Physalis selbst anbauen
Physalis kommen aus Chile und Peru. Die orangegelben Früchte schmecken süßlich-säuerlich und sind wahre Vitaminbomben. Man bekommt sie auch hierzulande, doch selbst kleine Schälchen sind teuer. Wer die Andenbeeren häufiger nascht, kann die Pflanzen auf dem eigenen Balkon oder im Garten selbst anbauen – und so Geld sparen. Voraussetzungen sind: ein sonniger Standort, regelmäßige Wassergaben und etwas Geduld. Die Samen lassen sich aus Früchten gewinnen. Alternativ kann man auch Samen kaufen oder fertige Pflänzchen holen. Aber lohnt sich das wirklich?
Die Preise für Physalis liegen im Schnitt bei 1 bis 3 Euro pro 100 Gramm. Wir gehen von 1,99 Euro pro 100 Gramm aus, also 19,99 Euro für ein Kilogramm. Der Ertrag ist schwer abschätzbar. Er hängt ab von Standort, Zeitpunkt der Aussaat und dem grünen Daumen des Kleingärtners. Bei einer großen Pflanze an einem sonnigen Standort kann man im ersten Jahr im Schnitt 500 Gramm Ernte erwarten. Da aus den Samen mehrere Pflanzen wachsen, rechnen wir mit 3 Pflanzen und insgesamt 1,5 Kilogramm. Bereits ausgewachsene Pflanzen aus der Gärtnerei sind zwar deutlich teurer, man spart aber Zeit, weil die Stauden weiterentwickelt sind, und sie bringen einen höheren Ertrag.
Läuft die Ernte gut, spart man im ersten Jahr mit drei Pflanzen bis zu 23 Euro. Und so funktioniert es: Früchte aufschneiden, auf ein Küchentuch streichen, trocknen lassen. Dann das Papiertuch oder die Samen vom Händler mit etwas Anzuchterde in kleine Töpfe setzen und auf eine sonnige Fensterbank stellen. Etwa zwei Wochen später kommen die ersten Pflänzchen einzeln mit frischer Blumenerde in größere Töpfe. Im Mai, nach den Eisheiligen, dürfen die Stauden ins Freie. Sie brauchen etwa einen Quadratmeter Platz. Die Pflanzen haben eine lange Entwicklungsphase. Wer mit der Aussaat im Januar beginnt, kann die ersten Beeren meist ab Ende Juli ernten – aber erst, wenn die Hülle ganz trocken ist. Grüne Früchte sollte man nicht essen, sie enthalten Giftstoffe, die Bauchweh auslösen können.
Wer die Physalis vor Frost schützt, kann sie mehrjährig kultivieren und spart so langfristig noch mehr Geld. Im Herbst die krautigen Büsche radikal zurückschneiden. Kübelpflanzen vor dem ersten Frost an einen kühlen, dunklen Platz stellen, zum Beispiel in den Keller. Auch im Winter das Gießen der Nachtschattengewächse nicht vergessen.
