5. August 2020

So ein Müll: Deutsche trennen ihren Abfall schlecht

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Deutsche gelten als Müll-Meister beim Produzieren wie auch beim Sortieren. Mit 615 Kilogramm Haushaltsmüll hat jeder Deutsche 2018 für durchschnittlich knapp 140 Kilogramm mehr als ein EU-Bürger im Schnitt gesorgt. Beim Trennen hat der gute Ruf nun allerdings einen Dämpfer bekommen. Das Umweltbundesamt (UBA) hat für eine Studie 2800 Mülltonnen analysiert und festgestellt: Es fällt zwar nur noch rund halb so viel Restmüll wie vor 35 Jahren an, doch der besteht zu knapp 40 Prozent aus Bioabfall sowie zu 27 Prozent aus Wertstoffen wie Altpapier, Altglas und Kunststoff. Nur ein Drittel ist wirklich echter Restabfall wie Hygieneprodukte, Staubsaugerbeutel und Zigarettenkippen. In städtische Regionen fallen zudem mehr Restmüll und mehr Wertstoffe als in ländlichen Gebieten und Vororte an. Daher fordert das UBA mehr Abfallberatung in Städten. Auch bei den Kommunen und Entsorgungsbetrieben seien Nachbesserungen beim Einsatz von Bio- und Wertstofftonnen sowie den Gebühren nötig. Verbesserung soll in einem Jahr das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz bringen, das auch ein Verbot von Einwegprodukten wie Plastikteller und Strohhalme vorsieht.

Mehr Nachhaltigkeit seines Mülls durch bessere Mülltrennung klingt gut. Nur wie kann das bereits jetzt schon gelingen? Jeder Abfall hat seinen Platz, welcher das ist und wie man sogenannte Fehlwürfe vermeidet, erklären wir im Beitrag „Alles für die Tonne? – Mythen der Mülltrennung“.