Tax Professional 2018: Freibetrag eintragen - wo?

  • Hallo,


    ich habe im neuen Job in 2017 aufgrund hoher Ausgaben im Zusammenhang mit doppelter Haushaltsführung einen Freibetrag beim Finanzamt beantragt, diesen genehmigt bekommen, und der Freibetrag steht jetzt auch als "steuerfreier Jahresbeitrag" auf der linken Seite der Lohnsteuerbescheinigung 2017.


    Nach meinem Verständnis müsste ich diesen Freibetrag irgendwo in Tax Professional 2018 eingeben, um im Ergebnis ein realistisches Bild bez. der Steuerberechnung zu bekommen (ganz rechts unten, Nachzahlung oder Rückzahlung).


    Ich finde in Tax Professional 2018 aber keine Möglichkeit den Freibetrag einzutragen ?( ?(


    Wer kann helfen?


    Vielen Dank für Eure Hilfe!!

    • Offizieller Beitrag

    Nach meinem Verständnis müsste ich diesen Freibetrag irgendwo in Tax Professional 2018 eingeben, um im Ergebnis ein realistisches Bild bez. der Steuerberechnung zu bekommen (ganz rechts unten, Nachzahlung oder Rückzahlung).


    Ich finde in Tax Professional 2018 aber keine Möglichkeit den Freibetrag einzutragen

    Du irrst Dich, der Freibetrag spielt nur für den Lohnsteuerabzug eine Rolle. Bei der ESt-Erklärung wird alles neu durchgewürfelt, es sind alle Aufwendungen nachzuweisen bzw. geltend zu machen.

  • Vielen Dank für Deine Nachricht.


    Ja, Du hast natürlich Recht, der Freibetrag spielt für die Höhe des Lohnsteuerabzugs eine Rolle - mehr netto bei eingetragenem Freibetrag in der Steuerakte/ETIN.


    Heißt das aber, dass ich den mir für 2017 genehmigten Freibetrag in der Software nirgendwo eintragen kann? Wenn das so ist, dann würde das Programm das Ergebnis der Berechnung "Nachzahlung oder Erstattung" aber nur ungenügend simulieren?


    Stimmst Du mir zu?

  • ... warum ich das meine?
    Das "Mehr" im Netto ergibt sich daraus dass ein gewisser Freibetrag eingetragen ist. Wenn sich die Aufwendungen, die man bei der Beantragung des Freibetrags angegeben hat, bis zum Jahresende nicht ergeben haben (angenommen man hat angegeben dass man in 2017 EUR 10.000 Aufwendungen haben wird und bis zum Jahresende ergeben sich nur EUR 6.000), dann hat man für das Gesamtjahr zuviel netto erhalten - und wird wohl nachzahlen müssen.


    Aber das würde ich in der Software gerne simulieren.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, Du hast natürlich Recht, der Freibetrag spielt für die Höhe des Lohnsteuerabzugs eine Rolle - mehr netto bei eingetragenem Freibetrag in der Steuerakte/ETIN.


    Heißt das aber, dass ich den mir für 2017 genehmigten Freibetrag in der Software nirgendwo eintragen kann? Wenn das so ist, dann würde das Programm das Ergebnis der Berechnung "Nachzahlung oder Erstattung" aber nur ungenügend simulieren?


    Stimmst Du mir zu?

    Nein, da stimme ich nicht zu. Der Freibetrag wirkt sich über die (vermindert) einbehaltene Lohnsteuer im Rahmen der Steuerabrechnung aus.


    Das "Mehr" im Netto ergibt sich daraus dass ein gewisser Freibetrag eingetragen ist. Wenn sich die Aufwendungen, die man bei der Beantragung des Freibetrags angegeben hat, bis zum Jahresende nicht ergeben haben (angenommen man hat angegeben dass man in 2017 EUR 10.000 Aufwendungen haben wird und bis zum Jahresende ergeben sich nur EUR 6.000), dann hat man für das Gesamtjahr zuviel netto erhalten - und wird wohl nachzahlen müssen.

    Das sollte so sein.

  • Der Freibetrag bzw. seine Auswirkungen stecken doch in der von dir gezahlten geringeren Lohnsteuer
    bereits drin.
    Tax braucht für die Berechnung der Einkommenssteuer die von dir wirklich gezahlte Lohnsteuer. Aber
    keine Erklärung wie Freibeträge für die Höhe dieser Lohnsteuer. Daher braucht und kann man den Freibetrag auch nicht eingeben.

  • Danke, Brummbär, das ist deutlich.


    Es gibt also kein Abstimmungst ool in der Software, das vergleicht, ob die in einem Jahr entstandenen Aufwendungen denen entsprechen, die man gegenüber dem Finanzamt bei der Beantragung des Freibetrags angegeben hat.Sehr schade! ||


    Kennt jemand eine andere Steuersoftware, die ein derartiges Tool hat? :?:
    Denn nur so kann man eine Nachzahlung bzw. eine Erstattung genau berechnen.

    • Offizieller Beitrag

    Nein, da stimme ich nicht zu. Der Freibetrag wirkt sich über die (vermindert) einbehaltene Lohnsteuer im Rahmen der Steuerabrechnung aus.

    Der Freibetrag bzw. seine Auswirkungen stecken doch in der von dir gezahlten geringeren Lohnsteuerbereits drin.

    Danke, Brummbär, das ist deutlich.

    Nicht nur er. Und vor allem, wohl nicht deutlich genug. ;)


    Kennt jemand eine andere Steuersoftware, die ein derartiges Tool hat? Denn nur so kann man eine Nachzahlung bzw. eine Erstattung genau berechnen.

    Du bist nach wie vor auf dem Holzweg. Für die Lohnsteuer gibt es Lohnsteuerrechner, da werden auch die Freibeträge berücksichtigt. Die Lohnsteuer ist aber nur eine Erhebungsform der Einkommensteuer als Jahressteuer. Und u.a. die Lohnsteuer wird dann eben auf die festgesetzte ESt-Schuld laut Grund-/Splittingtabelle angerechnet. Und genau deshalb kann es kein "Abstimmungstool" geben (wozu aber auch?). Die Lohnsteuer wird monatlich erhoben und da wirken sich neben den Freibeträgen auch Nachzahlungen, Kürzungen wegen Krankheit etc. aus, die sich im Laufe der zwölf Monate durch den progressiven Steuertarif ganz gut summieren können.


    Und wenn Dich die Auswirkung jeder einzelnen bestätigten Programmeingabe von Dir so sehr interessiert, dann stellst Du in den Programmeinstellungen eben ein, dass Dir der Erstattungs-/Nachzahlungsbetrag nach jeder Eingabe direkt (unten rechts) angezeigt werden soll. Eine Plus-Minus-Rechnung musst du dann allerdings selber erledigen.

  • Vielen Dank für Deine Ausführungen, miwe4. Ich glaube, Du hast mich noch nicht verstanden, aber das liegt dann bei mir, mich deutlicher auszudrücken; ich versuche es noch einmal:

    • Im September 2017 habe ich einen neuen Job, 600 km entfernt von meinem Wohnort angefangen, in Festanstellung. Vorher war ich selbständig.
    • Im August 2017 habe ich dem Finanzamt mitgeteilt, dass ich in 2017 aufgrund doppelter Haushaltsführung Aufwendungen von EUR 10.000 für die vier Monate September bis Dezember 2017 haben werde (im Wesentlichen Miete und Fahrtkosten) und habe einen Freibetrag von EUR 10.000 beantragt und genehmigt bekommen.
    • Ohne diesen Freibetrag hätte ich in den vier Monaten September bis Dezember 2017EUR 4.000 pro Monat netto gehabt. Mit diesem Freibetrag waren es EUR 4.500 netto pro Monat (Beispielszahlen).
    • Jetzt - im März 2018 - stelle ich fest, dass ich in 2017 aufgrund der doppelten Haushaltsführung nur EUR 8.000 Aufwendungen hatte.
    • Nach meinem Verständnis muss ich - unbeachtlich aller anderen Einflussfaktoren für die Einkommensteuererklärung - deshalb mit einer Nachzahlung rechnen.
    • Diese würde ich gerne berechnen.

    Was meinst Du?

    • Offizieller Beitrag

    Vielen Dank für Deine Ausführungen, miwe4. Ich glaube, Du hast mich noch nicht verstanden, ... .

    Doch, das habe ich sehr wohl. Und dies auch von Beginn an.


    Nach meinem Verständnis muss ich - unbeachtlich aller anderen Einflussfaktoren für die Einkommensteuererklärung - deshalb mit einer Nachzahlung rechnen.

    Auch das habe ich oben bereits bejaht.


    Diese würde ich gerne berechnen.

    Kannst Du doch ganz einfach, indem Du die Lohnsteuerbescheinigung in das Programm eingibst Und danach dann schrittweise Deine tatsächlich entstandenen bzw. tatsächlich abziehbaren Kosten eingeben.


    Ansonsten bleibt Dir nur der Lohnsteuerrechner mit Lohnsteuer-Jahrestabelle und Berücksichtigung der unterschiedlichen Freibeträge. Das hat aber wiederum aus den bereits oben ausgeführten Gründen nichts mit dem tatsächlichen Ergebnis laut ESt-Veranlagung zu tun, da dort noch viele andere Dinge mitspielen.