Fehlende Auswahlmöglichkeit (Wochenendgrundstück)

Eine Grundstücksart "Wochenendhaus/-grundstück" gibt es im Bewertungsrecht nicht. Und was gefällt Dir an so etwas nicht?

Zitat von north

Mir fällt es daher schwer, ein Wochenendhaus als "ähnlich" einer Scheune oder Reithalle zu interpretieren.

Ging mir auch so, aber egal, haben es so genommen. Als ähnlich würde ich es auch nicht bezeichnen...

Zitat von north

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es - bei sicher mehreren Millionen Wochenendhäusern, Bungalows, Datschen etc. in Deutschland - diese Grundstücksart nicht geben soll?

Gibt es scheinbar nicht. Wie sieht es denn bei ELSTER aus?

Zitat von north

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es - bei sicher mehreren Millionen Wochenendhäusern, Bungalows, Datschen etc. in Deutschland - diese Grundstücksart nicht geben soll?

Du wirfst hier nun aber diverse Sachen durcheinander. Insbesondere dann ja wohl auch Bauten, die ja gerade für die dauernde Nutzung geeignet sind:

Zitat von north

Wochenendhäusern, Bungalows

Zitat von north

Mir fällt es daher schwer, ein Wochenendhaus als "ähnlich" einer Scheune oder Reithalle zu interpretieren. Das sind m.E. zwei verschiedene Kategorien.

Ich habe Dir die Lösung aus meiner Sicht genannt und markiert. Es ist eine Auffanggruppe, wenn eben nichts unter die anderen Punkte passt.

§ 75 Bewertungsgesetz (BewG) - Grundstücksarten

§ 181 Bewertungsgesetz (BewG) - Grundstücksarten

Zitat von miwe4

Ich habe Dir die Lösung aus meiner Sicht genannt und markiert. Es ist eine Auffanggruppe, wenn eben nichts unter die anderen Punkte passt.

Dann sollte man sie aber Sonstiges oder so nennen und alle wären zufrieden.

Zitat von Billy

Zitat von miwe4

Ich habe Dir die Lösung aus meiner Sicht genannt und markiert. Es ist eine Auffanggruppe, wenn eben nichts unter die anderen Punkte passt.

Dann sollte man sie aber Sonstiges oder so nennen und alle wären zufrieden.

Nur wird es eben von Seiten der Finanzverwaltung über Elster genau so für Nichtwohngrundstücke (sonstige bebaute Grundstücke) vorgegeben und beschrieben:

Anleitung für die Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts - Angaben bei Nichtwohngrundstücken zum Sachwert Beispiele für Nichtwohngrundstücke zum Sachwert sind:

Zitat

Angaben bei Nichtwohngrundstücken zum Sachwert Beispiele für Nichtwohngrundstücke zum Sachwert sind:

• Gemischt genutzte Grundstücke (Wohnhäuser mit Mischnutzung)
• Banken und ähnliche Geschäftshäuser
• Bürogebäude, Verwaltungsgebäude
• Gemeindezentren, Vereinsheime, Saalbauten, Veranstaltungsgebäude
• Kindergärten (Kindertagesstätten), allgemeinbildende Schulen, berufsbildende Schulen, Hochschulen, Sonderschulen
• Wohnheime, Internate, Alten- oder Pflegeheime
• Krankenhäuser, Kliniken, Tageskliniken, Ärztehäuser
• Beherbergungsstätten, Hotels, Verpflegungseinrichtungen
• Sporthallen
• Tennishallen
• Freizeitbäder, Kur- und Heilbäder
• Verbrauchermärkte
• Kauf- und Warenhäuser
• Autohäuser ohne Werkstatt
• Betriebs- und Werkstätten ohne Hallenanteil; industrielle Produktionsgebäude, Massivbauweise
• mehrgeschossige Betriebs- und Werkstätten mit einem hohen Hallenanteil; industrielle Produktionsgebäude, überwiegend Skelettbauweise
• Lagergebäude ohne Mischnutzung, Kaltlager
• Lagergebäude mit bis zu 25 Prozent Mischnutzung
• Lagergebäude mit mehr als 25 Prozent Mischnutzung
• Museen, Theater, Sakralbauten
• Reithallen, ehemalige landwirtschaftliche Mehrzweckhallen, Scheunen und Ähnliches
• Stallbauten
• Hochgaragen, Tiefgaragen und Nutzfahrzeuggaragen
• Einzelgaragen, Mehrfachgaragen
• Carports und Ähnliches

Zitat von north

Bei Wochenendhäusern, die nicht dauernd bewohnt werden können, kommt am ehesten die Gebäudeart „Gemischt genutzte Grundstücke (Wohnhäuser mit Mischnutzung)“ infrage..."

Ja, das ist auch mein Fazit aus der ELSTER-Hilfe:

Ich überlege jetzt, ob ich noch mal eine in diesem Sinne korrigierte Fassung ans FA schicke.

Zitat von Billy

Ja, das ist auch mein Fazit aus der ELSTER-Hilfe:

Nicht nur da.

A 259.2 Absatz 2 AEBewGrSt - Gebäudeart:

2021-11-09_Anwendung des Siebenten Abschnitts des Zweiten Teils des Bewertungsgesetzes - Koordinierte_Erlasse_Allg_GrV_Korrektur_BStBl_Reinschrift_.pdf

Man kann nicht alles lesen.

Zitat von miwe4

Nicht nur da.

O.k., dann sind wir uns einig: die bessere Lösung ist also „Gemischt genutzte Grundstücke (Wohnhäuser mit Mischnutzung)“.

Weißt Du, welche Rolle diese Angabe spielt (übermittelt wird sie ja). Sprich, würde es etwas ändern, wenn ich eine entsprechende Korrektur noch mal losschicke (statt " Reithallen, ehemalige landwirtschaftliche Mehrzweckhallen, Scheunen und Ähnliches"?

Zitat von Billy

O.k., dann sind wir uns einig: die bessere Lösung ist also „Gemischt genutzte Grundstücke (Wohnhäuser mit Mischnutzung)“.

Die einzig richtige.

Zitat von Billy

Weißt Du, welche Rolle diese Angabe spielt (übermittelt wird sie ja). Sprich, würde es etwas ändern, wenn ich eine entsprechende Korrektur noch mal losschicke (statt " Reithallen, ehemalige landwirtschaftliche Mehrzweckhallen, Scheunen und Ähnliches"?

Wobei das FA ja die Kenntnis der Art der Bebauung aus früheren Erklärungen ja hat und so oder so von einem sonstigen bebauten Grundstück und entsprechendem Bewertungsverfahren ausgehen sollte. Aber schaden kann eine neuerliche Übermittlung auch nicht.

Interessant wäre, was da ein Sachbearbeiter der Bewertungsstelle im FA zu sagt. Denn, wie schon gesagt, die Daten und Zahlen liegen dem FA ja in bereits fast allen Fällen vor. Der Steuerbürger wird hier eigentlich nur dazu benutzt, den Aktenstand für das FA möglichst vollständig ins digitale Format einzugeben (Arbeitsverlagerung?). Hatte ich ja schon mal angemerkt. Und man hat durch die Hintertür die Möglichkeit, hier "Selbstanzeigen" bei etwaigen bisher nicht dem FA mitgeteilten Aus- und Anbauten oder Kernsanierungen aufzugreifen.