21. Mai 2023

Blumensamen selbst ernten

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Der Garten als blühende Oase, das wünschen sich sicher viele Hobbygärtner. Für Blumen braucht man Samen und die gibt es sogar kostenlos. Einfach selbst die Samen ernten und wieder aussäen. verbraucherblick rechnet zwei Beispiele.

Am langen Stängel der Stockrose, einem Malvengewächs, bilden sich ab August Fruchtkapseln mit Samen. Diese erntet man, wenn die Kapseln braun werden und sich leicht öffnen. Dann sind die kleinen schwarzen Samen reif. Es sollte ein trockener Tag sein. Die Samen kühl, dunkel und trocken lagern und im nächsten Frühjahr/Frühsommer aussähen. Die Samengewinnung ist wichtig, denn die meisten Sorten sind zweijährig. In den Gärten überleben sie bei gutem Rückschnitt oft mehrjährig. Sie sähen sich an der Pflanzstelle auch immer wieder selbst aus. Ein Samentütchen für circa 15 Stockrosen kostet im Handel zwischen 1 und 3,50 Euro. In der Beispielrechnung nehmen wir einen mittleren Preis von 2,20 Euro an.

Sonnenblumenkerne ernten ist ein Muss. Erstens schmecken sie gut. Zweitens: Wer wieder Sonnenblumen möchte, muss im nächsten Frühjahr aussäen. Denn die Blume ist einjährig. Die Kerne müssen an der Pflanze bis in den Herbst reifen, bis die Blüte vollständig verblüht und beginnt hinten braun zu werden. Die Samen sind dunkel, prall und lassen sich ganz leicht aus dem Blütenteller lösen. Einzige Gefahr: Die Vögel waren schneller. Der Preis für ein Tütchen Sonnenblumensamen für rund 20 Pflanzen – je nach Größe und Blüte – liegt zwischen 1 und 3 Euro. Für die Beispielrechnung nehmen wir 2 Euro an.

Die Ersparnis von 4,20 Euro im Jahr ist keine Riesensumme. Allerdings sind das auch nur zwei Sorten und wer ein Blumenparadies im Garten möchte, braucht wesentlich mehr Samen. Vielleicht gefällt einem aber auch einfach die Idee des Samentauschens mit der Nachbarschaft. Dort kann man nach Samen fragen. Lokale Naturschutzverbände, Kleingartenvereine oder Nachbarschaftsgruppen machen manchmal Termine, an denen Samen, überzählige Pflanzen und Gartengeräte „getauscht“ werden können.

Im Internet gibt es Tauschbörsen. Die sind eher auf Gemüse und die Erhaltung alter Sorten ausgelegt, zum Beispiel Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt. Es gibt aber auch Blumensamentausch, beispielsweise bei Tauschgarten und smarticular. Die Samentütchen haben dafür den Vorteil der großen Auswahl an Farben, Blütenformen und -größe.

Annette Ruhe, Verbraucherjournalistin, ist seit 2001 an Bord. Sie war Redakteurin für die WISO-Monats-CD und hat dann verbraucherblick mitentwickelt. Von Hause aus Historikerin, liegt ihr daran, schwierige Sachverhalte verständlich zu erklären. Schwerpunkte: Vorsorge, Verbraucherrecht, Steuern. Hauptaufgabe: Redigieren, Themenplanung. Größte Freude: Verbraucher-Tipps, die erfolgreiche Anwendung finden.