Lebensversicherung kündigen lohnt nur im Notfall
Die Gründe, eine Lebensversicherung zu kündigen, sind vielfältig. Häufig ist es Geldnot, die die Versicherten zum Handeln zwingt. Oder man hat die Hoffnung auf einen ordentlichen Ertrag am Ende der Laufzeit verloren. So erging es Christian Vogt. Er sah die prognostizierte Auszahlungssumme kontinuierlich schrumpfen. Die Versicherung schloss der Potsdamer zur Absicherung eines Immobilienkredites im Jahr 2002 ab. „Wir hätten damit ein bestimmtes Kapital angespart zur Deckung des Kredites, in etwa 80.000 Euro“, erklärt er. Der Kredit ist mittlerweile abgezahlt, die Lebensversicherung läuft aber noch vier Jahre. In den neueren Mitteilungen wird den Vogts nur noch eine Auszahlung von rund 54.000 Euro garantiert. Das ist ihnen zu wenig, sie wollen raus aus dem Vertrag. Sie können den Vertrag kündigen. Normalerweise geht das mindestens jährlich, manchmal sogar monatlich. Bei einer Kündigung erhält der Kunde aber nur den sogenannten Rückkaufswert. Der ist geringer als die eingezahlten Beiträge.
Eine Alternative zur Kündigung ist der Verkauf auf dem sogenannten Zweitmarkt für Lebensversicherungen. Es gibt Unternehmen, die sich auf den Kauf von Lebensversicherungen spezialisiert haben.
Oft sind die Gründe für eine Kündigung der Lebensversicherung temporär: Arbeitslosigkeit, Scheidung oder andere finanzielle Engpässe. Da kann es sinnvoller sein, den Vertrag nur ruhen zu lassen durch eine Beitragsfreistellung statt ihn aufzulösen.
In verbraucherblick 02/2016 zeigen wir Ihnen alle Alternativen mit ihre Vor- und Nachteilen auf.