23. November 2022

Häppchenweise

© Olivier Le Moal/Shutterstock

Die Zinsen auf Geldanlagen sind niedrig, die Inflation dagegen ist hoch. Daher schauen sich Anleger öfter nach Alternativen zu klassischen Bankprodukten um. Häufig stoßen sie dabei auf Wertanlagen, die mit der sogenannten Blockchain verbunden sind. Das kann eine zentrale Buchhaltungsdatei sein. Bei Kryptowährungen ist sie aber üblicherweise dezentral organisiert. Diese tokenisierten Wertanlagen können beispielsweise Anteile an Wein, Immobilien oder virtueller Kunst sein. Allerdings sollte man damit vorsichtig sein.

Wenn die Zinsen auf Sparanlagen niedrig sind, schauen Investoren gern nach Anlagealternativen. Das kann Kunst sein, ein Oldtimer, Gold, Diamanten, Immobilien oder Wein. Allerdings sind diese Wertgegenstände oft auch sehr teuer. Nicht jeder hat das Geld, sich einen ganzen Diamanten, ein teures Bild oder eine Immobilie zu kaufen. Neue Technologien machen es jetzt möglich, einen Anteil daran zu kaufen. In der Fachsprache geht es dabei um sogenannte tokenisierte Wertgegenstände. Dabei steht „Token“ für einen Vermögenswert, dessen Höhe beliebig festgesetzt werden kann. Diese Token sind in der Blockchain dokumentiert. In dieser spezifischen Buchhaltungsdatei wird also festgehalten, welchen Wert der Token hat und wer sein Eigentümer ist.

Im Grunde kann alles tokenisiert werden, sogar Fußballvereine: Der BVB, aber auch der FC Barcelona und Juventus Turin haben Fan-Token herausgegeben. Damit investieren die Fans in den Verein, profitieren von Wertsteigerungen der Token und dürfen beispielsweise darüber abstimmen, welches Kunstwerk in der Umkleidekabine hängen oder welcher Song bei einem Tor gespielt werden soll.

Tokenisierte Immobilien
Um mehr Geld als bei Fan-Token dürfte es häufig bei einem Investment in tokenisierte Immobilien gehen. Allerdings kann man speziell an Gebäuden seit langem Anteile kaufen – nämlich über Fonds. Darum sagt auch Tom Friess, Leiter VZ VermögensZentrum Deutschland: „Im Prinzip sind sich ein Fondsanteil und ein Immobilien-Token recht ähnlich. Bei Token gibt es aber keine Regulierungen. Das muss nicht schlechter sein. Es ist aber anders.“ Die Vorteile von Immobilien-Token beschreibt Friess folgendermaßen: „Man würde viel Zeit sparen, wenn alle Katasterämter an die Blockchain angeschlossen wären. Denn dann könnte ein Kauf beziehungsweise Verkauf automatisch abgewickelt werden.“ Gleichzeitig wären die Unterlagen sicher vor Feuer- und Wasserschäden – und außerdem mit niedrigem Aufwand für jeden einsehbar.

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Bettina Blaß ist seit über 15 Jahren selbstständige Verbraucherjournalistin und Trainerin für Internetthemen. Zuvor war sie Redakteurin für die WISO Monats-CD und bei der G+J Wirtschaftspresse Online stellvertretende Redaktionsleiterin. Ihr Fokus liegt auf den Themen Internet, Finanzen und Immobilien. Privat schreibt sie für ihr Reise- und Genussblog Op jück.