19. September 2023

Engpass überbrücken

© ParinPix/Shutterstock

Kein Geld übrig, aber wie gewohnt mit Karte zahlen: Praktisch, dass es bei vielen Konten möglich ist, eine Zeit lang ins Minus zu rutschen. Für unvorhergesehene Ausgaben wie Reparaturen, Rechnungen oder Neuanschaffungen ist der Dispositionskredit die wohl einfachste und schnellste Möglichkeit, an Geld zu kommen, das man momentan nicht hat. Doch Banken heben die Gebühren für diesen Service immer mehr an. Angesichts steigender Zinsen ist es ratsam, sich anderweitig Geld zu leihen.

Mindestens kurzfristig mal ins Minus zu rutschen, gehört für viele Menschen in Deutschland zur Lebensrealität dazu. Einer forsa-Umfrage im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) zufolge hat zwischen Oktober und Dezember 2022 etwa jede 7. Person ihr Konto überzogen. Knapp 60 Prozent davon schätzen, dass sie ihr Minus innerhalb von 2 Monaten wieder ausgleichen werden. Mehr als ein Drittel der Befragten geht jedoch davon aus, dass sie den Dispokredit 3 bis 6 Monate oder sogar länger in Anspruch nehmen werden. Und das kann richtig viel Geld kosten.

Wofür der Dispo gut ist

Der Dispokredit ist ein Überziehungskredit für das Girokonto. Die Bank schafft damit einen Spielraum für ihre Kundschaft, bei Bedarf mehr Geld auszugeben, als tatsächlich auf dem Konto liegt. Der Dispo ist praktisch für ungeplante Ausgaben wie plötzliche Reparaturen oder, um vergessene Rechnungen zügig bezahlen zu können. „Wenn ich einen Hunderter mal nicht gesehen habe und unter Wasser bin, dann ist das genau richtig, dass die Bank keinen Aufriss macht“, so Hermann-Josef Tenhagen vom Geldratgeber Finanztip. In anderen Ländern wie den USA seien in einem solchen Fall bereits 15 oder 20 US-Dollar Überziehungsgebühren fällig. Schwierig werde es, wenn ein Dispokredit dauerhaft ausgereizt werde. „Dann ist das Problem daran, dass die Zinsen so hoch sind.“

mehr lesen Sie in verbraucherblick 09/2023.

Bestellung Einzelheft
E-Paper 09/2023: 5 €

Bestellung Abo
E-Paper: 12 Ausgaben für 12 € pro Jahr

Alena Hecker beschäftigt sich als freie Journalistin mit Verbraucherthemen aller Art. Sie hat bereits für die Stiftung Warentest und das gemeinnützige Verbraucherportal Finanztip gearbeitet und schreibt seit 2016 auch für verbraucherblick.