16. März 2023

Ist Ihr Ableben geregelt?

Grabstein, Trauerkranz und Totenbriefe – Sterben kostet Geld. Einen Weg, den eigenen Tod finanziell zu stemmen und seine Hinterbliebenen nicht zu belasten, sehen manche in einer Sterbegeldversicherung. Doch lohnt sich das?

Zugegeben, das Thema könnte schöner sein. Aber früher oder später beschäftigen wir uns alle mit der eigenen Vergänglichkeit. Was für den Sterbenden nach dem Tod kommt, weiß niemand. Für viele Menschen steht aber fest: Das eigene Ableben soll die Hinterbliebenen nicht in finanzielle Nöte bringen. Denn Sterben ist teuer. Selbst einfache Bestattungen kosten 3000 bis 5000 Euro. Die Sterbegeldversicherung ist neben privaten Sparplänen und einem Vorsorgevertrag beim Bestatter eine weitere Finanzierungsmöglichkeit. Doch lohnt die sich? Wie so oft lautet die Antwort: Es kommt darauf an. Denn auch der Tod ist ein Geschäft, bei dem es mehr oder weniger gut passende Angebote gibt. 

Was kostet der Tod? Es hilft, wenn Sie sich einen Überblick über die Kosten verschaffen. Beim Bestatter laufen etwa Kosten auf für Formalitäten, Waschen, Einkleiden und Überführen des Leichnams und den Kauf des Sarges. Kommunale Abgaben wie Grabnutzungs- und Bestattungsgebühren sowie private Kosten für Todesanzeige, Blumen und die Bewirtung nach der Beisetzung sind ebenfalls zu berücksichtigen. Nach der Beerdigung fallen Kosten für Grabstein und Grabpflege an. Möchten Sie die Kosten genauer einschätzen oder sich bereits einen Bestatter aussuchen, lohnen sich Vergleiche mehrerer Unternehmen.

Sterbegeldversicherungen sind in der Regel eine Form der Kapitallebensversicherung mit einer Versicherungssumme zwischen 4000 und 10.000 Euro. Fast alle Lebensversicherer haben solche Policen im Angebot. Die monatlichen Prämien sind zwar recht gering, die Auszahlungen aber auch nicht gerade hoch. Im Rentenalter oder kurz davor sollten Sie keine Sterbegeldversicherung abschließen. Die Höhe des Versicherungsbeitrags richtet sich auch nach der Wahrscheinlichkeit des Ablebens. Je älter Sie sind, desto höher ist das Sterblichkeitsrisiko und damit Ihr Beitrag. Gerade bei Älteren sind schnell mehr Beiträge geflossen als die Hinterbliebenen im Todesfall erhalten. Da niemand weiß, wann der eigene Tod eintritt und damit der Anspruch auf Auszahlung, gibt es keine pauschalen Vorgaben für den Abschluss. Der Preis für die Leistung kann also sehr stark variieren.

Stephan Göhrmann ist Leiter des Referats Kommunikation und Pressesprecher der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. In dieser Tätigkeit steht er im ständigen engen Austausch mit den einzelnen Fachreferaten.