18. April 2024

Strebergarten war gestern

© Jacob Lund/Shutterstock

Kleingärten werden immer beliebter. Seit über zehn Jahren steigt die Nachfrage bei stagnierendem Angebot. Spätestens seit Beginn der Pandemie haben viele Menschen den Reiz der Parzellen für sich entdeckt. Bundesweit müssen Bewerber durchschnittlich drei Jahre auf einen Kleingarten in einer Großstadt warten. Was sind die Unterschiede zwischen Kleingärten und anderen kleinen Gärten? Welche Pflichten bestehen bei einer Pacht? verbraucherblick zeigt die ersten Schritte und erklärt, wie man die Parzelle wieder kündigt.

Früher galten Kleingärten als spießig. Doch seit über 10 Jahren werden sie immer beliebter, insbesondere in Großstädten. Unter dem Dach des Bundesverbands der Kleingartenvereine Deutschlands (BKD) in Berlin sind rund 890.000 Kleingärten registriert, mit einer Fläche von insgesamt 44.000 Hektar, was ungefähr der Fläche des Bundeslandes Bremen entspricht. Die tatsächlichen Zahlen sind vermutlich höher. Die BKD-Sprecherin Sandra von Rekowski schätzt, dass es in Deutschland insgesamt zwischen 1,2 und 1,3 Millionen Schrebergärten gibt, die Kleingärten der betrieblichen Sozialeinrichtung Bahn-Landwirtschaft und Parzellen auf kirchlichen Flächen eingeschlossen.

Lange Wartezeiten

„Schon vor der Pandemie war die Nachfrage nach Kleingärten hoch und Kleingarten-Interessenten mussten auf ihre Parzellen warten. Denn es gibt kaum Fluktuation, da die Gärten unbefristet verpachtet werden. Zugleich bleibt das Angebot an Flächen etwa gleich“, sagt von Rekowski, die selbst einen Kleingarten gepachtet hat. Berlin ist nach Verbandsangaben mit 66.000 Parzellen die Kleingartenhochburg, gefolgt von Leipzig mit 39.000 und Hamburg mit 32.000. Aber seit der Pandemie sind die Wartezeiten vor allem in Großstädten länger geworden. Wer einen Kleingarten in einer Großstadt pachten möchte, muss sich nach der Anmeldung auf eine bundesweit durchschnittliche Wartezeit von 3 Jahren einstellen. In Großstädten im Rheinland, in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen hat man teilweise schon nach einem halben bis einem Jahr eine Chance auf Übernahme, während es in den Großstädten Bayerns und Baden-Württembergs 4 bis 6 Jahre dauert und in Berlin sowie Hamburg bis zu 7 beziehungsweise 8 Jahre.

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Christina Anastassiou arbeitet seit 2003 als freie Journalistin mit einem Schwerpunkt auf Finanz- und Wirtschaftsthemen. Die Diplombiologin mit dem Zusatzfach Betriebswirtschaftslehre schreibt über Geldanlagen, Finanzierung und mittelständische Unternehmen. Außerdem interessiert sie sich sehr für Gesundheit, Medizin und andere Verbraucherthemen.