3. Juni 2023

Comeback der Zinsklassiker

© Sutthiphong Chandaeng/Shutterstock

Vor grade einmal rund zwei Jahren gab es praktisch keine nennenswerten Zinsen fürs Tagesgeld. Stattdessen kassierten viele Banken Negativzinsen. Angesichts der hohen Inflation haben die Notenbanken die Zinswende eingeläutet. Und mittlerweile überbieten sich die Geldinstitute sogar wieder mit attraktiven Zinskonditionen. Doch was gilt es bei der Auswahl eines Anlagekontos zu beachten? Welche Anlagemöglichkeiten bieten sich wann an und lohnt sich das ganze unterm Strich?

So schnell kann sich das Blatt wenden: Waren Sparer mit höheren Anlagebeträgen 2020 und 2021 noch damit beschäftigt, ihr Geld wegen 0,5 Prozent Strafzinsen auf mehrere Banken zu verteilen, gibt es bei immer mehr Banken mittlerweile wieder ordentliche Zinsen fürs Ersparte. Der Grund für diese Trendumkehr ist, dass sich die Europäische Zentralbank (EZB) angesichts der hohen Inflation im vergangenen Jahr von ihrer Nullzinspolitik verabschiedet und den Leitzins seitdem schrittweise auf mittlerweile 3,75 Prozent (Stand 22. Mai 2023) heraufgesetzt hat. Damit sehen sich Sparer nun wieder mit der Frage konfrontiert, zu welcher Bank sich ein Wechsel mit den Ersparnissen anbietet – nur mit umgekehrten Vorzeichen wie zu Strafzinszeiten. Und was ist angesichts der jüngsten Bankpleiten in den USA und in der Schweiz dabei zu beachten?

Klassiker Tagesgeld

Nachdem Sparer in der Strafzinszeit Mühe hatten, eine Bank zu finden, die Neukunden die Eröffnung eines Tagesgeldkontos ermöglicht, überbieten sich vor allem Direktbanken mittlerweile mit Zinskonditionen für Neukunden. Viele Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sowie Großbanken zeigen sich hingegen bislang zurückhaltender. So zahlen etwa die Hamburger Sparkasse und die Commerzbank aktuell lediglich 0,6 Prozent für Tagesgeld (Stand 17. Mai 2023). Zum Vergleich: Die Volkswagenbank lockt Neukunden derzeit mit 3,1 Prozent für 6 Monate, bis zu einer Sparsumme von 100.000 Euro. Sparer sind also gut beraten, die Konditionen auf Vergleichsportalen wie fmh.de, biallo.de oder gegen Gebühr bei der Stiftung Warentest zu vergleichen. Dabei gilt es, auf das Kleingedruckte zu achten. Die meisten Banken gewähren besonders attraktive Konditionen nur für einen bestimmten Zeitraum beziehungsweise eine bestimmte Summe. Zudem beschränkt sich das Angebot oft auf Neukunden. Die Volkswagenbank etwa zahlt Bestandskunden derzeit lediglich 0,65 Prozent.

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Claudia Lindenberg ist seit 1998 als Journalistin mit Schwerpunkt auf Finanzthemen tätig. Die studierte Volkswirtin arbeitet seit 2016 als freie Finanzjournalistin und hat sich auf die Themen Immobilien und Immobilienfinanzierung, Versicherungen sowie Geldanlage und Investmentfonds spezialisiert.