23. Oktober 2022

Blutsauger am Wegesrand

© Evgeny Atamanenko/Shutterstock

Im Sommer sind viele gern draußen in der Natur, im Wald, auf Wiesen und Feldern. Schön ist es im Grünen, doch ganz unbeschwert ist mancher vielleicht nicht unterwegs – betritt man schließlich auch das Reich der Zecken. Meist verläuft ein Zeckenstich harmlos, doch die kleinen Biester können auch Krankheiten übertragen, darunter Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME. Wo sind die Risikogebiete, wie kann man Zeckenstiche vermeiden und was sollte man tun, wenn es einen doch erwischt hat? Und wann ergibt eine Impfung gegen FSME Sinn?

Wer durch hohes Gras läuft, Laub aufwirbelt oder durch Büsche streift, riskiert es, von einer Zecke gestochen zu werden. Es ist im ungünstigsten Fall nicht nur ein lästiger, juckender Stich, den man davonträgt. Die kleinen Blutsauger können Krankheiten übertragen, in erster Linie Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) beziehungsweise auf Englisch Tick-borne encephalitis (TBE). Gegen die durch Bakterien ausgelöste Borreliose gibt es keine Impfung, gegen FSME schon. Gegen beides hilft vorbeugen, also erst gar nicht erst stechen lassen. Absoluten Schutz gibt es nicht, aber einige Möglichkeiten durchaus.

Abwehr: Zeckenstiche vermeiden und Zecken entfernen

Zecken sind ab circa sieben Grad Celsius aktiv. Sie halten sich besonders gern im Unterholz oder Gebüsch sowie in hohen Gräsern und losem Laub auf. An diesen Stellen werden die Zecken von einem Menschen oder Tier im Vorbeigehen unbemerkt abgestreift und mitgenommen. So können Sie sich schützen:

  • Tragen Sie unterwegs durch Sträucher und hohes Gras geschlossene Schuhe, langärmlige Hemden und lange Hosen. Ziehen Sie die Strümpfe über die Hosenbeine.
  • Wählen Sie möglichst helle Kleidung, damit Sie die winzigen Zecken leichter erkennen und entfernen können. Es gibt auch speziell behandelte Outdoor-Kleidung, die eine abweisende Wirkung gegen Zecken und andere Blutsauger hat.
  • Tragen Sie vor dem Aufenthalt in Wäldern und Wiesen zeckenabweisende Mittel zum Schutz auf Kleidung oder Haut auf. Beachten Sie: Die Wirkung der Mittel ist zeitlich begrenzt und bietet keinen vollständigen Schutz. Außerdem handelt es sich häufig um Substanzen, die gesundheitlich nicht unbedenklich sind.
  • Berühren Sie keine wilden Tiere wie Igel, da diese häufig Zecken tragen.
  • Suchen Sie nach einem Aufenthalt in der Natur den Körper gründlich nach Zecken ab. Die Tiere mögen warme, weiche Hautstellen. Schauen Sie deshalb besonders gründlich in den Kniekehlen, in den Leisten, unter den Achseln, hinter den Ohren sowie am Kopf und Haaransatz.
  • Sollten Sie eine Zecke am Körper entdecken, entfernen Sie diese möglichst schnell – am besten einem speziellen Instrument zur Zeckenentfernung oder mit einer Pinzette.
  • Fassen Sie die Zecke möglichst nah an der Haut im Kopfbereich und ziehen Sie diese vorsichtig und gerade heraus.
  • Desinfizieren Sie die kleine Wunde an der Stichstelle.
  • Übergießen Sie die Tiere nicht mit Öl oder Klebstoff.Quelle: „Bürgerinformation FSME“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln

Quelle: „Bürgerinformation FSME“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln

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Christina Anastassiou arbeitet seit 2003 als freie Journalistin mit einem Schwerpunkt auf Finanz- und Wirtschaftsthemen. Die Diplombiologin mit dem Zusatzfach Betriebswirtschaftslehre schreibt über Geldanlagen, Finanzierung und mittelständische Unternehmen. Außerdem interessiert sie sich sehr für Gesundheit, Medizin und andere Verbraucherthemen.