall weiterhin nachträgliche Anschaffungskosten steuerlich geltend machen.
Wird ein Gesellschafter vom Gläubiger der Kapitalgesellschaft aus einer eigenkapitalersetzenden Bürgschaft in Anspruch genommen und begleicht er seine Schuld vereinbarungsgemäß ratierlich, entstehen nachträgliche Anschaffungskosten nur in Höhe des Tilgungsanteils. Eine Teilzahlungsvereinbarung wirkt als rückwirkendes Ereignis i. S. v. § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO auf den Zeitpunkt des Entstehens eines Veräußerungs- oder Auflösungsverlusts zurück (> BFH vom 20.11.2012 - BStBl 2013 II S. 378 ).