16. März 2023

Probiermarkt

© Farknot Architect/Shutterstock

Der Supermarktbesuch gehört wohl zwangsläufig zum Alltag, ist aber selten wahrhaft spannend. Ein Einkaufserlebnis der besonderen Art sind Online-Probiermärkte wie „Utryme“ oder „Fave to be“ – und man kann sogar sparen. Die Idee dahinter: Verschiedenste Anbieter stellen Produkte vor, die ihre Probekäufer vielleicht noch gar nicht kennen und so auf den Geschmack kommen. Dafür zahlen Kunden insgesamt deutlich weniger als den Warenwert.

In der Praxis sieht das so aus: Die Käufer erwerben ihre persönlich zusammengestellte Box für einen Festpreis von rund 15 bis 25 Euro – je nach Anbieter und Angebot. Dafür haben sie dann ein Kontingent, das sie ausschöpfen können. Bei „Fave to be“ zum Beispiel sind es je nach Boxgröße einfach 10 oder 15 Artikel, die man in seinen Warenkorb legt. Bei „Utryme“ füllt sich dagegen ein Balken, die Produkte haben unterschiedliche Wertigkeiten, und wenn der Balken voll ist, ist auch die Einkaufsbox voll. Hinzu kommen häufig Sonderaktionen via E-Mail, bei denen man per Gutscheincode einen oder mehrere zusätzliche Artikel noch gratis obendrauf bekommt. Dann lohnt es sich besonders.

Ein – zugegeben ein wenig exotisches – Beispiel von „Utryme“: Der Preis von 24,90 Euro kann sich bereits mit einem Artikel lohnen. So kostet etwa eine Snackbox mit diversen Hundeleckerlis und -kauartikeln im normalen Handel rund 35 Euro. Mit der ist die Probierbox aber noch lange nicht voll. Wer zum Beispiel noch das Buch „Frohe klingonische Weihnach’t“ zum Ladenpreis von 14,90 hinzufügt, hat nun für rund 25 Euro bereits Produkte, für die er normalerweise das Doppelte bezahlt hätte. Und es bleibt immer noch Kontingent, um einige weitere Markenartikel auszuwählen, darunter Hühneraugenpflaster, Handcremes, Haarspangen, Staubwischspray, Probefläschchen mit Wein oder Spirituosen, Energydrinks, Dinkel-Vanillekipferl, Tees und Gewürzmischungen. Dann kann man sich häufig zusätzlich noch aus einen Artikel aus einer E-Mail-Sonderaktion aussuchen, zum Beispiel ein Schmuckstück mit Swarowski-Kristallen ein Massagegerät oder ein Kinderspielzeug, oft sogar Markenartikel. Die Mischung ist bunt und sehr wahrscheinlich befinden sich immer wieder mal Produkte darunter, die man gut brauchen kann oder aber noch nicht kennt und auf diesem Weg für wirklich kleines Geld kennenlernen möchte.

Man kann also eindeutig sparen. Die Gretchenfrage bleibt allerdings wohl: Was benötige ich wirklich? Und die Versuchung ist groß, Dinge zu kaufen, die man eigentlich nicht wirklich braucht. Dann ist die Ersparnis natürlich nicht so hoch. Aber die Produktpalette befindet sich in einem ständigen Wechsel und ab und an kann es sich tatsächlich lohnen zuzuschlagen.

Cornelia Dick-Pfaff ist Diplombiologin und freiberufliche Journalistin, unter anderem mit den Schwerpunkten Medizin, Gesundheit und Verhaltensbiologie. Seit Ende 2013 arbeitet sie regelmäßig in der Redaktion der Monats-CD und widmet sich damit auch einer Vielzahl von Verbraucherthemen. In ihrer Freizeit genießt sie einen Spaziergang mit ihren Hunden ebenso wie ein gutes Buch.