10. August 2023

Meersalz oder weniger Salz?

© beats1/Shutterstock

Früher wurde Salz mit Gold aufgewogen. Wer viel davon hatte, war reich und mächtig. Heute ist Salz ein bezahlbares Alltagsprodukt. In der Wahrnehmung hat es an Wert verloren, für unseren Körper allerdings nicht. Im Gegenteil: Unser Organismus braucht das Mineral dringend für verschiedene Stoffwechselfunktionen. Nur wie viel davon ist gesund? Und worauf kommt es beim Kauf und Verzehr wirklich an? Ein Überblick mit Tipps, wie versalzene Gerichte gerettet werden und warum beim Kochen nicht nur der Salzstreuer griffbereit stehen sollte. 

Salz kommt in fast allen Rezepten für herzhafte Gerichte vor. Sogar bei vielen süßen Speisen und im Kuchen darf eine Prise nicht fehlen. Es verfeinert den Geschmack und kann Lebensmittel konservieren. Zu viel davon kann allerdings den Geschmack von Speisen verderben – und nicht nur das. Wie so oft ist es eine Frage der Dosierung. „Bei gesunden Menschen wird ein moderater Salzüberschuss über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden“, erläutert Professor Dominik N. Müller vom Experimental and Clinical Research Center (ECRC) an der Berliner Charité. „Das passiert aber nicht, wie lange vermutet, innerhalb von 24 Stunden. Stattdessen speichert der Körper Salz über einen längeren Zeitraum und scheidet es zyklisch aus“, erklärt Müller und verweist auf die Mars500-Studie.

Mars500-Studie

Bei der simulierten Marsexpedition bekamen die Teilnehmer einen strengen Speiseplan verordnet – teils mit sehr viel und teils mit sehr wenig Salz. Die Probanden waren über mehrere Monate isoliert. Dies gab Forschern um Jens Titze, der damals Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg war, die Chance, unter kontrollierten Bedingungen die Auswirkungen von Salz auf den menschlichen Körper genauer zu untersuchen. Sie fanden heraus: Obwohl die Probanden über einen längeren Zeitraum die gleiche Salzmenge bekamen, schwankte der Natriumgehalt in ihrem Urin. Die Studie rückte Werte, die andere Forscher in der Vergangenheit an einzelnen Tagen gemessen hatten, und Schlussfolgerungen in ein neues Licht.

Quelle: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

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Isabelle Modler arbeitet seit August 2014 als freie Journalistin in Berlin. Für den verbraucherblick schreibt sie über Themen wie Geldanlage, Immobilienfinanzierung, Steuern, Altersvorsorge und Versicherungen. Komplexe Sachverhalte erklärt sie anschaulich. Die sonst eher graue Materie kann sie farbig beschreiben. Außerdem liebt sie das Reisen – von unterwegs bringt sie viele Eindrücke, Fotos, Geschichten und praktische Tipps mit.