22. Oktober 2022

Wie man sich vor Zecken schützt

Sie lauert überall. Die Zecke, auch Holzbock genannt, lebt versteckt in Wäldern, Wiesen und dort, wo sie Beute machen kann. Die Zecke sticht oder beißt – da streitet man sich noch – und letztlich saugt sie ihr Lebenselixier, das Blut von Menschen oder Tieren. Hundebesitzer kennen das. Das ist unangenehm, juckt kräftig und lange, vor allem wenn man den Untermieter nicht gleich bemerkt.

Grundsätzlich sollte die Zecke schnellstmöglich, aber behutsam entfernt werden. Gerade auf Reisen sollte in der kleinen Reiseapotheke entweder eine L-förmige Zecken-Pinzette oder eine sogenannte Zeckenkarte vorhanden sein. Die Zecke kann im Körper Ihre Spuren hinterlassen, weshalb zunehmend gesundheitliche Gefahren von ihr ausgehen können. Die in Europa am meisten durch Zecken verbreiteten Erkrankungen sind die durch Bakterien verursachte Borreliose und die von Viren hervorgerufene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Hirnhautentzündung. Die Borreliose kann grundsätzlich mit Antibiotika behandelt werden. Dagegen gibt es für die FSME keine ursächliche Therapie, aber die rechtzeitige Impfung kann einen Schutz bieten. Das Robert-Koch-Institut veröffentlicht die FSME-Risikogebiete.

Trotz allem ist unbeschwerte Erholung in der freien Natur möglich, wenn man weiß, wo die Gefahr lauert. Zecken lassen sich nicht von den Bäumen fallen, sondern sind auf Gräsern, Büschen und Sträuchern bis zu einer Höhe von 1,50 Meter zu finden, sodass man sie beim Vorübergehen unbemerkt abstreift. Meine Erfahrung, erprobt beim Pilze sammeln: lange helle Kleidung aus glattem Material und festes Schuhwerk tragen! Hier können Zecken sich weniger gut festkrallen und sind auch leicht zu erkennen. Nach einem Aufenthalt im Freien sollte sowohl der ganze Körper, einschließlich der Haare, als auch die Kleidung abgesucht werden. Zusätzlichen Schutz auf unbedeckten Hautpartien bieten insektenabwehrende Mittel.

Hat sich eine Zecke einmal festgesaugt, sollte auf keinen Fall der Zeckenleib gequetscht werden, da er sonst seinen infektiösen Inhalt direkt in die Einstichstelle entleeren würde. Die oben genannten Instrumente helfen. Treten in den folgenden Tagen und Wochen Hautrötungen auf oder entwickeln sich grippeähnliche Symptome, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Dr. Jürgen Fischer kommt aus der DMB-Mieterbewegung. Schwerpunkte des Juristen sind Mietrecht und Energie, speziell das Thema Heizkosten. Von 2003 bis 2021 hat er die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern in Rostock geschäftsführend geleitet.