12. Dezember 2022

Rente aufbessern mit günstigen Punkten

© Ground Picture / shutterstock

Seine vorgezogene Altersrente kann man in diesem Jahr besonders günstig aufbessern. Denn mit dem Kauf von Rentenpunkten lassen sich Abzüge bei vorzeitigem Rentenbeginn ausgleichen. Genau das ist in diesem Jahr und nur noch bis 31. Dezember 2022 besonders billig zu haben. Ursache dafür ist das coronabedingt gesunkene Durchschnittseinkommen der Deutschen. Mit diesem Wert wird die Höhe eines sogenannten Entgeltpunktes zunächst vorläufig berechnet. In diesem Jahr verdienten die Rentenversicherten in den alten Bundesländern nur 38.901 Euro durchschnittlich statt wie im Jahr zuvor 41.541 Euro. In den neuen Bundesländern sank das Einkommen von 39.338 auf 37.333 Euro. Die Folge: Ein Rentenpunkt ist in diesem Jahr gut 6 Prozent (West) beziehungsweise circa 5 Prozent (Ost) günstiger zu haben, nämlich für 7.235,59 Euro (West) beziehungsweise für 6.943,94 Euro (Ost).

Rentenpunktkäufer müssen allerdings mindestens 50 Jahre alt sein und eine realistische Chance haben, die 35 Beitragsjahre zu erreichen, die für die vorgezogene Rente ab 63 Voraussetzung sind. Heißt umgekehrt, dass man im Alter von 50 Jahren mindestens 22 Beitragsjahre gesammelt haben muss, da nur so noch 13 Beitragsjahre hinzukommen können, um im Alter von 63 Jahren auf 35 Beitragspflichtjahre zu kommen. Wer seine Regelaltersgrenze bereits erreicht hat, darf meistens keine Rentenpunkte mehr kaufen.

Ein weiterer Pluspunkt ist die steuerliche Absetzbarkeit der Ausgaben für die Altersvorsorge in der Steuererklärung. Für die Entgeltpunkte sind für 2022 noch 94 Prozent absetzbar, ab 2023 sogar 100 Prozent. Besonders groß ist die Ersparnis dann, wenn man den Antrag zum Kauf von Entgeltpunkten zu den aktuell günstigen Konditionen bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV) im Jahr 2022 stellt, den entsprechenden Beitrag dann innerhalb der 3-Monatsfrist erst 2023 zahlt und somit die vollen 100 Prozent steuerlich geltend macht.

Der Ausgleich des Rentenabschlags bei der DRV ist auch anteilig möglich. Allerdings lassen sich dadurch keine fehlenden Wartezeiten hinzukaufen, um beispielsweise Mindestversicherungszeiten zu erfüllen für Ansprüche auf eine Hinterbliebenenrente oder eine Erwerbsminderung.

Rente gut, alles gut? Ein flaues Gefühl kommt bei den meisten auf, wenn sie an ihre Rente denken. Sicher ist die Rente schon, nur wie hoch sie dann ausfallen wird, ist ungewiss. Zählt die Ausbildung dazu, was ist mit dem Auslandseinsatz, wie zählen die Jahre der Arbeitslosigkeit oder was ist, wenn Sie früher in Rente wollen? Etwas Gewissheit bekommen Sie sich mit einer Klärung Ihres Rentenkontos. Wie das funktioniert, lesen Sie im Beitrag „Lücken finden und schließen – So klären Sie Ihr Rentenkonto“.