19. Mai 2022

Win-win mit Sonnenkraft

© Finecki/Shutterstock

Vermieter können ihren Mietern Strom abgeben, den sie mit der Photovoltaikanlage gewinnen. Dieser sogenannte Mieterstrom ist eigentlich eine gute Sache, denn so profitieren beide Seiten von günstiger Energie und unterstützen gemeinsam die Energiewende. Allerdings hängt das Gelingen von einigen Faktoren ab. Denn beim Mieterstrom gibt es technische und auch bürokratische Hürden, die man überwinden muss. Für Mieter gibt es aber noch eine andere Möglichkeit, grünen Strom zu erzeugen.

In Kiel hat ein Vermieter seine Hausdächer an eine Energiegenossenschaft aus Norderstedt vermietet. Sie produziert hoch oben mit Photovoltaikanlagen aus Sonnenlicht Strom und gibt diesen an die Mieter ab. Das Schlagwort für solche und ähnliche Projekte heißt „Geförderter Mieterstrom“. „Doch auch wenn das einfach klingt, ist es zumindest bei Bestandsgebäuden kompliziert umzusetzen“, sagt Tom Janneck, Projektleiter „Verbraucher in der Energiewende“ bei der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein. „Bei Neubauten sieht die Sache anders aus. Da kann man die Photovoltaikanlage gleich mitplanen. Außerdem sind Mieter bei Neubezug aufgeschlossener gegenüber dieser Art der Stromversorgung, da sowieso ein neuer Stromvertrag geschlossen werden muss.“

Geförderter Mieterstrom

Hat der Vermieter eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, kann er die Mieter am günstigen, ökologischen und lokal hergestellten Strom beteiligen. Dafür bekommt er als Förderung einen sogenannten Mieterstromzuschlag. Der Zuschlag hängt unter anderem von der Größe der Anlage ab und vom Zeitpunkt der Installation. Die Mieter zahlen außerdem eine Gebühr, die aber nicht höher als 90 Prozent des örtlichen Grundversorgertarifs sein darf, wenn der Vermieter sich den Mieterstromzuschlag auszahlen lässt. Der Vermieter wiederum bekommt auch die Vergütung für die Einspeisung des übrigen Stroms ins Netz, die aber je nach Anlage im niedrigen Cent-Bereich pro kWh liegt. Durch die Eigenherstellung des Stroms entfallen jedoch unter anderem die Kosten für Netzentgelte, netzseitige Umlagen, Stromsteuer und Konzessionsabgaben.

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Bettina Blaß ist seit über 15 Jahren selbstständige Verbraucherjournalistin und Trainerin für Internetthemen. Zuvor war sie Redakteurin für die WISO Monats-CD und bei der G+J Wirtschaftspresse Online stellvertretende Redaktionsleiterin. Ihr Fokus liegt auf den Themen Internet, Finanzen und Immobilien. Privat schreibt sie für ihr Reise- und Genussblog Op jück.