Im Jahr 2019 wurde ein Wett-Rekord aufgestellt: So brachten Sportwetten einen Jahresumsatz von rund 9,3 Milliarden Euro ein! Doch was gilt eigentlich für die glücklichen Gewinner? Müssen sie Sportwetten versteuern?
Schnelleinstieg
Kurz & knapp
- Gewinne aus Sportwetten sind nicht steuerpflichtig
- Auch Startguthaben müssen nicht versteuert werden
- Anbieter müssen Wett-Steuer zahlen, die oft auf Kunden abgewälzt wird
Sportwetten – muss ich den Gewinn versteuern?
Infografik: Sportwetten versteuern
Die gute Nachricht vorweg: Gewinne aus Sportwetten müssen nicht versteuert werden. Es spielt auch keine Rolle, um welchen Sport es sich handelt oder welche Summe du gewonnen hast. Das liegt daran, dass es sich bei Wettgewinnen nicht um steuerbare Einnahmen wie Lohn oder Miete handelt.
Aber warum eigentlich? Bei Wettgewinnen handelt es sich letztendlich um reines Glück. Du erhältst das Geld also nicht dafür, dass du im Gegenzug eine Leistung erbringst. Das heißt aber auch, dass nicht jeder Gewinn steuerfrei bleibt.
Als Gewinner bei „Wer wird Millionär“ wirst du nicht mit dem Finanzamt teilen müssen, weil hier vor allem das Glück überwiegt. Bei „Deutschland sucht den Superstar“ streichst du aber nicht den kompletten Gewinn ein. Denn: Hier steht dein Können im Vordergrund. Du erbringst für den Gewinn also eine bestimmte Leistung – und das macht aus dem Gewinn eine steuerpflichtige Einnahme.
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Muss ich kostenloses Guthaben versteuern?
Nicht selten locken Wettbüros mit einem bestimmten Startkapital. Dieses Startkapital kann dann als Guthaben eingesetzt werden – im Grunde ist es also geschenktes Geld. Und auch dieses Startkapital bleibt steuerfrei.
Gibt es eine Wettsteuer?
Wenn Startguthaben und Gewinn steuerfrei sind – gibt es dann die Wettsteuer? Ja, denn das Glücksspiel ist nicht grundsätzlich steuerfrei. Die Wettsteuer muss seit 2012 gezahlt werden.
Die Wettsteuer zahlst aber nicht du, sondern die Anbieter. Sie beträgt 5 Prozent der gesamten Wetteinsätze in Deutschland. Doch verschont bleibst du am Ende trotzdem nicht. In der Regel wälzen die Wettanbieter die entstandenen Kosten an ihre Kunden ab.
Was gilt, wenn ich hauptberuflich wette?
Du machst das Glück zu deinem Beruf und bestreitest mit Wetten deinen Unterhalt? Hier ist die Lage umstritten, da es keine eindeutige Rechtsprechung gibt.
Pokerspieler
Für hauptberufliche Pokerspieler gilt: Auf ihre Gewinne fällt Einkommensteuer an. Das entschied der Bundesfinanzhof bereits im Jahr 2015 (BFH, X R 43/12). Denn beim Pokern geht es nicht nur um reines Glück. Ein erfahrener Pokerspieler kann den Ausgang des Spiels selbst beeinflussen. Zudem werden viele erfolgreiche Spieler allein schon dafür bezahlt, dass sie an großen Turnieren teilnehmen. Du erbringst für dein Geld also auch eine Gegenleistung – und das ist in Deutschland steuerpflichtig.
Sportwetten
Bei Sportwetten steht jedoch immer das Glück im Vordergrund – egal ob hauptberuflich oder nur als Hobby. Der Spieler kann das Ergebnis weder selbst beeinflussen, noch hängt das Sportereignis irgendwie davon ab, ob der Spieler wettet oder nicht.
Die Begründung für eine Steuerpflicht, wie beim Pokerspielen, greift bei Sportwetten also nicht. Also gilt immer noch: hauptberufliche Glückspilze müssen auch bei höheren und regelmäßigen Gewinnen keine Einkommensteuer zahlen. Bleibt abzuwarten, ob sich diese Ansichten beim Finanzamt noch ändern.
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Quelle: BMF
