WISO-Handbuch? pffff.... Wo ist die Dokumentation?

Hallo,

ich bin ein recht neuer Benutzer der WISO Software.

Die Firma in der ich arbeite benutzt die WISO-Software (Kaufmann Professional) jetzt schon seit fast 10 Jahren. Ueber die Jahre hat sich eine Menge Datensalat angesammelt und meine Aufgabe ist es alles in Ordnung zu bringen. Diese Aufgabe stellt mich vor spezielle Anwendungsfaelle (bspw. Warengruppen aufraeumen, Artikel aus verschiedenen Warengruppen in Warengruppen zusammenfuehren, Warengruppen loeschen), die ich als normal betrachte. Desweiteren weisen mich meine Kollegen darauf hin, dass das Ein oder Andere sich komisch verhaelt (bspw Verwandlung von Vorgaengen werden Daten falsch uebernommen, mal so mal so). Bestimmt ist der Fehler oft vor dem Bildschirm angesiedelt - keine Frage. Trotzdem machen mich einige Sachen fertig. Vor allem dass vieles nicht Dokumentiert ist. Generell ist das Handbuch, das ich hier vorliegen habe eher ein Witz und wohl eher als Einstiegshilfe zu betrachten.

Dank der Suchfunktion des Forums komme ich aber zum Schluss, dass nicht nur ich vor manchen Problemen gestanden habe, und bestimmt haben manche Themen hier im Forum unzaehligen anderen Benutzern bei der Loesung eines aehnlichen Problems geholfen. Viele der Probleme hier im Forum sind jedoch spezieller Natur und bieten mir manchmal nur einen Ansatz, aus dem ich eine Loesung fuer mich selber ableiten kann.

Ich haenge taeglich am Telefon und spreche mit dem Support von Buhl Data Service GmbH um herauszufinden wie ich das erledigt bekomme, was ich gerade brauche.

Die duerftige Dokumentation und der Ohrwurm des Telefonwarteschleifen-Jingles sind fuer mich Motivation genug meine Probleme und Loesungen zu dokumentieren. Ich habe begonnen ein internes Wiki zu fuehren und dokumentiere meine die Loesungen die ich finde, damit fuer die Zeit nach mir gesorgt ist. Dabei versuche ich meist generisch zu schreiben.

Ich schlage also vor ein oeffentlich zugaengliches WIki anzulegen und kollaborativ aus den speziellen Problemen/Loesungen generische Ansaetze zu formulieren.

Wer findet die Idee gut und wuerde mitmachen? Da die wagen Aussagen der Mitarbeiter an der Telefonhotline, meinen Vorschlag an das Entwicklerteam weiterzuleiten, wage bleiben und wenig Hoffnung besteht, dass da mal eine ordentliche Doku fuer Wiso erscheint, bin ich bereit sowas selbst zu hosten.

Es ist meiner Meinung nach sowieso eine Schande, dass fuer eine Software, die schon so lange auf dem Markt ist und eine breite Benutzergemeinschaft hat, keine richtige Doku vorhanden ist. Jedes etablierte OpenSource-Project ist um den Faktor Unendlich besser dokumentiert als diese Software. An dieser Stelle ein Hoch auf das Forum.

Vielleicht hab ich auch etwas uebersehen und es gibt eine Doku, sei es auch kommerziell erhaeltlich, mir egal. Hauptsache Doku.

Wie schauts aus?

Hallo ComputerHaus,

vielen Dank fuer deine Einschaetzung, sie ist sehr wertvoll fuer mich. Auch vielen Dank fuer das Angebot der Unterstuetzung. Vielleicht komme ich darauf zurueck.

Ich habe schon bemerkt, dass die WISO-Software versucht eine Art eierlegende Wollmilchsau fuer alles zu sein. Wahrscheinlich sind deshalb viele Dinge fuer mich nicht ganz zufriedenstellend Implementiert und manche Aufgaben und Anwendungsfaelle nur ueber Umwege zu loesen. Andere Dinge klappen so wie ich das erwarte.

Fuer mich waere es ungemein von Vorteil, wenn ich ein Schaubild des Datenbank-Schemas haette. Damit koennte ich mir auf die meisten Zusammenhaenge und Folgen meiner Aktionen selber einen Reim machen. Das waere jedenfalls ein wertvolles Stueck Dokumentation.

Ich wuerde halt gerne wissen, wie gewisse Dinge in der DB selbst implementiert sind, im Sinne von Data Definition Language (DDL) ON UPDATE CASCADE/DELETE/SET <X>, Constraints, Foreign-Keys usw. Auch die Trigger-Funktionen und Procedures anzuschauen waere ganz gut. Die ganze Application-Logic/Magic ist mir eigentlich egal, da ich hier eigentlich nur ein bisschen "fortgeschrittenes" (eigentlich banales) CRUD (Create/Read/Update/Delete) auf ein paar Tabellen machen will.

Ich probiere hier einfach nur das Programm zu verstehen, um zu wissen was ich damit machen kann und was nicht, und welche Seiteneffekte durch meine Aktionen zu erwarten sind.

Jedenfalls waere ich ohne dieses Forum und dem darin liegenden Wissensschatz ganz schoen aufgeschmissen. Danke nochmal an alle User.

Zitat von ComputerHaus

Noch ein Gedanke zu den "Seiteneffekten":
Du wirst sicherlich keine technische Dokumentation zu den Datenbanken finden, um dann auf DB-Ebene irgendwelche Tests machen zu können. Damit gäbe man ja die Grundlage des Programms quasi aus der Hand. Wenn Du wissen willst, was wohl passiert, wenn..., dann solltest Du einfach mal über Testmandanten nachdenken. Hier kannst Du ohne Konsequenzen alles ausprobieren was Du möchtest.

Okay, danke fuer den Hinweis. schon diese Idee ist fuer mich Dokumentation. -> Testmandant.

Das mit der techn. Dokumentation zur DB ist mir schon klar, weil das ja alles proprietaere SW ist. Das Interesse dahinter alles closed-source zu machen ist mir schon klar.

Zitat von ComputerHaus

Ich will Dir jetzt nicht zu nahe treten... aber:
1. Ich kenne kaum eine Software, die nicht eine Testumgebung zulässt. Eine kaufmännische Software ohne die Möglichkeit eines Testmandanten ist mir garnicht bekannt.
2. Ich bin überrascht, dass jemand, der mit Begriffen wie "Data Definition Language (DDL) ON UPDATE CASCADE/DELETE/SET , Constraints, Foreign-Keys usw" umzugehen weiß, nicht von sich aus auf die Idee "Testmandant" kommt.
3. Sucht man in der Hilfe nach dem Begriff "Testmandant" oder auch nur "Test", findet man reichlich Hinweise darauf, dass Testmandanten möglich sind. Das legt schon fast den Schluss nahe, dass der Blick in die mitgelieferte Hilfe noch nie wirklich riskiert wurde.

Mach mal folgendes:
1. Mandantenspezifische Vollsicherung anlegen.
2. UnternehmerSuite beenden.
3. In der Anmeldemaske bei "Firma/Mandant" unter "Nummer" bitte "Test" eingeben.
4. Dem folgenden Dialog zur Neueinrichtung eines Mandanten folgen, und "Neue Firma anlegen" oder "Datensicherung einspielen" auswählen, dann "Als Testfirma zurücksichern".
5. Jetzt hangelst Du zu dem Pfad, unter dem Du die Datensicherung aus 1. abgelegt hast und spielst genau diese Datensicherung ein.

Das Ergebnis ist, das Du jetzt einen Testmandanten hast, der mit "Live-Daten" bestückt ist. Hier kannst Dich austoben. Wenn Du den Testmandanten als Testfirma angelegt hast, erscheint auf allen Ausdrucken ein eindeutiger Hinweis, sodass eigentlich nicht aus Versehen im falschen Mandanten gearbeitet werden kann.

Als Neuling ist die UnternehmerSuite tatsächlich etwas "holzig", man verliert sich schnell ein bisschen. Da Du ja aber offensichtlich eine Agenda abzuarbeiten hast mit Dingen, die "komisch" sind, kannst Du Dich ja daran entlanghangeln. Im übrigen gibt es auch die Möglichkeit, sich schulen zu lassen. Gerade für Neueinsteiger ist das etwas, worüber man nachdenken sollte. Die Schulungskosten dürften sich relativ schnell amortisieren im Vergleich zum "Trial and Error"- Verfahren.

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Hallo ComputerHaus,

das mit dem Testmandanten hab ich gemacht, ich bin einfach nur noch nicht darauf gekommen. Ich hab hier noch zig andere Baustellen und habe darueber einfach noch nicht richtig nachgedacht, wie ich was testen kann. Aber der Hinweis schubst mich in eine gute Richtung.

Das was du unter "Mach mal folgendes" geschrieben hast, hab ich sofort gemacht, nachdem du mir die Erleuchtung brachtest.

Wie gesagt, ich dokumentiere hier fuer die Zeit nach mir und sowas ist einfach eine Wertvolle Vorgehensweise. Normalerweise bin ich es gewohnt eine Datenbank zu dumpen und mit dem postgresql-client wieder in ne postgresql-db reinzuschieben - in einer transaction. und wenn ich software teste, schreib ich mir normalerweise automatisierte tests (unit-tests und integration-tests). und meistens benutze ich kommandozeile fuer das meiste. das ist einfach mein hintergrund.

ich hab einfach noch nicht nach test gesucht, aber trotzdem schon in die programminterne hilfe reingeschaut. manches steht da drin, vieles nicht.

jedenfalls vielen dank. da ich so ein open-source-anarchist bin, werde ich natuerlich auch den stand meiner doku in 2 monaten hier im forum mit allen teilen, in der hoffnung, dass das jemandem hilft.

viele gruesse an alle user,

fullcab

sorry, wusste ich nicht. bisher war ich wenig auf ein Forum angewiesen als User - wenn, dann nur als Leser. Das letzte mal, dass ich ein deutschsprachiges BurningBoard aktiv benutzt habe liegt mehr 10 Jahre zurueck.

Zitat von fullcab

Im übrigen gibt es auch die Möglichkeit, sich schulen zu lassen. Gerade für Neueinsteiger ist das etwas, worüber man nachdenken sollte. Die Schulungskosten dürften sich relativ schnell amortisieren im Vergleich zum "Trial and Error"- Verfahren.

Noch was dazu: Ich hab das vorgeschlagen. Die Sekretaerin und der Chef haben gelacht und gesagt, dass sie mehrmals versucht haben sich zu so einem Kurs von Buhl anzumelden, aber der Kurs wegen Teilnehmermangel nicht zustande kam. Nur als Randinformation.