20. Mai 2021

Mit Weck, Worscht un Woi

© NDAB Creativity/Shutterstock

Die Sonne scheint wärmend, aber nicht zu heiß durch die Wolken. Der Weg führt durch hügelige Weinberge und alle paar Hundert Meter lädt eine wunderschöne Aussicht zum Verweilen und Weinkosten ein. Das ist das Konzept der Genuss- oder Weinwanderung. Vor allem in Rheinhessen ist diese Variante sehr beliebt, die eingefleischte Alpenüberquerer vermutlich nicht als Wandern bezeichnen würden. Denn die Betonung liegt mehr auf Genuss denn auf Wandern. Wie kommt man zu den schönsten Strecken und was sollte man einpacken?

Zu viert mit einem Kleinkind zur Genusswanderung starten, das könnte in etwa so aussehen: Die Inhalte der Wanderrucksäcke werden gerecht aufgeteilt. Einer trägt den Proviant, zwei teilen sich Getränke und Picknickdecken und der vierte hat keinen Rucksack, sondern das Kind huckepack. Der Bus fährt die kleine Truppe den größten Teil des Anstiegs hinauf und so geht es schon nach wenigen Metern in gemütlichem Tempo mitten durch hügelige, nur für kurze Abschnitte steile Weinberge. Die Strecke ist von lokalen Winzern gut ausgeschildert und an mehreren Stellen mit Informationen garniert. Welche Rebsorten wachsen in den sogenannten Lagen? Wie ist der Boden beschaffen? Und warum ist das relevant?

Nach etwa einer halben Stunde gibt es die erste Rast mit grandiosem Ausblick auf den Rhein. Alle haben ordentlich Hunger und Durst und machen sich über belegte Brote, Obst und Rohkost sowie Wein, Winzertraubensaft und Wasser her. Selten schmeckte es so gut wie in diesem Moment! Die kulinarische Pause wird in den nächsten zwei Stunden noch mehrmals wiederholt. Zwischendurch wird der Weinvorrat aufgefüllt. Denn an der Strecke steht auf dem Gelände eines Hofes ein Kühlschrank, in dem man sich mit lokalem Wein versorgen kann – ein Angebot lokaler Winzer, das vor allem in Rheinhessen und im Rheingau bekannt ist und langsam andernorts Nachahmer findet. Ein Mindestpreis ist angegeben. Das Geld wird in eine bereitstehende Box geworfen – aufrunden erlaubt.

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Marina Engler schreibt seit Anfang 2014 als freie Journalistin für verschiedene Verbrauchermagazine. Ihre Schwerpunkte sind Gesundheit und Pflege. Da die journalistische Neugier tief in ihr verankert ist, befasst sie sich auch regelmäßig mit ganz anderen Themen.