Teures Steuerklassenwahl Problem!!!!

  • Hallo,




    habe heute einen vereinfachten Antrag auf Lohnsteuerermäßigung mit dem Sparbuch 2010 erstellt. Nach Eingabe der Daten wurde empfohlen, dass ich und meine ebenfalls berufstätig Frau die Steuerklassen IV mit Faktor wählen. Bin dieser Empfehlung (leider) prompt gefolgt und habe das gleich heute vom Finanzamt entsprechend eintragen lassen. Heute abend habe ich dann mit dem Gehaltsrechner im Sparbuch gespielt und bemerkt, das dort ebenfalls eine Möglickeit besteht, die optimale Steuerklasse wählen zu lassen. Nun hat der Gehaltsrechner (gleiche Eingabedaten wie bei beim Lohnsteuerermäßigungsantrag) zum einer großen Verwunderung empfohlen die Steuerklasse III/V zu wählen (die wir bisher auch immer hatten). Nach weiteren Recherchen im Internet habe ich nun festgestellt das der Gehaltsrechner wohl richtig lag, im Gegensatz zur Lohnsteuerermäßigung. Ergebniss: Danach haben wir definitiv im nächsten Jahr ca. 1200€ weniger Netto......Tolles SPARBUCH !!!! Morgen werde ich nochmals zu Finanzamt gehen dürfen, um das ganze wieder rückgängig zu machen.....DANKE!


    :(


    AndyK

  • Ergebniss: Danach haben wir definitiv im nächsten Jahr ca. 1200€ weniger Netto......Tolles SPARBUCH !!!!


    Stimmt nicht, abgerechnet wird zum Schluß, nämlich bei der Einkommensteuer-Erklärung. :!:
    Steuerklasse IV mit Faktor, blickst du da richtig durch :?: ....Das ganze ist Neuland und Neues ist nicht immer gut und es gibt einiges zu beachten.
    MfG Günter

    • Offizieller Beitrag

    Stimmt nicht, abgerechnet wird zum Schluß, nämlich bei der Einkommensteuer-Erklärung.

    Trotzdem wäre sein monatliches Nettoeinkommen im nächsten Jahr geringer. Unabhängig davon, ob er dann vielleicht in 2011 eine Erstattung vom Finanzamt bekommt oder unter Umständen auch weniger nachzahlen muß. Ich glaube, daß meinte er damit.


    Das ganze ist Neuland und Neues ist nicht immer gut und es gibt einiges zu beachten.

    Das stimmt allerdings. Obwohl die Sache von der Theorie her nicht so wild ist, habe ich dann doch die Finger davon gelassen, als ich gesehen hab, was da alles abgefragt wurde und teilweise nur abgeschätzt werden konnte.


    Gruß
    Dirk

  • Es geht doch darum, wie an vielen Stellen des Sparbuchs immer wieder betont wird, dem Staat keinen zinslosen Kredit zu geben. Meine persönliche soziale Einstellung geht zumindest nicht so weit (g.horn mag das anders sehen). Ich habe bisher immer (!!) Geld zurückbekommen. Die Theorie ist einfach aber in der Regel ist man mit III/V immer besser dran. Natürlich kann es sein, dass man 2011 Geld zurückzahlt. Vorteil wär aber, dass man umgekehrt einen zinslosen Kredit bis zu 24 Monate vom Staat erhält. Womit ich wiederum persönlich kein Problem habe.


    Das eigentliche Thema ist aber: Hier liegt klar ein schwer Bug im Programm vor, der viel Geld kosten kann. Darum sollte sich jemand kümmern....?


    Gruß,
    AndyK

  • betont wird, dem Staat keinen zinslosen Kredit zu geben. Meine persönliche soziale Einstellung geht zumindest nicht so weit


    ...der Staat bist DU :!: ...bzw. sind wir alle, und dessen Leistungen nimmst du täglich in Anspruch :)
    MfG Günter

  • Komm gerade vom Finanzamt, die die Änderung wieder Rückgängig gemacht hat (von IV mit Faktor zurück auf III/V). Auf meine Frage, was günstiger ist, erhielt ich von zwei Finanzbeamten (die sich erst einmal 10 Minuten beraten mussten), die klare Ansage: "Auf den Monat betrachtet ist III/V immer günstiger". Konkret heißt das: Die Nettoauszahlung insgesamt ist immer höher". Das würde ich als verbindliche Aussage betrachten.

  • Die Nettoauszahlung insgesamt ist immer höher". Das würde ich als verbindliche Aussage betrachten.


    Das stimmt so nicht........
    ZUR INFO
    http://www.bundesfinanzministe…perty=publicationFile.pdf


    Es kommt darauf an, welchen Faktor der FA-Beamte einträgt, und das ist Neuland auch für die. Da passieren eben Falscheinstufungen.
    Die genauen Rechner zum Ausrechnen des Faktors werden erst noch veröffentlicht.
    Bei genauen Angaben über den zu erwartenden Verdienst ist das Faktorverfahren immer günstiger aber auch komplizierter für den Laien.
    MfG Günter

  • Wie so stimmt das nicht?!?!?!. Bitte nicht einfach Behauptungen in die Welt setzen, ohne konkrete Inhalte. Das ist nicht wirklich überzeugend. Also nochmal:
    1. Zwei Finanzbeamten haben das selber bestätigt. HEUTE!
    2. Selbst das Bespiel im Dokument vom Finanzministerium, weist die Kombination III/V die geringste Lohnsteuerbelastung im Monat auf...bitte vorher selber lesen...bevor....
    3. Der Gehaltsrechner aus dem Wiso Sparbuch (dem man sicherlich eine hohe Reife unterstellen kann) kommt ebenfalls zum gleichen Ergebnis
    4. Weitere Quellen im Internet belegen das ebenfalls.


    Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Aber dann bitte konkret und kompetent...


    Gruß,
    AndyK

  • 2. Selbst das Bespiel im Dokument vom Finanzministerium, weist die Kombination III/V die geringste Lohnsteuerbelastung im Monat auf...bitte vorher selber lesen...bevor....



    ...du musst richtig lesen und auch alles lesen.....entscheidend ist am Schluß die Einkommensteuer-Erklärung


    III/V ergibt eine Nachzahlung von 218,00 €
    IV/IV ergibt eine Erstattung von 217,00€


    IV/IV mit Faktor ergibt nur eine Rundungsdifferenz, die noch nicht einmal ausbezahlt wird


    Übrigens, wenn der Faktor, der errechnet wird, über 1,000 liegt, wird doch gar nicht eingetragen, also kannst du nicht mehr bezahlen.

    • Offizieller Beitrag

    Tja, es gibt immer wieder Leute, für die die ESt-Erklärung am Schluß scheinbar nicht wichtig ist, dass der Steuerzahler sofort mehr Netto vom Brutto haben will.

    Mir ist nicht klar, ob Du jetzt das höhere monatliche Nettoeinkommen bevorzugst oder die Steuererstattung im nächsten Jahr?


    Das man aber im hiesigen Beispiel klaglos eine Nachzahlung hinnimmt, kann ich nicht nachvollziehen

    :S Wer macht das?


    Gruß
    Dirk

    • Offizieller Beitrag

    Der TE beharrt nach seiner Interpretation darauf, dass seine Steuerwahl III/V das günstigste Modell sei, um monatlich das höhere Netto zu erzielen.
    Günter aber widerlegt dies, weil der TE die Erstattung außer Acht lässt.


    So zumindest ist mein Eindruck, dass ihm die Erstattung nicht wichtig ist.

    • Offizieller Beitrag

    Der TE beharrt nach seiner Interpretation darauf, dass seine Steuerwahl III/V das günstigste Modell sei, um monatlich das höhere Netto zu erzielen.
    Günter aber widerlegt dies, weil der TE die Erstattung außer Acht lässt.

    Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege, aber wenn es mir wichtiger ist, monatlich mehr Geld in der Tasche zu haben, dann ändert die alternative Erstattung im Folgejahr überhaupt nichts daran. Natürlich muß ich mir dabei überlegen, ob ich dann in ggf. in der Lagen bin, eine Forderung des FA (Nachzahlung) zu erfüllen. Beiden Varianten gemein ist, daß man am Ende zum Zeitpunkt des gültigen Bescheids in beiden Fällen dieselbe Steuer bezahlt hat.


    So zumindest ist mein Eindruck, dass ihm die Erstattung nicht wichtig ist.

    Das sehe ich nicht so. Geld, was ich monatlich mehr in der Tasche habe, kann ich anlegen (wenn ich diszipliniert bin) oder damit meine notwendigen Ausgaben decken. Wichtiger wäre mir daher, ob ich dann eventuell nachzahlen muß (dann muß ich natürlich das Geld haben).


    Gruß
    Dirk

  • Bei der Kombination IV / IV mit Faktor zahlt man praktisch centgenau die Jahressteuer verteilt auf 12 Monate.
    Es gibt weder eine Nachzahlung noch eine Erstattung.
    Nur darf im lfd. Jahr keine Veränderung der Einkünfte stattfinden.


    Der Faktor wird im FA errechnet und nur eingetragen, wenn er kleiner 1,000 ist, wenn der Faktor größer 1,000 ist, würde zuviel Lohnsteuer einbehalten.
    MfG Günter

    • Offizieller Beitrag

    Was sagen denn die offiziellen Rechner des BMF dazu:
    Faktorverfahren
    Lohnsteuer 2010


    Billy1963
    AndyK vermag nach seinen Aussagen vielleicht in der Lage zu sein, wirtschaftlich zu rechnen und die voraussichtliche Steuerschuld zurückzulegen. Lass Dir gesagt sein, dass ein erheblicher Anteil der Bevölkerung dieses nicht macht. Deswegen kann man nicht oft genug auf dieses Problem hinweisen.

  • Was sagen denn die offiziellen Rechner des BMF dazu:


    ZUR INFO
    Dokument1.pdf


    Jetzt müsste es aber auch AndyK verstehen, oder :?:

  • Hallo!
    Erstaunlich wie viele Meldungen es gibt und wie wenig Zahlen. (Nun, keiner mag sein Gehalt öffentlich machen)


    Ein "immer besser" gibt es bei der Steuerklassenwahl nicht. Eine klare Aussage ohne genaue Zahlen auch nicht, dann
    bräuchte man wohl auch keinen "Steuerklassenrechner".


    Bei der alten III / V - Variante gibt es eine Faustformel. Wenn die einzelnen Bruttos der Eherpartner mehr als 60%
    zu 40 % zueinander liegen, dann ist die Steuerklassenwahl wie folgt günstiger:
    der Part, der mehr als 60 % des Eheeinkommens monatlich erwirtschaftet, nimmt die III
    der Part, der weniger als 40 % des Eheeinkommens monatlich erwirtschaftet, nimmt die V
    allerdings ist es eine Faustformel, die nur meist zutrifft.


    Das Problem bei III / V war und ist immer, das der Part mit dem niedrigenen Einkommen (statistisch wohl meist die
    Frauen) auch noch die hohe Steuer der Klasse V tragen muss und damit innerhalb der Ehe "finanziell diskrimiert"
    wird (nicht meine Aussage).
    Um das u.a. abzufangen gibt es halt das Fakterverfahren, was irgendwie eine Steuerklasse III / V mit gleichmäßiger
    Steuerlastverschiebung zwischen beiden Ehepartnern ist.


    Und wer der Software nicht glaubt, sollte einfach dem Onlinerechner des BMF nutzen:
    http://www.bundesfinanzministe…verfahren.html?__nnn=true


    Die haben schließlich das Faktorverfahren gebastelt, man sollte dann meinen, die können es auch rechnen.


    Leider streikt mein PC im Momant, aber wenn sich mal schnell einer die Mühe macht, in Buhl und auf der BMF Seite
    die gleichen Werte zu rechnen, kommen wir schnell zu Ende und zum richtigen Ergebnis.

    • Offizieller Beitrag

    Und wer der Software nicht glaubt, sollte einfach dem Onlinerechner des BMF nutzen:
    http://www.bundesfinanzministerium.de/nn…html?__nnn=true


    Deswegen habe ich den #15 ja auch schon verlinkt.

  • Ich bevorzuge selbstverständlich das höhere Nettoeinkommen im Monate! Alles andere halte ich persönliche für unvernünftig und ist objektiv unwirtschaftlich. Wer weiß schon, ob ich im nächsten Jahr noch da bin? Oder, wer weiß, ob das Finanzamt im nächte Jahr noch existiert... Mit anderen Worten: Der Barwert des Nettoeinkommens ist doch die entscheidend Größe. Die im Übrigen auch von Banken zur Kreditvergabe genauestens analysiert wird (hier ist jeder Euro entscheidend).
    Alle aufgeführten (Gegen-) Beispiele gehen doch in ihrer Berechnung davon aus, dass die absetzbaren Aufwendungen in der Zukunft (nächten 12 Monate) nicht über die Pauschalwerte hinausgehen, die ohnehin schon in der Lohnsteuerberechnung implizit berücksichtigt werden. Das ist doch reinste Theorie und kommt doch in der Realität so gut wie nie vor.
    Ich habe z. B. 3 Kinder, Immobilien (vermietete und selbstgenutzte) sowie Kapitalanlagen etc.. Selbstverständlich werden im nächsten Jahr noch viele X-Tausend Euro an Ausgaben auf mich zukommen, die meine Steuerschuld noch weiter schmälern (signifikante Einkommenssteigerungen sind eher unwahrscheinlich). Was ich damit sagen will: Ich gehe davon aus, dass ich nach der nächsten Einkommenssteuererklärung ohnehin Geld erstattet bekomme. Daher ist es doch logisch diese Erstattung so gering wie möglich zu halten idem ich sie durch die günstigste Wahl der Steuerklasse zeitlich vorziehe und meine monatliche Belastung HIER, JETZT und HEUTE minimal halte.
    AndyK

    • Offizieller Beitrag

    Was ich damit sagen will: Ich gehe davon aus, dass ich nach der nächsten Einkommenssteuererklärung ohnehin Geld erstattet bekomme.

    So sollte es auch sein; ansonsten kannst Du Dich auf einen Einkommenster-Vorauszahlungsbescheid freuen und alle Mühen mit dem Lohnsteuerabzug waren umsonst.