25. Oktober 2023

Achtung Anruf!

© Melnikov Dmitriy/Shutterstock

Noch nie war es für unseriöse Unternehmen so einfach wie im digitalen Zeitalter, Verbraucher zum Abschluss eines Vertrags zu bringen. Ein paar lockere Sätze, ein scheinbar sympathischer Anrufer mit einem verlockenden Angebot und schon sind am Telefon wichtige personenbezogene Daten preisgegeben, die von Unternehmen missbraucht werden. Meist entstehen dadurch unvorhersehbare und unerwünschte Kosten. Eine spezielle Masche wird besonders gerne genutzt. Doch Verbraucher können sich wehren.

In den vergangenen Jahren gingen bei der Bundesnetzagentur, bei den Verbraucherzentralen und auch beim Bundesministerin für Justiz Beschwerden von Verbrauchern über Verträge per Telefon ein. Nach einem Telefongespräch mit einem unbekannten Unternehmen hatten sie einen Vertrag abgeschlossen, den sie nie wollten, beispielsweise für Strom oder Gas. Zwar ist diese Taktik unseriöser Unternehmen nicht unbekannt, jedoch hat sie aufgrund der oft unsicheren Umstände im Energiesektor in der Vergangenheit an Intensität zugenommen. Dies hat auch der Gesetzgeber erkannt und für die wohl häufigste Anruffalle reagiert.

verbrauchertipp

In der Regel haben Sie es bei solchen Telefonanrufen mit unseriösen Anbietern zu tun. Und auch, wenn Sie ein schriftliches Vertragsangebot erhalten, prüfen Sie alle Vertragsbedingungen und nehmen Sie sich Zeit für einen Preisvergleich, bevor Sie etwas unterschreiben.

Vertragsabschluss am Telefon

Der Vertragsabschluss im Online-Shop ist im digitalen Zeitalter wohl die häufigste Art und Weise, Verträge zwischen Verbrauchern und Unternehmern abzuschließen. Indes ist auch der Vertragsabschluss am Telefon noch immer möglich und nicht aus der Mode gekommen. Vor allem für unseriöse Unternehmen oder kriminelle Vereinigungen bietet das Telefon eine attraktive Möglichkeit, mit Verbrauchern in Kontakt zu treten, ohne zuvor hohe Kosten in eine Website investieren zu müssen oder einen Unternehmensauftritt anderweitig vorzutäuschen. Mit geringem Aufwand und dem Ausnutzen des Überraschungsmoments werden personenbezogene Daten aus dem Verbraucher gelockt. Dabei wird teilweise mit unterdrückter Nummer angerufen, aber auch mit Telefonnummern, die unter der Verwendung eines Algorithmus stetig wechseln, um eine Verfolgbarkeit zu erschweren.

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Lea Schröder ist Diplomjuristin mit den Schwerpunkten Kartellrecht und Internationales Privatrecht. Neben ihrer Arbeit beim Bundeskriminalamt hat sie insbesondere im Bereich des freien und kreativen Schreibens viel Erfahrung durch Poetryslams und kreative Schreibwettbewerbe gesammelt. Komplexe, juristische Themen für jedermann zugänglich zu machen, ist ihr ein wichtiges Anliegen im Verbraucherblick.