Grundsätzliches zu Prepaid-Konten (und Kreditkarten-Konten) bei IST-Versteuerung

  • Hallo,


    ich zerbreche mir gerade den Kopf, was IST-Versteuerung genau bedeutet.


    Theoretisch könnte man es ja so sehen, dass ich z.B. meine Kreditkarte gar nicht als extra Konto bei MB einrichte, sondern meine monatliche Kreditkartenabrechnung als EINE Ausgabe (ggf. Splitbuchung) auf dem Bankkonto zum Zeitpunkt des Bankeinzugs verbuche. Ich vermute mal stark, das geht auch bei IST-Versteuerung nicht, und zwar deshalb, weil eine Kreditkarte ein Bank-ähnliches Konto darstellt (?)


    Diese Theorie mal weitergesponnen, müsste ich ja dann auch jedes Pre-Paid-Konto (gemeint sind Dienstleister, bei denen ich im Voraus Beträge überweisen muss, um künftige Rechnungen davon zu bezahlen) als ein solches Bank-ähnliches Konto führen. Sprich ich kann nicht z.B. die Pre-Paid-Konto-Aufladung als Ausgabe verbuchen, sondern muss ein weiteres offline-Bankkonto in MB einrichten, um die einzelnen tatsächlichen Leistungen dort zu Verbuchen. Wäre das die richtige Vorgehensweise?


    Solche Pre-Paid-Konten habe ich nämlich einige, und dann wirds mit der jeweiligen Verrechnung ziemlich aufwendig. Zumal ich bei einigen auch schon eine Rechnung für die reine Aufladung des Kontos bekomme.


    Vielen Dank im Voraus!


    Timm

    • Offizieller Beitrag

    Ist-Versteuerung bedeutet, dass die von Dir berechnete Umsatzsteuer dann an das Finanzamt abzuführen ist, wenn der Zahlungseingang erfolgt (Umsatzsteuerschuld nach vereinnahmten Entgelten).
    Die Kreditkarte als Prepaid-Karte als separates "Konto" anzulegen ist die sinnvollste Möglichkeit.


    Vorkassen, die Du an Dienstleister und ähnliches bezahlst, sind eigentlich zu verbuchen als "Geleistete Anzahlungen". Somit hättest Du das auch sauber. Hier brauchst Du aber kein separates "bank-ähnliches Konto". Diese Zahlungen werden auf das Kreditorenkonto des Dienstleisters gebucht - und die Rechnung, wenn sie dann kommt, ebenfalls. Somit wird aus der geleisteten Anzahlung später per Verrechnung der Aufwand.

  • OK, geleistete Anzahlung, werde ich probieren.


    Wie sind dann Paypal/Moneybookers/etc. Konto-Guthaben einzuordnen? Eher geleistete Anzahlungen oder separates Konto in MB. Ich finde die Übergänge sind fliessend, wenn es auch bei Kreditkarte und Dienstleister-Vorkasse eindeutig zu sein scheint.

  • Moin,
    Moneybookers oder besser Skrill ist ein anerkanntes E-Geld Institut. Ich denke auch hier sollte der Zahlungseingang bei Skrill in MB verbucht werden. (der Kunde bezahlt es und es steht ja auch theoretisch sofort zur Überweisung auf das Bankkonto zur Verfügung)
    Ich habe mir auch für Skrill in MB ein "Kreditkarten" Konto offline eingerichtet und füge über den Dateiimportassistenten die Umsätze in MB ein. Das geht schnell, da man in Skrill die Umsätze nur kopieren muss und in Excel einfügen muss. Für diese Datei dann eine Importvorlage erstellt und die Umsätze sind sehr schnell in MB integriert. Es lassen sich dann die Zahlungseingänge wie beim Bankkonto über den Zuordnungsassistenten bequem abgleichen.
    Ich hatte mal als Verbesserungsvorschlag das Onlineführen von Skrill eingebracht, dem Support sogar die API von Skrill zur Verfügung gestellt, aber bislang ist nichts passiert.
    PapPal lässt sich ja in MB online führen, dort ist ja alles genau wie beim Bankkonto.

    • Offizieller Beitrag


    Geleistete Anzahlungen wäre SKR-03 Konto 1593 "Verrechnungskonto Anzahlungen Debitor" ?


    Wenn Du damit die Anzahlungen meinst, die Kunden an Dich geleistet haben, dann ja.


    Wenn Du Anzahlungen meinst, die Du an einen Lieferanten/Dienstleister bezahlst, dann wäre 1518 (Geleistete Anzahlungen 19% VSt) irgendwie passender ;)

  • Wenn Du Anzahlungen meinst, die Du an einen Lieferanten/Dienstleister bezahlst, dann wäre 1518 (Geleistete Anzahlungen 19% VSt) irgendwie passender ;)


    Hmm, Konto 1518 existiert bei mir im Kontenplan (SKR-03) gar nicht. Muss ich jetzt auf SKR-04 wechseln? Ich hoffe nicht. :S

  • Ja, das hatte ich gleich zu Beginn gemacht.


    Selbst die verkürzte Suche nach "Anzahlung" bringt mir nur Einnahmen-Konten, nämlich 1710-1718 und eben die 1593 als Verrechnungskonto.

  • Ebenso gleich zu Beginn versucht, dazu findet es kein einziges Konto.


    Ich bin jetzt mal über den kompletten Kontoplan gegangen. Ich habe nichts passendes gefunden.
    Dabei ist mir auch aufgefallen, dass Konto 1220 (das Paypal-Konto) auch nicht in der Liste auftaucht, obwohl ich munter darauf buche.

  • Na du machst mir ja Mut ;)
    Die monatlichen UVA mache ich alle selbst, habe mir im Zusammenhang mit EU- und Drittlands-Umsätzen auch schon die Zähne ausgebissen und dabei 2 Fehler in MB aufgedeckt. Jahreserklärungen lasse ich aber fürs Gründungsjahr 2013 lieber vom Fachmann machen.

    • Offizieller Beitrag

    Nu, wenn ich lese dass Du das Konto 1220, welches es garnicht gibt, dazu nutzt, die Paypal-Umsätze darzustellen, dann wage ich fast ein bisschen die These, dass es sein könnte, dass die Umsatzsteuer für die Umsätze, die auf Paypal eingehen, nicht richtig abgeführt werden *pfeif


    Aber ich bin zu wenig involviert in Mein Büro. Ich bin da eher die Unternehmer-Suite-Riege, deswegen bitte ich ja die einschlägigen Kollegen hierher ;)

  • Also in meinem MB bei Steuervariante 3 gibt es sowohl das 1593 als auch natürlich PayPal (1210)...
    Geh mal unter Stammdaten Finanzbuchhaltung Kontenrahmen bearbeiten und such mal die obigen Konten dann unter Kontendetails und dort von unsichtbar auf sichtbar schalten.

  • Ok dann bedanke ich mich schonmal bei Dir für die freundliche und schnelle Hilfe, Manuel!



    Mausko: Konto 1220 existiert schon, nur eben nicht in der Kontenplan-Liste.
    Ich sehe das Konto z.B. unter Finanzen > Rechnungs- und Buchhaltungslisten > Kontenübersicht > Kategorie auswählen.


    Vielleicht gilt dasselbe für 1518? Wie gesagt, im Kontenplan taucht es nicht auf, also kann ich es auch nicht auf sichtbar schalten.

    3 Mal editiert, zuletzt von Timm () aus folgendem Grund: Kontennummer berichtigt

    • Offizieller Beitrag

    Diese Theorie mal weitergesponnen, müsste ich ja dann auch jedes Pre-Paid-Konto (gemeint sind Dienstleister, bei denen ich im Voraus Beträge überweisen muss, um künftige Rechnungen davon zu bezahlen) als ein solches Bank-ähnliches Konto führen.

    Wenn Du Anzahlungen meinst, die Du an einen Lieferanten/Dienstleister bezahlst, dann wäre 1518 (Geleistete Anzahlungen 19% VSt) irgendwie passender ;)

    Und da hat er dann schon eine Eingangsrechnung mit gesondertem USt-Ausweis vorliegen? ?(

    • Offizieller Beitrag

    Eine Vorkasse-Rechnung zum Beispiel? Oder Proforma-Rechnung, oder wie auch immer man das nennen möchte? Ist durchaus möglich. Und auch nicht sehr unüblich.

    Sind mir durchaus bekannt. Meint er die aber auch?

    Pre-Paid-Konto (gemeint sind Dienstleister, bei denen ich im Voraus Beträge überweisen muss, um künftige Rechnungen davon zu bezahlen) als ein solches Bank-ähnliches Konto führen.