Auszeit vom Familienalltag

Geld verdienen, für die Familie da sein und nebenbei den Haushalt organisieren: Die Erwartungen an Mütter und Väter sind hoch. Und die Belastungen nehmen zu. Laut AOK-Familienstudie von 2022 geben Eltern weitaus häufiger als noch vor vier Jahren an, unter Geldsorgen, psychischem Druck und körperlichen Beschwerden zu leiden. Dabei besteht sogar der gesetzliche Anspruch auf eine regelmäßige Auszeit vom Alltagsstress. Eine Kur bietet die Möglichkeit, Kraft zu tanken und zusammen mit den Kindern eine unbeschwerte Zeit abseits des Alltags zu verbringen.

Wenn Natascha Shah über ihre Zeit in der Kur spricht, kommt sie schnell ins Schwärmen. Zum ersten Mal hat sie 2016 von dem Angebot Gebrauch gemacht, da waren ihre beiden ersten Kinder vier und drei Jahre alt. „Damals war das für mich einfach eine Möglichkeit, mal eine längere Zeit lang mit meinen Kindern zusammen zu sein“, so die Berlinerin. Als Flugbegleiterin war sie häufig und teils wochenlang unterwegs. Termine zu Hause waren streng getaktet. Richtig Ruhe kam im turbulenten Familienalltag kaum auf.

Gesetzlicher Anspruch auf Kur

Zahlen des Müttergenesungswerks zufolge sind 24 Prozent der Mütter und 14 Prozent der Väter in Deutschland kurbedürftig. Mehr als eine Million Menschen in Deutschland haben in den vergangenen zehn Jahren an einer Kur teilgenommen. Ständiger Zeitdruck, beruflicher Stress und Probleme, Kinder und Beruf zu vereinbaren – solche familiär bedingten Belastungen im Zusammenhang mit gesundheitlichen Problemen sind demnach die häufigsten Gründe, warum Eltern sich für eine Kur entscheiden. „Corona war ja schon schlimm“, so Yvonne Bovermann, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerks. „Aber was jetzt kommt, das sind Ängste und Sorgen, die gehen an die Substanz.“ Der Krieg, gestiegene Lebenskosten und damit verbundene Existenzängste, das alles verlange Eltern eine Menge ab. „Wir merken, die Anfragen sind enorm.“

… mehr lesen Sie in verbraucherblick 09/2023.

Bestellung Einzelheft
E-Paper 09/2023: 5 €

Bestellung Abo
E-Paper: 12 Ausgaben für 12 € pro Jahr