18. März 2024

Barrierefrei unterwegs

© AnnaStills/Shutterstock

Ein Museumsausflug, der Kurztrip ins Grüne oder ein Kinobesuch – spontan sind solche Unternehmungen für einige nicht möglich. Das Museum bietet keine Audiodeskription für Sehbehinderte an. Treppenstufen und kaputte Aufzüge machen die Weiterfahrt mit dem Rollstuhl unmöglich. Beim Kinofilm werden keine Untertitel für Hörgeschädigte eingeblendet. Das Leben in Deutschland ist immer noch weit entfernt davon, gänzlich barrierefrei zu sein. Aber es gibt Hilfsmittel, die Menschen mit Behinderungen unterstützen.

Beim Gang durch die Stadt verlässt sich Stephan Heinke vor allem auf seinen Blindenstock. Der studierte Kommunikationswissenschaftler arbeitet in der Überwachungsstelle für digitale Barrierefreiheit in Berlin und engagiert sich ehrenamtlich im Gemeinsamen Fachausschuss für Umwelt und Verkehr beim Deutschen Blinden und Sehbehindertenverband (DBSV). Wichtig im Straßenverkehr sind für ihn auch Ampeln mit Akustik und Vibration sowie im Boden eingelassene Blindenleitsysteme. Und schließlich verlässt er sich auf sein Gehör: „Das brauche ich für die Feinheiten, um auch akustisch Warnungen und Situationen wahrzunehmen.“

Leitlinien im Straßenverkehr

Was die Verbreitung von Leitsystemen für blinde und sehbehinderte Menschen angeht, hat Deutschland im internationalen Vergleich laut Heinke noch großen Nachholbedarf. Einige öffentliche Plätze und vor allem Bahnhöfe sind mittlerweile jedoch damit ausgestattet. Ein Blindenleitsystem besteht aus im Boden eingelassenen Rillen, die zu wichtigen Zielen führen, sowie aus sogenannten Aufmerksamkeitsfeldern mit Noppenstruktur, die unter anderem auf Richtungswechsel, Hindernisse oder Einstiege hinweisen. Damit sehbehinderte Menschen sich orientieren können, heben sich die Leitsysteme auch farblich vom Umgebungspflaster ab.

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Alena Hecker beschäftigt sich als freie Journalistin mit Verbraucherthemen aller Art. Sie hat bereits für die Stiftung Warentest und das gemeinnützige Verbraucherportal Finanztip gearbeitet und schreibt seit 2016 auch für verbraucherblick.