Aus Bruttobetrag wird Netto Bemessungsgrundlage in der USTVA und die USt zahlt man privat

    • Offizieller Beitrag

    Zu jeder USTVA-Abgabe entsteht sporadisch ein bestimmten Fehler. Beim Kopieren und Bearbeiten einer Rechnung in folgender Konstellation:

    Eine Nettorechnung über z.B. 60 € - ohne Ausweisung der MWST gemäss einer x-beliebigen EU Befreiung o.ä. Paragrafen, die über > erweitert > Sonstiges eingestellt werden - wird eine weitere Rechnung als NEU kopiert, die aber jetzt in Bruttogesamtbetrag 60 € umgewandelt wird.


    Der Kunde zahlt also immer den gleichen Betrag.
    Unter > erweitert wird die MWST auf 19 % umgestellt und der Artikel weist ein Brutto von 60 € durch Anpassung in der Preisart auf. Unter den Rechnungsdetails kann man auch live alles überprüfbar korrekt dargestellt sehen: Artikel wird im Netto 50,42 ausgewiesen, Kunde zahlt 60 € brutto und ist so ausgewiesen. Dennoch läuft es falsch weiter:


    Die ganze Thematik wurde schon mal den Entwicklern vorgelegt, aber es hat sich nichts geändert. Lediglich eine Meldung wurde eingebaut: Achtung: Preise wg Preisartänderung wurden angepasst.


    ABER ES DARF EINFACH NICHT PASSIEREN.


    Bei akribischer Prüfung der EÜR und USTVA erkennt man, dass der Fehler nur hin und wieder mal auftaucht. Ich konnte all die Jahre nie eindeutig die Routine zum Reproduzieren erkennen.


    Selbst bei sehr bedachter Umstellung passiert es und SOWAS DARF NICHT PASSIEREN!

    • Offizieller Beitrag

    Zweiter Fall: Rechnung kopieren und bearbeiten, auch hier entsteht aus der Bruttosumme 75 € eine Nettosummenverarbeitung mit aufgeschlagener USt. Entsteht beim Wechsel von MWST 0 % auf 19 % mit Preisartänderung/Anpassung.


    Die USt stelle ich jetzt aber BUHL in Rechnung :miffy:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo SAMM,


    unsere Entwickler waren damals, als Sie den Sachverhalt ursprünglich aufgebracht hatten, der Ansicht, dass die Einführung der Warnmeldung ("Achtung, es wurden die Nettopreise angepasst, da hier die Preisart Brutto definiert ist.") zunächst ausreicht. Zumal der Sachverhalt nicht auftritt, wenn man in der kopierten Rechnung erst bei "Voller Mehrwertsteuersatz" die 19 % einträgt und erst anschließend auf Preisart "brutto" umstellt.


    Aber ich habe den damaligen Eintrag in unserer internen Datenbank noch einmal neu geöffnet und erneut nachgefragt. Bei einer Antwort werden wir die natürlich hier posten!


    Mit freundlichem Gruß


    Christoph Diel

    • Offizieller Beitrag

    Sehr geehrter Herr Diel,
    die Ursache des Fehler ist endlich r e p r o d u z i e r b a r.

    Erklärung


    Die Grundarbeitshaltung ist: Der Kunde zahlt nach aussen immer den gleichen Geldbetrag. Intern regeln wir die gesetzlichen Vorgaben, die bei einer Nettorechnung ins grenzüberschreitende EU Land eingehalten werden müssen.


    • Legen Sie im Artikelstamm einen Testartikel (z.B. Nr 1) mit 1.000 € brutto an.
    • In den Stammdaten ist die Firma angelegt mit Preisart Netto, Umschaltung im Vorgang und unterliegt der Regelbesteuerung mit 19 % USt., falls eine Nettorechnung anfällt, dann irgendeinbeliebiger Paragraph


    Die erste Testrechnung: 201300001:


    Neue Rechnung anlegen:
    Der Kunde bekommt eine Nettorechnung:
    d.h. wir laden den Testartikel
    und sehen
    einen Preis von 840,34 € (als Listenpreis Einzelpreis Gesamtpreis Nettobetrag), dicker Bruttobetrag wird mit 1.000 € gezeigt,
    Im Vorgang wird Preisart netto angezeigt.


    Wir machen: eine Umschaltung auf Preisart brutto, damit der Kunde den vollen Preis von 1.000 € zahlt.
    Und unter > Erweitert MWST Satz auf 0 % setzen.
    Fertig.


    Kontrollblick:
    Die Druckansicht zeigt überall 1.000 € (Einzelpreis Gesamtpreis Gesamtbetrag)
    Die Eingabemaske zeigt überall 1.000 € (Listenpreis Einzelpreis Gesamtpreis Nettobetrag Bruttobetrag).
    Zahlungsstatus wird auf vollständig bezahlt gesetzt: Kunde zahlt damit 1.000 €

    Die zweite Testrechnung 201300002:


    Obige Rechnung kopieren und bearbeiten.
    Der Kunde liegt jetzt im Inland und bekommt demnach eine Bruttorechnung über 1.000 € Gesamtbetrag.


    • Wir gehen auf Erweitert und schalten als Erstes den MWST Satz von 0 auf 19 %.
    • Wir gehen in die Eingabemaske machen weiterhin nichts mehr und sehen im Kontrollblick

      • Die Eingabemaske zeigt 1.000 € (Listenpreis Einzelpreis Gesamtpreis Bruttobetrag).
      • Der Kunde ist Privatkunde, und Preisart brutto bleibt erhalten, damit er die Bruttansicht sieht.
      • Der Nettobetrag ist unten fett 840,34 €. Das stimmt.
      • Die Druckansicht zeigt Einzelpreis Gesamtpreis, Gesamtbetrag über 1.000 € darunter enthaltene MWST 19 % aus 1.000 € 159,66 €.

    Das sieht sehr gut aus. Da fassen wir nichts an. Fertig.
    Zahlungsstatus wird auf vollständig bezahlt wird gesetzt: der Kunde zahlt 1.000 €. Fertig wie gewünscht.


    Blick in die EÜR


    Rechnung 201300002
    Die EÜR weist aus: 1.000 € Erlös plus 190 € USt
    >> Hier werden 190 € zuviel verbucht


    Rechnung 201300001
    Die EÜR weist aus 840,34 € Erlöse, keine USt.
    >> Hier werden 159,66 € zuwenig verbucht
    (usw bis in die USTVA)


    Offensichtlich läuft ein Rechendurchlauf zuwenig, denn


    Fehler verschwinden sofort
    beim Neuladen und Überschreiben des Testartikel im Artikelnummernfeld.
    Oder
    beim bloßen Antippen der Preisart brutto netto, gleichgültig ob mit oder ohne Änderung!!! Damit war bisher der Fehler bisher nur sporasisch zu sehen und nie sicher nachzustellen.
    Dadurch allein verschwindet der Fehler meistens.


    Anmerkung:


    Diese Taste Preisart in der untersten Zeile ist nicht eingeblendet mit folgender Grundeinstellung:
    > Stammdaten > Zahlungsbedingungen > Direkter Ausgleich JA (automatisch sofort auf vollständig bezahlt setzen)
    bei vollständig bezahlt.
    Die Taste Preisart taucht erst wieder auf bei unbezahlt UND Wechsel weg von Eingabemaske und zurück in die Eingabemaske. Letzte Einstellung ist unsrige.

    Abschliessende Beurteilung


    Es konnte gezeigt werden, dass aus Bedienersicht auch mit Kontroll Blick in Eingabemaske und Druckansicht alles richtig aussieht. Die EÜR zeigt was anderes. Es konnte die Ursache aufgedeckt werden. Der User bemerkt nie den Fehler. Der Fehler muss behoben werden. Der Fehler wird als schwerwiegend eingestuft. Wir arbeiten und erstellen unsere EÜR damit fehlerhaft seit Jahren.


    Es gibt ein Video dazu, diesmal ohne Tonstörung aber mit schlechter Bildqualität und verstä#ndlicher Ton läuft dem Bild etwas voraus :) . Jeder Umschaltvorgang ist etwas verlangsamt wegen des LIVE Aufnehmen.
    Aber man kann damit die Arbeitshaltung nachvollziehen. Aber ich denke die schriftliche Darlegung reicht auch.

  • Hallo Samm,
    mir ist eines unverständlich:
    Wenn Du einem Kunden eine Nettorechnung stellen willst und Du einen Artikel auswählst, der 1000,-- brutto kostet, rechnet MB mit 830,34.
    Ich vermute, durch die Umstellung auf die Preisberechnung brutto, aber 0% Mwst. kommt MB komplett durcheinander (für mich ist es auch nicht so ganz logisch). Nach meinem Verständnis müsste man im ersten Fall den Betrag einfach, wenn man dem Kunden einen Nettorechnung erstellen will, aber den Bruttopreis erhalten möchte, nicht die Preisart auf netto umstellen, sondern den Artikelpreis im Vorgang auf 1000,-- Euro erhöhen. Oder mache ich einen Denkfehler?
    Bei der 2. Rechnung würde mich interessieren, ob Du den Haken bei der Kunde bekommt eine Nettorechung entfernt hast..

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Mausko

    Nach meinem Verständnis müsste man im ersten Fall den Betrag einfach, wenn man dem Kunden einen Nettorechnung erstellen will, aber den Bruttopreis erhalten möchte, nicht die Preisart auf netto umstellen, sondern den Artikelpreis im Vorgang auf 1000,-- Euro erhöhen. Oder mache ich einen Denkfehler?

    Ich habe schon mal mit den Verantwortlichen kommuniziert: Durch eine Umstellung der Preisart wechselt nicht die Optik allein, sondern der Grundpreis mit. Und das sei wohl so okay und wurde nicht als beanstandeswert hingestellt.


    D.h. kopierst Du mehrmals eine Rechnung und wechselst jedesmal die Preisart darin, kannst du eine Spirale kreieren, die den Preis mitwachsen läßt. Demnach ist das gewollt, und deswegen wurde auch diese Warnung mit der Preisart eingebaut.


    Für mich heisst das im Alltag: gucke was dort steht, und was bezahlt ist.


    Sowohl die > Eingabemaske als auch die > Druckansicht wird kontrolliert, sieht superkorrekt aus und darauf muss ich mich verlassen können - und dennoch wird falsch verbucht.

    Bei der 2. Rechnung würde mich interessieren, ob Du den Haken bei der Kunde bekommt eine Nettorechung entfernt hast..

    Wir arbeiten nicht mit dem Haken. Nettorechnung läßt sich auch ohne das erstellen.

  • Wir arbeiten nicht mit dem Haken. Nettorechnung läßt sich auch ohne das erstellen.


    Hallo Samm,


    ich denke, darauf sollten die Entwickler mal gucken. Ich bin mir ziemlich sicher, dass MB Mehrwertsteuer berechnet, je nachdem wie der Haken gesetzt ist und durch die 2 Möglichkeiten, einen Nettorechnung zu erzeugen, die fehlerhaften Steuerberechnungen macht, was natürlich überhaupt nicht sein darf. Steuern müssen so berechnet werden, wie sie in der Rechnung ausgewiesen wurden.