18. März 2024

Weniger Riester-Rente?

© Ground Picture/Shutterstock

Viele sorgen neben ihren gesetzlichen Renten mit zusätzlichen, privaten Rentenversicherungen vor. Es gibt derzeit allein 15 Millionen Riester-Verträge. Im Jahr 2023 sorgte der sogenannte Rentenfaktor für Aufmerksamkeit: Ein Versicherter hatte gegen die Kürzung seines Rentenfaktors in einer fondsgebundenen Riester-Rente geklagt und recht bekommen. Allerdings wurde in einem ähnlichen Fall zugunsten des Anbieters entschieden. Was bedeutet das für Verbraucher? Müssen sie handeln und was ist der Rentenfaktor überhaupt?

Es empfiehlt sich grundsätzlich, von Zeit zu Zeit einen Blick in die eigenen Versicherungsunterlagen zu werfen. Im Fall einer privaten Rentenversicherung wie Riester, Rürup oder einer betrieblichen, lohnt es sich, den Rentenfaktor unter die Lupe zu nehmen. Den herauszufinden ist nicht immer ganz leicht. Dazu braucht es vielleicht mehrere Unterlagen wie die Police selbst, Informationsschreiben oder Jahresmitteilungen. Es kann sein, dass man bei einer fondsgebundenen Versicherung den Faktor gar nicht finden kann. Dann muss man sogar bei seinem Anbieter die Höhe seines Rentenfaktors anfragen.

Was ist der Rentenfaktor?

Private Rentenversicherungen – nicht nur Riester-Renten – berechnen mit Versicherungsformeln, wie viel Rente Versicherte am Ende der Laufzeit ausgezahlt bekommen. Sehr wichtig für diese Berechnung ist der sogenannte Rentenfaktor. Der gibt an, wie viel Monatsrente pro 10.000 Euro Kapital ausgezahlt wird. Vor einigen Jahren lag dieser Wert laut Verbraucherzentrale noch bei über 40 Euro pro 10.000 Euro Kapital. Mittlerweile liegt der Rentenfaktor bei vielen Anbietern für Neuverträge bei unter 30. Außerdem sind die Klauseln oft so gestaltet, dass die Versicherungsgesellschaft, den Rentenfaktor absenken kann. Für Versicherte ist es wichtig, den Rentenfaktor zu beobachten, damit zu Beginn der Auszahlphase keine böse Überraschung auf sie wartet. Bei fondsgebundenen Versicherungen wird der Rentenfaktor erst kurz vor der Auszahlphase ermittelt, wenn das angesparte Guthaben in eine Rentenversicherung umgewandelt wird. Gibt es eine Garantierente im Vertrag, wird nicht mit dem Rentenfaktor berechnet.

Quelle: Verbraucherzentrale und Finanztip

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Annette Ruhe, Verbraucherjournalistin, ist seit 2001 an Bord. Sie war Redakteurin für die WISO-Monats-CD und hat dann verbraucherblick mitentwickelt. Von Hause aus Historikerin, liegt ihr daran, schwierige Sachverhalte verständlich zu erklären. Schwerpunkte: Vorsorge, Verbraucherrecht, Steuern. Hauptaufgabe: Redigieren, Themenplanung. Größte Freude: Verbraucher-Tipps, die erfolgreiche Anwendung finden.