18. April 2024

Möglichst wenig Menschen

© Kristina Wushke/Shutterstock

Gletscher, Vulkane, Strände, Fjorde, Berge, Papageitaucher, Polarfüchse und mehr: Island lockt mit dem Versprechen von viel unberührter Natur. Dem Ruf folgen immer mehr Touristen, was zur Folge hat, dass man häufig keine einsamen Momente in besagter unberührter Natur erlebt, sondern sie meist mit Horden anderer Reisender teilt. Die Chancen auf Wildnis und einsame Momente schwinden. Es gibt aber Orte auf der nordischen Insel aus Feuer und Eis, wo man selbst in der Hauptsaison noch etwas Ruhe finden kann, zum Beispiel die Westfjorde.

Blau leuchtet das Meer, rot strahlen die Dächer vereinzelter Höfe und Kirchen, grün sind die Wiesen. Wenn die Sonne scheint in den Westfjorden, kommen die Farben so intensiv wie kaum woanders zur Geltung. Die ganze Landschaft wirkt wie aus dem Bilderbuch, man selbst staunend mittendrin. Und das alles hat man fast für sich. Natürlich lassen sich im Sommer selbst in den Westfjorden andere Touristen kaum vermeiden. Dafür ist Island zu beliebt. Die kleine Insel verzeichnete vor der Corona-Pandemie zwei Millionen Gäste im Jahr. Diese Marke könnte sie 2023 laut Tourismus-Experten geknackt haben, und das bei einer Einwohnerzahl von rund 380.000 Menschen.

Touristen im Sommer

Vor allem der Südwesten Islands ist touristisch sehr gut ausgebaut, mit der Hauptstadt Reykjavík und Naturattraktionen wie dem Thingvellir-Nationalpark, dem Geothermalgebiet Geysir und dem Wasserfall Gullfoss. Der „Golden Circle“, eine 300 Straßenkilometer lange Route, die häufig als Tagesausflug angeboten wird, verbindet diese Touristen-Hotspots. Und auch die sehr beliebte Ringstraße, die einmal um fast ganz Island führt, wirkt in der Hauptsaison komplett überlaufen. Ein nie endend wirkender Konvoi aus Geländewagen fährt lärmend in die eine Richtung, ein anderer in die Gegenrichtung. Darin sitzen Menschen in bunt gestrickten Islandpullis, die ihre Zeit hier größtenteils im Auto verbringen, um die Insel einmal zu umrunden und dabei alle in den Reiseführern verzeichneten Highlights entlang der 1332 Kilometer der Ringstraße abzuklappern. Macht das wirklich Spaß?

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Maximilian Modler hat die Electronic Media School in Potsdam besucht und dort ein crossmediales Volontariat mit Schwerpunkt auf Verbraucher- und Wirtschaftsthemen absolviert. Er lebt und schreibt in Berlin, unter anderem für Spiegel Online, die Stiftung Warentest und natürlich für verbraucherblick.