15. Januar 2024

Energie sparen trotz dunkler Jahreszeit

Die dunkle Jahreszeit erschwert die täglichen Energieeinsparbemühungen. Es ist ein Leichtes, in den Sommermonaten auf die Heizung zu verzichten, die Beleuchtung zu reduzieren oder kälter als normal zu Duschen. Das sieht im Winter ganz anders aus. Da braucht es Erhellendes, um an einem tristen Tag nicht in Schwermut zu verfallen. Und wenn es dann auch noch richtig kalt ist, braucht es auch mehr Wärme. Doch ein Blick in den Geldbeutel macht vielen von uns Angst, wenn man an die nächste Strom- oder Heizkostenabrechnung denkt. Was also tun, um hohe Nachzahlungen zu vermeiden?

Gemütlich soll es sein. Der schöne Deckenfluter wird bereits um 17 Uhr eingeschaltet und sein Einsatz endet kurz vor Mitternacht. Doch diese außerordentlich beliebten Lampen haben es in sich. In vielen Fällen erhellen Halogenleuchten mit bis zu 300 Watt den Raum und dann gibt es noch den Leselampenarm mit 50 Watt. Pro Stunde können also 350 Watt zusammenkommen. In 3 Stunden ist dann die erste Kilowattstunde locker erreicht. Würde es jeden Tag so sein, wären dies bei 365 Tagen auch 365 Kilowattstunden, nur fürs gemütliche Licht. Bei 30 Cent pro Kilostunde entspricht das 109 Euro im Jahr. Doch Halogenlampen lassen sich leicht durch LEDs ersetzen und schon wird deutlich gespart. Die Anschaffungskosten sind bei so einer Nutzung schon im ersten Jahr wieder reingeholt.

Ein schönes Buch lesen im kuscheligen Wohlfühl-Hoody und in dicken Wollsocken hat schon was. Doch wenn auch noch Wärmflasche und Decke dazukommen müssen, ist es spätestens Zeit, über das richtige Heizen nachzudenken. Die „richtige“ Raumtemperatur zu finden, ist ein großes Streitthema. Der eine schwitzt schon bei 19 Grad, während die andere noch schlottert und gerne auf 22 Grad Celsius hochheizen würde. Doch jedes Grad mehr bedeutet 6 Prozent mehr auf der Heizkostenabrechnung. Ein Kompromiss ist also gefragt.

Einkuscheln ist das eine. Um nach einem langen Arbeitstag möglichst schnell in die Komfortzone zu kommen, sollten die Räume tagsüber aber nicht unter 16 Grad auskühlen, sonst wird es nix mit dem romantischen Abend. Erst kurz vor dem Schlafengehen wäre in einem nicht gedämmten Haus endlich die angenehme Temperatur erreicht. An kalten Tagen kann das bedeuten, dass die Heizung bei 1 oder 2 mitlaufen muss. Kühlen die Wände zu stark aus, erhöht das gleichzeitig das Schimmelrisiko. Raumtemperatur, Luftfeuchtigkeit und regelmäßiges Lüften sind das A und O. Und jetzt mache ich es mir erstmal mit einem heißen Tee gemütlich.

Dr. Annabel Oelmann ist seit April 2016 Vorständin der Verbraucherzentrale Bremen. Zuvor leitete sie sieben Jahre lang u.a. die Gruppe Finanzen und Versicherungen der VZ Nordrhein-Westfalen. Ihre Themenschwerpunkte sind Geldanlage, Kredite, Versicherungen und Altersvorsorge.