Einkauf mit Vorkassezahlung in 2015, Lieferung in 2016

garfield · 5. Januar 2016

Hallo,

ich habe Ende Dezember etwas für die Firma gekauft und per Vorkasse bezahlt. Die Lieferung erfolgt heute. Daher ist das Steuerlich in dieses Jahr zu buchen, aber MB hängt ja an der Kontobewegung. Wie bilde ich das am saubersten ab?
Zahlung auf dem Bankkonto als "keine" oder "nicht betriebsrelevant" kategorisieren und dann für dieses Jahr im Verrechnungskonto anlegen und dort verbuchen?

Ist Versteuerung, SKR3.

Über die Suche habe ich nur Fälle mit Kunden-Vorkassezahlung gefunden, aber nicht den umgedrehten Fall.

Vielen Dank
Garfield

SAMM · 8. Januar 2016

Push! Wo sind die ausdrucksstarken Buchungsexperten?

maulwurf23 · 8. Januar 2016

Moin,

ich versuch's mal
Ich würde die Zahlung in 2015 schon als Kosten erfassen (Zufluss/Abfluss in der EUR), aber, wie Du ja auch sagst, steuerlich noch nicht relevant. So könnte man die Buchung splitten: Nettobetrag (Kosten) und die Vorsteuer auf' s Verrechnungskonto. Wenn dann die Rg. in 2016 da ist: Vorsteuer an das Verrechnungkonto.
Was sagen die Praktiker ?

Gruss
Maulwurf

joeschwarz · 8. Januar 2016

Haben wir nicht gelernt das auch bei IST-Versteuerung die Vorsteuer gebucht werden kann nach den vereinbarten Rechnungen?
Laut Collmex ist es eine Anzahlung, und so buche ich es auch.

http://www.collmex.de/cgi-bin/…lp,kundenauftrag_vorkasse

und

http://www.rechnungswesen-portal.de/Fachinfo/Buchen/Buchung-geleisteter-Anzahlungen.html

Wurde mir auch von Lexware so erklärt.

maulwurf23 · 8. Januar 2016

Moin,

die Ist-Besteuerung betrifft doch die "vereinnahmten" Entgelte, also die Fälligkeit der USt bei Ausgangsrechnungen ?
Deine Beispiele beziehen sich doch auf erhaltene Anzahlungen, aber @garfield hat diese geleistet...

miwe4 · 9. Januar 2016

Zitat von joeschwarz

Haben wir nicht gelernt das auch bei IST-Versteuerung die Vorsteuer gebucht werden kann nach den vereinbarten Rechnungen?

Der § 15 Absatz 1 Nr. 1 UStG ist doch insoweit eindeutig:

Zitat

§ 15 Vorsteuerabzug

(1) Der Unternehmer kann die folgenden Vorsteuerbeträge abziehen:
1.die gesetzlich geschuldete Steuer für Lieferungen und sonstige Leistungen, die von einem anderen Unternehmer für sein Unternehmen ausgeführt worden sind. Die Ausübung des Vorsteuerabzugs setzt voraus, dass der Unternehmer eine nach den §§ 14, 14a ausgestellte Rechnung besitzt. Soweit der gesondert ausgewiesene Steuerbetrag auf eine Zahlung vor Ausführung dieser Umsätze entfällt, ist er bereits abziehbar, wenn die Rechnung vorliegt und die Zahlung geleistet worden ist;

Zitat von joeschwarz

collmex.de/cgi-bin/cgi.exe?100…lp,kundenauftrag_vorkasse

und

http://www.rechnungswesen-portal.de/Fachinfo/Buchen/Buchung-geleisteter-Anzahlungen.html

Die Buchungsbeispiele betreffen doch nur die Ausgangsumsätze eines Unternehmers.

maxi_floor · 9. Januar 2016

Zitat von maulwurf23

Ich würde die Zahlung in 2015 schon als Kosten erfassen (Zufluss/Abfluss in der EUR),

genau, denn: § 252 Abs.1 Zi.5 HGB besagt:

Zitat

Aufwendungen und Erträge des Geschäftsjahrs sind unabhängig von den Zeitpunkten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluß zu berücksichtigen.

Ich würde buchen:

altes Jahr 2015: Aufwand an sonst. Verbindlichkeiten
neues Jahr 2016 son.Verb./VSt. an Kreditor

Zeitpunkt

Zitat

Vorsteuer darf ein Unternehmer abziehen, sobald er eine Rechnung mit ausgewiesener Umsatzsteuer erhalten hat. Der Zeitpunkt der Bezahlung spielt keine Rolle.

maulwurf23 · 9. Januar 2016

Moin,

mhm..
der zitierte Paragraph bezieht sich doch auf die zeitliche Abgrenzung innerhalb der Bilanz (und dann auch eher "aktive Rg.abgrenzung").
Aber solange das Gegenkonto nicht in der EUR auftaucht...Hauptsache, der Aufwand ist erfasst

Gruss
Maulwurf

maxi_floor · 9. Januar 2016

Zitat von maulwurf23

Hauptsache, der Aufwand ist erfasst

Richtig. Und was für Bilanzierer richtig ist, kann für EÜRechner nicht gerade falsch sein.
Und, keine Rechnung auf´m Tisch, keinen VSt.-abzug

nesciens · 9. Januar 2016

Zitat von maxi_floor

Richtig. Und was für Bilanzierer richtig ist, kann für EÜRechner nicht gerade falsch sein.Und, keine Rechnung auf´m Tisch, keinen VSt.-abzug

Hallo zusammen,

leider stimmt dies nicht - zwischen Bilanzierer und EÜ-Rechner gibt es mehr Unterschiede, als Ihr Euch vorstellen könnt. Und eine Anzahlung, der noch keine "echte" Leistung gegenübersteht, muss ein Bilanzierer im Gegensatz zu einem EÜ-Rechner in der Bilanz als Forderung aus geleisteten Anzahlungen ausweisen und darf sie gerade nicht als Aufwand in die GuV nehmen.

nescien

maulwurf23 · 9. Januar 2016

Moin,

dass es eklatante Unterschiede in den Gewinnermittlungsarten gibt, dürfte wohl bekannt sein.
Daher mein Hinweis auf die Buchung als ARA.
Die Bemerkung bzgl. des Aufwandes bezog sich auf die Fragestellung des TE. Dort kann ich nicht herauslesen (Nutzung von MB), dass er bilanziert.

Gruss
Maulwurf

nesciens · 9. Januar 2016

@Maulwurf

es war auch weniger eine Antwort auf dein Statement als vielmehr auf die Aussage von maxi_floor. Falls dies nicht richtig formuliert wurde, Entschuldigung.

nesciens

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