14. Juli 2023

Schmetterlinge im Bauch

© nicemyphoto/Shutterstock

Schon mal Weinbergschnecken gegessen, richtig deftigen Stinkekäse oder gar rohen Fisch? In der ganzen Welt essen Menschen Lebensmittel, die für einige durchaus widerwärtige Aspekte haben. Bei mehr als zwei Milliarden Menschen stehen auch Insekten regelmäßig auf dem Speiseplan. Die Tierchen enthalten viel Protein, verbrauchen wenig Ressourcen und werden als Nahrungsmittel der Zukunft angepriesen, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Wie schmecken Insekten, wo bekommt man sie? Und was gibt es beim Verzehr zu beachten?

Wenn es ruhig ist, hört man die Mehlkäfer kauen. Möhren und Salatblätter bekommen sie von Nicole Sartirani zu fressen. Seit sechs Jahren züchtet die gebürtige Italienerin und Wahlberlinerin in ihrer Wohnung Kakerlaken, Mehlkäfer und Buffalowürmer. Die Faszination für die Tiere hat sie von ihrem Vater übernommen, einem Kammerjäger. Er war es auch, der sie einst scherzhaft auf die Idee brachte, Insekten einmal als Mahlzeit zu probieren. Nicole Sartirani war sofort begeistert. Sie begann zu experimentieren, gründete ein Cateringunternehmen, verkaufte ihre Insekten-Delikatessen auf Märkten und Festivals. „Es ist wirklich lecker, knusprig, das schmeckt richtig gut. Es gibt nichts Schlimmes oder Ekelhaftes dabei.“

Mittlerweile hat Nicole Sartirani ihr eigenes Lokal in Berlin eröffnet, im Mikrokosmos bietet sie neben vielen vegetarischen Gerichten auch frittierte Heuschrecken und Mehlwürmer an. „Unter den Gästen sind viele Familien, bei denen oftmals die Kinder ihre Eltern überzeugt haben, das Essen der Zukunft auszuprobieren“, so Sartirani. „Die häufigste Reaktion nach dem ersten Bissen ist: Wow! Das ist ja gar nicht so schlecht!”

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Alena Hecker beschäftigt sich als freie Journalistin mit Verbraucherthemen aller Art. Sie hat bereits für die Stiftung Warentest und das gemeinnützige Verbraucherportal Finanztip gearbeitet und schreibt seit 2016 auch für verbraucherblick.