23. Oktober 2022

Ausgezeichnete Vinotheken

© Andreas Einbock

Winzerstube, Besenschänke, Rädle, Strauß- und Heckenwirtschaft: Die Bezeichnungen fürs gemütliche Weintrinken sind in Deutschlands 13 Weinanbaugebieten vielfältig. Etwas dröge und angestaubt war dagegen das Image der Weingutsläden mit Flaschenweinverkauf. Junge Winzer haben das erkannt und setzen mit modernem Interieur Landschaft, Weingut und ihre Traubenerzeugnisse in Szene. Aus biederen Probierstuben sind vielerorts Vinotheken mit Ambiente geworden. Einige sind für ihr architektonisches Design preisgekrönt und verführen zu Genuss und Kulinarik.

Ein frischer Wind weht durch den Wingert. Den Rebstöcken in den Weinbergen bekommt das gut und auch den Weingütern selbst. Der Generationswechsel ist seit knapp 20 Jahren in vollem Gang und sorgt für neue Qualitäten in und für moderneres Design auf den Flaschen – und in den Gemäuern. „Die jungen Winzer tauschen sich heute viel mehr aus als früher und inspirieren sich gegenseitig mit neuen Ideen in der Produktion wie in der Vermarktung“, sagt Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI).

Gut 16.000 Winzer hegen die Reben in Deutschland. Davon betreiben circa 7000 einen eigenen sogenannten Flaschenweinverkauf. Dieses etwas antiquiert wirkende Wort prangt aber an immer weniger Weingutsfassaden. Es wird durch moderne Lettern ersetzt: „Vinothek“. Verschwunden sind die kleinen Rundtische mit Deckchen in Stammtischmanier, die holzgerahmten Glasvitrinen und Ecktheken. „Eiche rustikal ist modernen Materialien gewichen“, sagt Büscher und erkennt sogar eine weitere Dynamik. „Während der Corona-Zeit haben viele die Zeit für einen Umbau genutzt und Vinotheken auf ihre Weinphilosophie abgestimmt.“ Ein Mix aus Glas, Stahlträgern, Metallleisten, Betonsäulen, Holzplatten, freigelegtem Fachwerkholz und viel direktes und indirektes Licht sollen Geschmack der Traubenerzeugnisse, die Winzerphilosophie und das sogenannte Terroir widerspiegeln.

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Andreas Einbock ist seit November 2015 Redakteur bei verbraucherblick. Seine Schwerpunkte sind Finanzen, Technik und Energie – und natürlich das Sparen, weshalb er die meisten Spartricks selbst testet. Zuvor hat er für eine Sonntagszeitung, einen Industrieverband und eine Industrie- und Handelskammer geschrieben.