Mogelpackung des Jahres gesucht
Weniger ist mehr, denken einige Hersteller. Sie reduzieren den Inhalt, aber belassen oder erhöhen sogar den Preis ihrer Produkte. Wer das am cleversten anstellt, wird von der Verbraucherzentrale Hamburg zur „Mogelpackung des Jahres“ gekürt. Verbraucher können für die dreisteste Preiserhöhung 2023 noch bis zum 22. Januar abstimmen. Zur Auswahl stehen fünf Kandidaten: Fruchtgummis, Brotchips, Schokolade, Stieleis und Mundspülung.
Katjes schrumpfte die Menge an Yoghurt-Gums von 200 auf 175 Gramm bei gleicher Tütengröße und selbem Preis. Das ergibt 14 Prozent Preissteigerung. Um satte 127 Prozent erhöhte Mondelez den Preis für die Tuc Bake Rolls Meersalz. Nach einem geschickten Markentausch hat die Packung nur noch 150 statt 250 Gramm Inhalt, der Preis stieg aber von 1,39 auf 1,89 Euro. Aldi Nord verkleinerte seine Marzipan-Schokolade Chocolat Amandes Vollmilch der Eigenmarke Moser Roth erst von 184 Gramm auf 150 Gramm und erhöhte den Preis kurze Zeit später um 10 Cent auf 1,69 Euro – macht insgesamt 30 Prozent mehr. Auf den Keks geht Verbrauchern auch Kandidat Nummer 4: das Oreo Stieleis des Herstellers Froneri. Der packt im Auftrag des Lebensmittelkonzerns Mondelez nur noch 270 statt 440 Milliliter Eis in den Karton, was bei gleichem Preis eine Teuerung von 63 Prozent ergibt. Bewerber Nummer 5 ist die Mundspülung Listerine Total Care von Johnson & Johnson. Der Konzern verschmälert die Flaschenform, reduziert damit den Inhalt von 600 auf 500 Milliliter und erhöht gleichzeitig den Preis von 4,45 auf 4,95 Euro. Das sind knapp 34 Prozent Preissteigerung. Seine Stimme kann jeder online abgeben unter „Mogelpackung des Jahres 2023“.
Mauscheln und mogeln: Einigen Herstellern ist jedes Mittel recht, mit weniger Ware mehr Geld zu verdienen. Doch wann genau ist es gemogelt? Woran können Sie es erkennen? Und wie können Sie sich dagegen wehren? Antworten finden Sie im Beitrag „Mehr Schein als Sein – Mogelpackungen im Supermarktregal“ .
