17. März 2022

Klagen gegen Strom- und Gasanbieter

© gopixa / shutterstock

Der Energiemarkt ist gewaltig in Bewegung. Die Preise für Strom und Gas sind massiv gestiegen, Kunden werden Verträge gekündigt und viele Anbieter nehmen neue Kunden gar nicht. Selbst die Grundversorger tricksen mit ihrer Preisgestaltung. Wie groß das Preischaos ist, zeigen die Unterschiede bei Tarifen für Bestands- und Neukunden: Mehr als das Doppelte verlangen Energieanbieter laut Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) teilweise bei Neukunden. „Damit schaffen sie ein aus unserer Sicht unzulässiges Zweiklassensystem. Wir prüfen rechtliche Schritte in Form einer Musterfeststellungsklage“, sagt Henning Fischer, Rechtsreferent beim vzbv. Dafür sammelt die Verbraucherorganisation derzeit Fallschilderungen in einem Online-Formular.

Derweil bereitet die Verbraucherzentrale Hessen ebenfalls eine Musterfeststellungsklage vor. Dabei soll gerichtlich festgestellt werden, ob die Unternehmen Schadenersatz für die plötzlichen Kündigungen zahlen müssen. Parallel prüft die Bundesnetzagentur, inwiefern Vertragsbeendigungen ausgesprochen wurden, um vorhandene Restenergiemengen gewinnbringender an den Großhandel zu verkaufen. Die Verbraucherschützer hoffen auf einen neuen Rechtsrahmen für die Zulassungsvoraussetzungen, damit Energieanbieter härter reguliert werden.

Ein Vertrag ist ein Vertrag. Der kommt vielen Strom- und Gaskunden eher wie ein Schirm vor, den man bei Sonne erhält und bei Regen wieder weggenommen bekommt. Nur, was können Sie unternehmen, wenn der Energieanbieter nicht mehr liefert? Stehen Sie etwa im Dunkeln oder im Kalten? Worauf Sie bei Kündigungen, Verträgen und Tarifen genau schauen sollten, erklären wir im Beitrag „Kalt erwischt – Wenn der Energieanbieter pleite ist“.