23. November 2022

Effektiv spenden

© Manolo Ramos/Shutterstock

Man kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Diese Weisheit bekommen schon Grundschüler häufig zu hören und sie gilt ein Leben lang. Besonders bei Spenden ist es ärgerlich, wenn Geld nicht bei den Bedürftigen ankommt. Das Prinzip des „effektiven Altruismus“ versucht daher, jeden Euro möglichst sinnvoll einzusetzen. Die zentrale Frage: Wie kann jeder Euro, der ausgegeben wird, möglichst viel Gutes bewirken? verbraucherblick erklärt, wie das Konzept beim wirkungsvollen Spenden helfen kann und warum es auch Kritik daran gibt.

Die Deutschen waren in der jüngsten Vergangenheit so freigiebig wie noch nie. Allein im Jahr 2021 spendeten laut Deutschem Spendenrat rund 20 Millionen Menschen insgesamt etwa 5,8 Milliarden Euro, vor allem zugunsten der humanitären Hilfe im In- und Ausland. Was genau mit diesem Geld bewirkt werden kann, ist jedoch von Organisation zu Organisation sehr unterschiedlich. Ärgerlich ist, wenn das Geld bei der Verwaltung verpufft, statt zu helfen, wo es nötig ist.

Effektiver Altruismus
Das Konzept geht auf den australischen Philosophen und Ethiker Peter Singer zurück. Laut ihm sollten Menschen idealerweise nicht nur altruistisch handeln, also selbstlos helfen, ohne sich einen Vorteil zu versprechen, sondern dabei auch möglichst effektiv sein, also bedenken, wie mit begrenzten Ressourcen möglichst vielen Lebewesen geholfen werden kann. Dazu gehören laut Singer nicht nur Menschen, sondern auch Tiere, die ebenfalls Schmerz empfinden können und gerne schmerzfrei leben wollen.

Tipp: Wenn Sie in einem Lebensbereich spenden wollen, der Ihnen besonders wichtig ist, etwa für Klimaschutz, Katastrophenhilfe oder Tierwohl, können Sie gut innerhalb dieses Herzensthemas nach den effektivsten Organisationen suchen. So kommt von jedem Euro Ihrer Spende möglichst viel an.

Laut dem effektiven Altruismus sollte mit jedem Euro so viel Leid wie möglich gelindert oder ganz vermieden werden. Um möglichst effektiv zu helfen, sollten Spendenwillige sich nicht von Emotionen oder Vermutungen leiten lassen, sondern anhand von Zahlen und Fakten zunächst herausfinden, mit welchen Projekten möglichst vielen Lebewesen geholfen werden kann. Dazu gibt es mittlerweile einige Studien.

mehr lesen Sie in verbraucherblick 11/2022.

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Marina Engler schreibt seit Anfang 2014 als freie Journalistin für verschiedene Verbrauchermagazine. Ihre Schwerpunkte sind Gesundheit und Pflege. Da die journalistische Neugier tief in ihr verankert ist, befasst sie sich auch regelmäßig mit ganz anderen Themen.