5. April 2023

Ei, Ei, Ei? Augen auf beim Oster-Eierkauf

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„Ja, woher kommen die Eier denn nun?“ Diese Frage stellen sich Verbraucher verstärkt während der Osterzeit. Gerade bei bereits bunt gefärbten Eiern sind die Herkunftsangaben irreführend. Denn der Code auf der Verpackung gibt nur Aufschluss über den Ort, an dem die Eier abgepackt wurden, nicht aber über die Produktionsstelle. Beides muss nicht übereinstimmen. Für verpackte, verzehrfertige, farbige Eier ist eine Kennzeichnung der Haltungsform als Stempel direkt auf dem Ei nicht verpflichtend und die Haltungsform somit meist nicht nachvollziehbar. Für diese Eier müssen nur Mindesthaltbarkeitsdatum, verwendete Farbstoffe, Stückzahl sowie Name und Anschrift des Anbieters angegeben werden. Bei lose angebotenen, gefärbten Eiern reicht der Hinweis „mit Farbstoff“, ein Mindesthaltbarkeitsdatum muss nicht deklariert werden. Verbraucherschützer raten zum Selberfärben mit Bestandteilen aus essbaren Pflanzen wie Zwiebelschalen, rote Beete, Spinat und Kurkumapulver sowie mit Ostereierfarben aus dem Lebensmittelhandel.

„Eier können in den Niederlanden gelegt werden und erst in Deutschland in den Karton wandern“, sagt Caroline Ludwig, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Wer wissen möchte, woher die Eier tatsächlich stammen, muss den Stempel auf dem Ei beachten.“ Demnach sollten haltungsbewusste Verbraucher industriell gefärbte Eier ohne Stempel meiden. Nur dieser gibt Auskunft, unter welchen Bedingungen die Legehennen leben. Die erste Ziffer steht für die Haltungsform. Dabei steht eine „0“ für Bio-Haltung, eine „1“ für Freilandhaltung, die Ziffer „2“ für Bodenhaltung und eine „3“ für Käfighaltung. An nächster Stelle folgt der Ländercode. Die EU-Mitgliedsstaaten werden beispielsweise mit „DE“ für Deutschland und „NL“ für Niederlande abgekürzt. Jeder EU-Mitgliedstaat hat ein System für die registrierten Betriebe mit individueller Nummer. In Deutschland stehen die ersten beiden Ziffern für das Bundesland, zum Beispiel „07“ für Rheinland-Pfalz und „05“ für Nordrhein-Westfalen. Die danach folgenden Ziffern kennzeichnen Betrieb und Stall. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bietet weitere Informationen zu Eiern.

Label, Siegel, Kennzeichnungen: Auf Verpackungen von Lebensmitteln lässt sich viel ablesen. Die jüngste Errungenschaft ist die Lebensmittelampel. Seit November 2020 werden mit dem sogenannten Nutri-Score verpackte Lebensmittel bedruckt. Das freiwillige Logo zeigt den Nährwert anhand einer fünfstufigen Skala an, womit verarbeitete Lebensmittel innerhalb einer Produktgruppe einfacher vergleichbar sein sollen. Welche Vor- und Nachteile die Lebensmittelampel hat, lesen Sie im Beitrag „Orientierung beim Einkauf – Was bringt der Nutri-Score?“.